Fünf Tatsachen zeigt die Wahl an der Saar: Erstens, dass die SPD bei den Wählern als die schlechtere Alternative unter den Volksparteien gilt (Über 14 Prozent Verluste), zweitens, dass die Menschen den Sinn der Demokratie verlernt haben (55,5 % Wahlbeteiligung) und drittens, dass die alternativen Kräfte, Grüne und FDP, durchaus noch nicht ausgedient haben. Hinzu kommt viertens, dass links von der SPD im Westen kein Blumentopf zu gewinnen ist, was für die Demokratie beruhigend ist, aber leider auch fünftens, dass die Ultrarechten aus dem Potenzial der Unzufriedenen reichlich abschöpfen können - da muss die Demokratie auf der Hut sein.(etwa 4 Prozent gingen an die NPD).
Mit einer angeblichen „Ablehnung der Reformpolitik“, die manche Kommentatoren heute aus dem Kaffeesatz herauslesen werden, hat das alles herzlich wenig zu tun, sondern wohl damit: Die Idee der Sozialdemokratie hat sich überlebt. Wir werden sehen, dass die Zukunft Deutschlands nicht im Spannungsfeld der christlichen und sozialistischen Parteigrundlagen, sondern nach Tradition und Erneuerung bewertet wird – ein Thema, mit dem beide großen Volksparteien heute auch innerlich kämpfen. Dennoch hat die Sozialdemokratie den schlechteren Stand, denn ihr zerbröselt die Basis unter den Fingern: Wer sozialen Fortschritt hier und jetzt sucht, wird immer weniger die SPD wählen und immer mehr die Grünen, und wer die Zukunft als soziale Herausforderung begreift, findet in der CDU/CSU und in der FDP oft die überzeugenderen Alternativen. Auch wer an Europa denkt, wird in der SPD immer weniger eine Heimat finden: in ihr sammeln sich inzwischen eher die regionalen und nationalen Eigenbrödler als die europäischen Macher.
Mag sein, dass die Wähler bei einer kommenden Bundestagswahl noch einmal Schröder wählen – aber das heißt noch lange nicht, dass sie die SPD wollen. Vielleicht wollen sie nur die wie einen Korken auf bewegtem Wasser herumhüpfende Oppositionsführerin nicht.
Mit einer angeblichen „Ablehnung der Reformpolitik“, die manche Kommentatoren heute aus dem Kaffeesatz herauslesen werden, hat das alles herzlich wenig zu tun, sondern wohl damit: Die Idee der Sozialdemokratie hat sich überlebt. Wir werden sehen, dass die Zukunft Deutschlands nicht im Spannungsfeld der christlichen und sozialistischen Parteigrundlagen, sondern nach Tradition und Erneuerung bewertet wird – ein Thema, mit dem beide großen Volksparteien heute auch innerlich kämpfen. Dennoch hat die Sozialdemokratie den schlechteren Stand, denn ihr zerbröselt die Basis unter den Fingern: Wer sozialen Fortschritt hier und jetzt sucht, wird immer weniger die SPD wählen und immer mehr die Grünen, und wer die Zukunft als soziale Herausforderung begreift, findet in der CDU/CSU und in der FDP oft die überzeugenderen Alternativen. Auch wer an Europa denkt, wird in der SPD immer weniger eine Heimat finden: in ihr sammeln sich inzwischen eher die regionalen und nationalen Eigenbrödler als die europäischen Macher.
Mag sein, dass die Wähler bei einer kommenden Bundestagswahl noch einmal Schröder wählen – aber das heißt noch lange nicht, dass sie die SPD wollen. Vielleicht wollen sie nur die wie einen Korken auf bewegtem Wasser herumhüpfende Oppositionsführerin nicht.
sehpferd - am Montag, 6. September 2004, 14:05 - Rubrik: einig fallerland