Gentlemen’s Quarterly muss gelegentlich Liebestipps ausgeben, sonst würde man ja nicht mit der Konkurrenz mithalten können. Wie gut, dass die unsägliche Lou Paget mal gerade wieder ein Buch geschrieben hat: „Die perfekte Leidenschaft - erregende Sexgeheimnisse für sie und ihn“ heißt es, und weil GQ es gelegentlich nicht lassen kann, seine Leser für dümmer zu verkaufen, als sie sind, empfiehlt das Magazin für den Morgen die Partnerin auf dem Rücken auf dem Küchentisch. Der Eintrittswinkel des Penis wird selbstverständlich vorgegeben.
Also, Junggesellen und Ehemänner: Unbedingt am Abend davor den Küchentisch aufräumen, damit man am Morgen danach die Frau drüberlegen kann. Für den Nachmittag wird dann ein Quickie auf der Toilette eines Cafés empfohlen.
Am Abend könnte man dann noch mit der GQ ein Feuerchen anzünden, weil man solchen Mist in einem exquisiten Herrenmagazin eigentlich nicht erwartet – wäre aber vielleicht schade um die Bilder in der Märzausgabe.
Also, Junggesellen und Ehemänner: Unbedingt am Abend davor den Küchentisch aufräumen, damit man am Morgen danach die Frau drüberlegen kann. Für den Nachmittag wird dann ein Quickie auf der Toilette eines Cafés empfohlen.
Am Abend könnte man dann noch mit der GQ ein Feuerchen anzünden, weil man solchen Mist in einem exquisiten Herrenmagazin eigentlich nicht erwartet – wäre aber vielleicht schade um die Bilder in der Märzausgabe.
sehpferd - am Sonntag, 22. Februar 2004, 21:58 - Rubrik: wundersames
Der Einkauf einer elektrischen Spülbürste ist eigentlich ganz harmlos – aber ob dieses Gerät wohl jemals den Weg in die Küche finden wird? Der Eros Blog bezweifelt dies sehr: In der Hand des richtigen Partners sei das Gerät mit Sicherheit multifunktionsfähig, meinte der Inhaber, Bacchus.
sehpferd - am Sonntag, 22. Februar 2004, 21:25 - Rubrik: seltsame welt
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Sie hätte die Gesellschaft der Tänzerinnen zwar sehr genossen, aber so etwas wie Ballett sei dies nun wohl doch nicht, meinte Lady Helen Long, die im Auftrag ihrer Gemeinde untersuchte, was wohl in einem Lap-Dance-Club vor sich gehen würde.
Erklärend fügte sie hinzu, es sei eine Mischung aus „Gymnastik und vorgespielten Orgasmen“. Empfehlen wird sie es für ihren Wohnort nicht, aber der Klub würde sehr gut geführt und die Damen seinen sehr charmant gewesen, meinte die Lady nach einer Bericht der BBC.
Erklärend fügte sie hinzu, es sei eine Mischung aus „Gymnastik und vorgespielten Orgasmen“. Empfehlen wird sie es für ihren Wohnort nicht, aber der Klub würde sehr gut geführt und die Damen seinen sehr charmant gewesen, meinte die Lady nach einer Bericht der BBC.
sehpferd - am Sonntag, 22. Februar 2004, 21:17 - Rubrik: seltsame welt
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Zunächst hatte das dänische Gesundheitsministerium eine gute Idee: Warum sollte nicht jeder Schüler eine CD bekommen, auf dem die „Tatsachen des Lebens“ möglichst ausführlich beschrieben werden sollten? Nun, wo ein Wille ist, ist auch ein Autorenteam, und dann sollte die CD in einer Auflage von 60.000 an 15- bis 16-Jährige als Bestandteil einer Aufklärungskampagne verteilt werden.
Doch daraus wurde erstmal nichts: Der Gesundheitsminister bekam am Ende einen Schreck über das, was er veranlasst hatte und zog die CDs wieder zurück.
Dies freilich hat andere verärgert: ausgerechnet ein 63-jähriger Däne war so vergrätzt über die Regierungsentscheidung, dass er kurzerhand eine illegale Kopie des Materials anfertigte und sie einem Abgeordneten der Sozialistischen Volkspartei übergab, der sie flugs ins Internet stellte. Dort wurde sie inzwischen 100000-mal heruntergeladen.
Wie man unschwer erkennen kann, lässt sich eine zögerliche Regierung bei der Weitergabe von Informationsmaterial ohne weiteres austricksen – und Lars Loekke Rasmussen, der dänische Gesundheitsminister, wird nun erklären müssen, warum eine CD nicht an Schüler ausgegeben werden durfte, die übers Internet jedermann zugänglich gemacht werden konnte. Gelesen bei: abc.net.
Doch daraus wurde erstmal nichts: Der Gesundheitsminister bekam am Ende einen Schreck über das, was er veranlasst hatte und zog die CDs wieder zurück.
Dies freilich hat andere verärgert: ausgerechnet ein 63-jähriger Däne war so vergrätzt über die Regierungsentscheidung, dass er kurzerhand eine illegale Kopie des Materials anfertigte und sie einem Abgeordneten der Sozialistischen Volkspartei übergab, der sie flugs ins Internet stellte. Dort wurde sie inzwischen 100000-mal heruntergeladen.
Wie man unschwer erkennen kann, lässt sich eine zögerliche Regierung bei der Weitergabe von Informationsmaterial ohne weiteres austricksen – und Lars Loekke Rasmussen, der dänische Gesundheitsminister, wird nun erklären müssen, warum eine CD nicht an Schüler ausgegeben werden durfte, die übers Internet jedermann zugänglich gemacht werden konnte. Gelesen bei: abc.net.
sehpferd - am Sonntag, 22. Februar 2004, 21:06 - Rubrik: seltsame welt
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Die Woche war ziemlich uneinheitlich: Die Nachrichten gaben nicht viel her, wenn man von dem üblichen Gebrabbel über Stars und Sternchen einmal absieht. Die Boulevardpresse hatte freilich ihre Sensation: Der „Goldene Bär“ fiel auf einen Film, dessen Hauptdarstellerin auch schon mal in Pornos zu sehen war – doch mich interessieren billige Filmchen wie „Sex auf der Kükenfarm“ nun wirklich nicht.
Allerdings ist die Welt immer noch an einer Hotelerbin interessierte: Solange Paris Hilton in den Schlagzeilen ist, wird auch mein Artikel gelesen, woran man mal wieder sieht: Qualität zählt nicht. Mein Artikel ist völlig belanglos, verweist nur auf einen anderen Blogger und hat überhaupt keinen journalistischen Wert – und dennoch nähert er sich dem 5000sten Zugriff.
Irgendwann hat mich letzte Woche gestört, dass es Blogerinnen und Blogger gibt, die offenbar den ganzen Tag nur in den Spiegel sehen und sich und ihre Schreibe wunderbar finden – und leider auch ihr Verhalten, das zu wünschen übrig lässt: Wer Menschen, die freundlich sein wollen, als „Schleimer“ abtut, wer Menschen hin- und herschiebt als seien sie Schachfiguren, muss sich auch der persönlichen Kritik stellen - dies würde im realen Leben kaum anders sein.
Freilich – während viele Blogger sich nicht zu schade sind, jede Reaktion irgendeines beliebigen Politikers mit Dreck zu bewerfen, reagieren sie gereizt, wenn man selbst kritisiert werden. Ach, wie schön, wenn man endlich mal der Weltöffentlichkeit zeigen darf, wie großartig man ist: Da kann man beispielsweise das Gefieder aufplustern und „Diksussionskultur“ einfordern – nur schade, wenn man selber keine hat.
Mein eigener Fehler scheint dabei zu sein, dass ich mich von dieser Unkultur anstecken lasse und manchem Blogger eine Antwort gebe, die ihm gebührt, die aber gleichwohl ungebührlich ist.
Wobei sich die Frage ergibt, was Blogs eigentlich sind. Weblogs? Tagebücher? Nur wenige von uns haben erkannt, was sie wirklich sein können: Rufe in die Welt, um Informationen frei zu verbreiten, die sonst keine Öffentlichkeit fänden. Dieses Blog wie auch die meisten, die ich hier täglich lese, erfüllen diese Funktion meist nicht.
Kann aber ein Blog nicht auch zur kulturellen Wertschöpfung beitragen? Freilich. Aber nur, wenn wir alle unsere guten Eigenschaften einbringen. Dazu gehört, sich selbst zurückzustellen und wahrhaftig zu werden. Der Unterschied zwischen „wahrhaftig sein“ und „Gefühle zeigen“ ist dabei auf Blogger bezogen (und etwas übertrieben) ungefähr so groß wie der zwischen der „Zeit“ und dem „Goldenen Blatt“.
Ich selber schreibe, solange andere schreiben. Kürzlich las ich, dass ich „mir meine Nachrichten jeden Tag ergoogeln“ würde. Charmant, aber leider nicht wahr. Ich frage gezielt ganz bestimmte Nachrichtenquellen ab, und schreibe auch einmal gar nichts, wenn es keine Nachricht gibt, die ich verbreiten möchte.
Die Woche war ziemlich uneinheitlich: Die Nachrichten gaben nicht viel her, wenn man von dem üblichen Gebrabbel über Stars und Sternchen einmal absieht. Die Boulevardpresse hatte freilich ihre Sensation: Der „Goldene Bär“ fiel auf einen Film, dessen Hauptdarstellerin auch schon mal in Pornos zu sehen war – doch mich interessieren billige Filmchen wie „Sex auf der Kükenfarm“ nun wirklich nicht.
Allerdings ist die Welt immer noch an einer Hotelerbin interessierte: Solange Paris Hilton in den Schlagzeilen ist, wird auch mein Artikel gelesen, woran man mal wieder sieht: Qualität zählt nicht. Mein Artikel ist völlig belanglos, verweist nur auf einen anderen Blogger und hat überhaupt keinen journalistischen Wert – und dennoch nähert er sich dem 5000sten Zugriff.
Irgendwann hat mich letzte Woche gestört, dass es Blogerinnen und Blogger gibt, die offenbar den ganzen Tag nur in den Spiegel sehen und sich und ihre Schreibe wunderbar finden – und leider auch ihr Verhalten, das zu wünschen übrig lässt: Wer Menschen, die freundlich sein wollen, als „Schleimer“ abtut, wer Menschen hin- und herschiebt als seien sie Schachfiguren, muss sich auch der persönlichen Kritik stellen - dies würde im realen Leben kaum anders sein.
Freilich – während viele Blogger sich nicht zu schade sind, jede Reaktion irgendeines beliebigen Politikers mit Dreck zu bewerfen, reagieren sie gereizt, wenn man selbst kritisiert werden. Ach, wie schön, wenn man endlich mal der Weltöffentlichkeit zeigen darf, wie großartig man ist: Da kann man beispielsweise das Gefieder aufplustern und „Diksussionskultur“ einfordern – nur schade, wenn man selber keine hat.
Mein eigener Fehler scheint dabei zu sein, dass ich mich von dieser Unkultur anstecken lasse und manchem Blogger eine Antwort gebe, die ihm gebührt, die aber gleichwohl ungebührlich ist.
Wobei sich die Frage ergibt, was Blogs eigentlich sind. Weblogs? Tagebücher? Nur wenige von uns haben erkannt, was sie wirklich sein können: Rufe in die Welt, um Informationen frei zu verbreiten, die sonst keine Öffentlichkeit fänden. Dieses Blog wie auch die meisten, die ich hier täglich lese, erfüllen diese Funktion meist nicht.
Kann aber ein Blog nicht auch zur kulturellen Wertschöpfung beitragen? Freilich. Aber nur, wenn wir alle unsere guten Eigenschaften einbringen. Dazu gehört, sich selbst zurückzustellen und wahrhaftig zu werden. Der Unterschied zwischen „wahrhaftig sein“ und „Gefühle zeigen“ ist dabei auf Blogger bezogen (und etwas übertrieben) ungefähr so groß wie der zwischen der „Zeit“ und dem „Goldenen Blatt“.
Ich selber schreibe, solange andere schreiben. Kürzlich las ich, dass ich „mir meine Nachrichten jeden Tag ergoogeln“ würde. Charmant, aber leider nicht wahr. Ich frage gezielt ganz bestimmte Nachrichtenquellen ab, und schreibe auch einmal gar nichts, wenn es keine Nachricht gibt, die ich verbreiten möchte.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen