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Viele Menschen werden Barbara Nitkes Fotos als pornografisch empfinden, aber das sind sie natürlich nur für Betrachter, die kaum Vergleiche haben. Tatsächlich geben ihre Fotografien die Gefühle hinter dem Geschehen wieder – so gut dies eben mit einer Kamera möglich ist.

Meiner Meinung nach kommt die leidenschaftslose Darstellung extremer sexueller Szenen in ihrer Schwarz-Weiß-Fotografie besser heraus als bei den Farbaufnahmen – aber urteilen sie selbst. (Die inneren Seiten sind laut Angaben der Fotografin erst für Personen über 18 Jahre geeignet und ich verlinke deshalb nur bis zur Haustür). Ihre Biografie finden Sie bei einem Kunsthändler - und selbstverständlich gibt es auch ein Buch: "Kiss of Fire".
albannikolaiherbst meinte am 16. Jan, 10:55:
Das hält sich aber in Grenzen.
Also dieses "Fotografin des Extremen", nämlich im Objekt. Allerdings sind die Fotografien teilweise wirklich sehr schön. Nur "extrem" - das ist etwas anderes, sowohl im erotischen Leben als auch ohnedies in der Kunst (um etwa an Hermann Nitsch und seine Aktionen zu denken oder auch an den body-artist Stelarc ["Technologie als Weiterführung des Körpers"]). 
sehpferd antwortete am 16. Jan, 11:43:
Der Schein des Zufälligen
Ja und nein. Für den durschnittlichen Zeitungsleser sind ja schon die Objekte extrem, während die Kunst der Fotografin keinesfalls die üblichen Gesetze überschreitet, die für gewöhnliche Zeitzeugnisse gelten.

Darin liegt ja gerade die Kunst dieser Frau: Alles scheinbar so zu belassen, als sei sie nichts weiter als eine Zeitzeugin, die mehr oder weniger zufällig den Ereignissen beiwohnte. 
albannikolaiherbst antwortete am 16. Jan, 11:49:
Ganz so stimmt das nicht.
Einige Bilder haben durchaus inszenierten Charakter. Aber ich habe auch keinen "unmittelbaren" Blick mehr, da zu sehr mit der Materie behaftet und zudies mit einer künstlerischen Fotografin befreundet.

Allerdings glaube ich das mit dem "durchschnittlichen Zeitlungsleser" nicht mehr; er kennt mehr, als er z u g i b t; das steht zwar auf einem anderen Blatt, nämlich dem des öffentlich aufrecht erhaltenen Scheins - aber auf das vorgeblich Extreme wirft es eben doch einen decouvrierenden Blick. 
sehpferd antwortete am 16. Jan, 13:44:
So wird es sein
Ja, ich denke, so ist es wohl: der Blick verändert sich mit der Umgebung, in der man lebt.

Dem Zeitzeugen ist es allerdings gegeben, das Licht aus mehreren Richtungen auf einen Umstand fallen zu lassen, und die Dinge heute zu sehen, wie man sie an der Werkbank betrachtet und morgen so, wie der Kirchgänger sie sieht.

Aber in einem bin ich ganz sicher: Die meisten Menschen erkennen nicht, was sich hinter den Bildern der Fotografen verbirgt. Sie sehen nur das, was vorne drauf ist, und sie urteilen schnell. 
 

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