anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges
rosinentexte_500_x
Natürlich muss jeder einmal für sein Blog werben, das sehe ich ein. Aber seit ich etwas offenherziger mit meiner ultimativen Email-Adresse umgehe, bekomme ich eben auch nicht erwünschte Emails – das wundert mich keinesfalls. Was mich aber wundert: Ich bekomme so etwas von einem Blogger.

Ach wie schön – ich darf also in der Email (und dann später im Blog) lesen, dass ein Herr Lars-Christian Cords über eine Pressemitteilung verkünden ließ, sieben „fischerAppelt-Thesen“ veröffentlicht zu haben. Danke schön, aber darüber habe ich selbst bereits vor längerer Zeit geschrieben.Der Frischelieferant Rungis Express, der dort ebenfalls erwähnt wird, ist mir herzlich egal, auch wenn er noch so ein tolles Beispiel für den Einsatz eines Weblogs bei einer Insolvenz ist. Für mich ist es, mit Verlaub, ein künstliches Zischen auf einem Stein, der gar nicht heiß ist.

Ich darf mich dann zum dreiduzendsten Mal damit konfrontieren lassen, dass Blogger aus den Katastrophengebieten aus der Flutwelle eine Popularitätswelle gemacht haben – und ich lese auch den obligatorischen Spendenaufruf, den ich abermals leidenschaftslos ignoriere – nicht aus Kaltherzigkeit, sondern aus den bereits bekannten anderen Gründen.

Freuen kann ich mich ein bisschen über den PR-Blogger, obwohl ich die Jamba-Affäre als etwas lächerlich ansehe – Klingeltöne haben nun wirklich nicht die Bedeutung, die ihnen der Spreeblick zuweist. Sollte ich jetzt sagen, dass die vielen Blogger, die sich jetzt an diese Mini-Affäre anhängen, selbstgefällige Populisten sind? Natürlich sollte ich es sagen. Sie sind es.

Mag ja sein, dass deutsche Blogger inzwischen drei Mal (mit der Welle, mit den Klingeltönen und mit der Insolvenz) „große“ Erfolge hatten. Nur: Was zählen diese drei Schwalben (wenn es denn welche waren) schon im Websommer? Wahrscheinlich hat der SPIEGEL eben doch recht: Blogs sind ein modisch schickes Thema („eines der Hype-Themen, die wir alle Paar Jahre haben“).

Nein, nein, nichts gegen Blogs – schließlich schreibe ich mein Eigenes. Aber etwas gegen das ständige Zitieren derselben dürftigen Quellen, gegen die Selbstherrlichkeit und gegen das Aufblasen unserer bescheidenen Tippversuche als „das neue Medium“.

Was war noch der Ursprung meines Artikels? Ach ja, einer Email von drinktank. Der verdanken sie, dass ich dieses lästige Thema überhaupt noch mal aufgegriffen habe.
 

Add to Technorati FavoritesMy Popularity (by popuri.us)

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma