anstoss

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Haben sie schon eine Stange für Stripperinnen in ihrem Wohnzimmer? Nein, nun, es könnte lohnend sein, denn immer mehr junge Frauen wollen es offenbar versuchen. Die Seite enthielt, als ich sie ansah, keine obszönen Szenen, aber zwei Erkenntnisse: Ein Aquarium ist nicht immer ein Zeichen von extremer Verbürgerlichung – und: Falls sie strippen, achten sie bitte auch mal darauf, ob ihr Publikum nicht inzwischen eingeschlafen ist.

Das fällt einem nicht alle Tage ins Sommerloch: ein abgetrennter Finger, der 60 Bahnkilometer hinter sich brachte, und dann nochmals 60 Straßenkilometer zurück zu der Stelle, an der er dem Besitzer abhanden gekommen war - offensichtlich, weil dieser sich in einer ICE-Tür bei der Abfahrt eines Zuges in Richtung Dortmund aus dem Freiburger Hauptbahnhof verhakelt hatte.

Man muss freilich nicht soweit gehen wie die Netzzeitung, die schrieb:

Mit einem Rettungswagen fuhren die Polizisten den Finger zurück zum Freiburger Hauptbahnhof und nähten ihn den verletzten Mann wieder an.

Abgesehen davon, dass die Netzzeitung offenbar eine Deutschstunde benötigt, waren es natürlich nicht die Polizisten, die den Finger annähten, sondern ein Chirurgenteam aus dem Freiburger Universitätsklinikum.

Genau genommen, so die Polizei, hätte es sich um zwei Glieder des kleinen Fingers gehandelt, und diese wurden von den findigen Polizisten beim nächsten Halt des ICE-Zuges in Offenburg (Baden) gefunden – da kann man nur sagen: Eine findige Bundespolizei haben wir - und sie wusste sogar, was mit abgetrennten Fingern zu tun ist: Man kühlt sie.

Badische Zeitung: Nur Abo

Ich habe schon bessere Bauchtänze gesehen und bezweifele, dass Frau Sachiko McLean einen Bauchtanzwettbewerb gewinnen würde – selbst dann nicht, wenn man in Finnland austrüge. Aber wo sie schon mal hier sind im Sommer – bitte schön. Wen die Webseiten von T-Online nicht schrecken, der wird auch an diesem Video keinen Anstoß nehmen. Dennoch: Nicht geeignet für das Ansehen am Arbeitsplatz.

Gerade habe ich von dem wieder einmal wild um sich schlagenden quirinus erfahren, dass Andreas aka Semmel das Handtuch geworfen hat.

Semmel ist nicht untypisch für den Aufstieg und Fall der Blogs. Man richtet etwas ein, man richtet sich ein, man glaubt, soziale Kontakte zu gewinnen, man wähnt sich auf dem Zenit seines Erfolges – und sieht doch, dass man mit Zitronen gehandelt hat: Blogleser sind auch nichts anderes als eine graue, anonyme Masse, und sie verhalten sich nicht anders als alle anderen Konsumenten auch.

Semmel wäre nicht Semmel, wenn er den wirklich erfolgreichen unter den Blogs nicht noch eins reingesemmelt hätte. Polemik gegen das M-E-X Blog und gegen all die anderen, die sich aufgemacht haben, dieses Medium endlich salonfähig zu machen.

Wer nicht begreifen will oder begreifen kann, dass Blogs keine Religion sind, sondern lediglich eine leidlich attraktive, preiswerte Möglichkeit, schnell von sich reden zu machen, wenn man den Kreis derer, bei denen man bekannt werden will, nicht zu weit zieht.

Das ist schon wirklich alles.

 

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