Nein, ich bin kein Freund von Horst Köhler. Als er kandidierte, erwies er sich als der übliche deutsche Experte: zwar äußerste kompetent, aber ebenso überheblich wie humorlos – ein Deutscher, wie er typischer nicht sein könnte.
Nun aber ist Horst Köhler nicht mehr irgendein Kandidat. Er ist der deutsche Bundespräsident, und damit das Staatsoberhaupt – das ändert vor allem eines: Er spricht für uns, für die Deutschen.
Er hat es getan: kompetent, überheblich und humorlos, wie wir ihn kennen. Das mag man beklagen. Aber was er gesagt hat, ist die Wahrheit, und die passt manchen Menschen in diesem Land nicht. Gleiche Lebensverhältnisse in Deutschland gab es nie, und das ist auch gut so. Wer in Ostfriesland leben will, findet dort eine einfache Welt mit viel Landschaft, in der sich wenig Industrie angesiedelt hat: wenig Einkommen und ein geruhsames, überschaubares Leben sind das Ergebnis. Wer Stuttgart wählt, verdient gut, muss aber auch viel ausgeben, um in der Stadt gut leben zu können – von den Großstadtproblemen einmal ganz abgesehen.
Nein, liebe Kritiker, Horst Köhler hat Recht: Wer am heimischen Herd klebt, wird dort immer nur so leben, wie es der Ort und die Zeit zulassen – dafür hat er die Verlässlichkeit des Bekannten. Wer aber sein Bündel packt, um an einen anderen Ort zu gehen, kann dort vielleicht sein Glück machen – und bekommt die Schwierigkeiten des Unbekannten zu spüren. Der Volksmund neigt dazu, die erste Gruppe zu bevorzugen: Bleibe im Land und nähre dich redlich, doch es gibt auch andere Sprüche: Ein Bremer gilt erst etwas, wenn er sich den „Wind um die Nase“ hat wehen lassen.
Das Lieblingsspiel der Deutschen scheint das Hadern mit dem eigenen Schicksal zu sein. Die Älteren wissen, dass diese Haltung zum Scheitern führt. Als Deutschland in Schutt und Asche lag, forderte der damalige Bremer Bürgermeister Wilhelm Kaisen die Menschen auf, nicht „in die Mauselöcher zu gucken“ sondern nach draußen in die Sonne zu gehen. Freilich nicht, um auf die Straße zu gehen und Sprüche zu blöken: Um das Leben anzupacken – es wohnt nämlich gleich um die Ecke, und wer es dort nicht findet, der gehe in die nächste Stadt. Wobei mir die Bremer Stadtmusikanten einfallen: Etwas Besseres als den Tod finden wir überall. Etwas Besseres als das Hadern auch.
Nun aber ist Horst Köhler nicht mehr irgendein Kandidat. Er ist der deutsche Bundespräsident, und damit das Staatsoberhaupt – das ändert vor allem eines: Er spricht für uns, für die Deutschen.
Er hat es getan: kompetent, überheblich und humorlos, wie wir ihn kennen. Das mag man beklagen. Aber was er gesagt hat, ist die Wahrheit, und die passt manchen Menschen in diesem Land nicht. Gleiche Lebensverhältnisse in Deutschland gab es nie, und das ist auch gut so. Wer in Ostfriesland leben will, findet dort eine einfache Welt mit viel Landschaft, in der sich wenig Industrie angesiedelt hat: wenig Einkommen und ein geruhsames, überschaubares Leben sind das Ergebnis. Wer Stuttgart wählt, verdient gut, muss aber auch viel ausgeben, um in der Stadt gut leben zu können – von den Großstadtproblemen einmal ganz abgesehen.
Nein, liebe Kritiker, Horst Köhler hat Recht: Wer am heimischen Herd klebt, wird dort immer nur so leben, wie es der Ort und die Zeit zulassen – dafür hat er die Verlässlichkeit des Bekannten. Wer aber sein Bündel packt, um an einen anderen Ort zu gehen, kann dort vielleicht sein Glück machen – und bekommt die Schwierigkeiten des Unbekannten zu spüren. Der Volksmund neigt dazu, die erste Gruppe zu bevorzugen: Bleibe im Land und nähre dich redlich, doch es gibt auch andere Sprüche: Ein Bremer gilt erst etwas, wenn er sich den „Wind um die Nase“ hat wehen lassen.
Das Lieblingsspiel der Deutschen scheint das Hadern mit dem eigenen Schicksal zu sein. Die Älteren wissen, dass diese Haltung zum Scheitern führt. Als Deutschland in Schutt und Asche lag, forderte der damalige Bremer Bürgermeister Wilhelm Kaisen die Menschen auf, nicht „in die Mauselöcher zu gucken“ sondern nach draußen in die Sonne zu gehen. Freilich nicht, um auf die Straße zu gehen und Sprüche zu blöken: Um das Leben anzupacken – es wohnt nämlich gleich um die Ecke, und wer es dort nicht findet, der gehe in die nächste Stadt. Wobei mir die Bremer Stadtmusikanten einfallen: Etwas Besseres als den Tod finden wir überall. Etwas Besseres als das Hadern auch.
sehpferd - am Montag, 13. September 2004, 08:35 - Rubrik: einig fallerland