Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – meist sonntags
Diese Woche habe ich mich gewundert. Denn einerseits lamentieren die Deutschen ja ständig darüber, dass es keine Jobs gibt – und die Arbeitsmarktstatistiken sagen sogar noch das Gleiche aus – und andererseits klagen Personmalchefs darüber, dass der Markt wie leer gefegt ist – insbesondere bei Ingenieuren, IT-Personal und (wie schon lange) bei fast allen Berufen im Bereich des Hotel- und Gaststättengewerbes.
Ich habe die Sache ausnahmsweise mal nicht analysiert und auch nicht die üblichen Klischees geritten, sondern mich an mehrere Gespräche erinnert: Noch vor drei Monaten sagte mir ein Mensch, mit dem ich mich sehr ausführlich und differenziert auseinander gesetzt hatte, ich solle doch diesen Unfug nicht glauben: So etwas stünde doch nur in der Zeitung, um die Stimmung im Lande zu verbessern.
Interessant daran ist zweierlei: Zum einen war zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass es zwar auch beim IT-Personal einen gewissen Wandel gibt, dass aber der Bedarf an IT-Personal, um nur ein Beispiel zu nennen, gar nicht gedeckt werden kann. Zweitens scheint mir wichtig, dass Menschen, die sich im Frust suhlen, jeden Unsinn glauben: Zum Beispiel, dass Journalisten das primäre Ziel haben, die Stimmung im Land zu verbessern. Immerhin habe ich ein paar Gedanken zum Thema aufgeschrieben, nämlich hier.
Bei der Informationstechnologie fällt mir vor allem eines auf: Es gibt furchtbar viel Leute, die etwas wissen, und furchtbar wenige, die dieses Wissen auch weitergeben können – einige wenige davon kenne ich persönlich. Sie sind selten wie vierblättrige Kleeblätter. Falls jemand von meinen Leserinnen oder Lesern Näheres wissen möchte – man darf mich (nicht öffentlich) danach fragen. Aktuell habe ich es jetzt gleich zweifach erlebt: die von mir benutzte wunderbare Blog-Software Serendipity habe ich mit Mühe und Not soweit programmieren können, dass sie mir nun fast alles zeigt, was ich will – nur die detaillierte Statistik nicht, die mir „twoday“ bietet. Immerhin kann ich meinen Provider, der Domainfactory, nur zu dieser Wahl beglückwünschen – auch, wenn einem kein Mensch das Zeug wirklich erklären kann.
Weitaus schlechter waren meine Erfahrungen mit „MAMBO“, einer Content-Management-Software mit allerlei netten Schnickschnacks, zum Beispiel tatsächlich Funktionierenden (eingehenden) RSS-feeds. Doch die Beschreibung ist absolut erbärmlich. Kein Handbuch im PFD-Format, das Netz voller Versatzstücke, aber ohne brauchbare Informationen, viel zu wenig Tenplates, die mitgeliefert werden (offenbar, um ein paar Firmen zu unterstützten, die solche Templates anbieten). Und, falls Sie mal MAMBO-Anwendungen gesehen haben: Irgendwie sehe alle ein bisschen gleich aus.
Um der Beschreibuzngswüste zu entrinnen, kauf ich mir ein Buch: MAMBO von Hagen Graf. Ich habe selten so ein geschwätziges Buch gelesen. Informationen sind schwer auffindbar, statt dessen gibt es viele „wohl meinend“ Hinweise, die sich der Autor getrost hätte sparen können. Was zum Beispiel fehlt, ist eine Beschreibung der MAMBO-Internen Variablen – aber ich will sie ja mit meiner heutigen Kolumne nicht mit Technik langweilen.
Womit ich mich dieser Tage noch beschäftigte? Mit dem, was linksgerichtete Blogger über den bolivianischen Präsidenten schrieben, insbesondere im Hinblick auf Deutschland. Dazu nur ein Wort: Eine Verteilungsordnung ist keine Wirtschaftsordnung. Wer einmal damit beginnt, mit der Gießkanne Geld unters Volk zu streuen, wird in jedem Land Schiffbruch erleiden – und dazu gehört auch, den Eltern dauernd „Kindermachgeld“, offiziell "Elterngeld" in die Hand zu versprechen. Wir brauchen mehr (und weniger religiös gebundene) Kindergärten und Ganztagsschulen, und kein frisches „Kindermachgeld“ in Elternhand: Für dieses Geld gibt es nur Mitnahmeeffekte der Menschen, die sich ohnehin auf ein Leben mit Kindern freuen. Aber die Regierung macht ja seit Jahren die gleichen Fehler: Es kostet, aber es bringt nichts.
Apropos Schule: Schuluniformen sind die beste Idee, die sich die deutsche Regierung einfallen ließ. Ich hoffe, dass sie bald kommen, denn der Wahn, dass Designerklamotten den Menschen aus der Masse herausheben, ist unter Schülern immer noch ungebrochen. In Zukunft werden sie wohl durch Persönlichkeit glänzen müssen – keine schlechte Idee – gar keine schlechte Idee.
Bevor ich es vergesse: Für Sie alle einen schönen Sonntag.
P.S.: Kommentare bitte nur noch hier.
Diese Woche habe ich mich gewundert. Denn einerseits lamentieren die Deutschen ja ständig darüber, dass es keine Jobs gibt – und die Arbeitsmarktstatistiken sagen sogar noch das Gleiche aus – und andererseits klagen Personmalchefs darüber, dass der Markt wie leer gefegt ist – insbesondere bei Ingenieuren, IT-Personal und (wie schon lange) bei fast allen Berufen im Bereich des Hotel- und Gaststättengewerbes.
Ich habe die Sache ausnahmsweise mal nicht analysiert und auch nicht die üblichen Klischees geritten, sondern mich an mehrere Gespräche erinnert: Noch vor drei Monaten sagte mir ein Mensch, mit dem ich mich sehr ausführlich und differenziert auseinander gesetzt hatte, ich solle doch diesen Unfug nicht glauben: So etwas stünde doch nur in der Zeitung, um die Stimmung im Lande zu verbessern.
Interessant daran ist zweierlei: Zum einen war zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass es zwar auch beim IT-Personal einen gewissen Wandel gibt, dass aber der Bedarf an IT-Personal, um nur ein Beispiel zu nennen, gar nicht gedeckt werden kann. Zweitens scheint mir wichtig, dass Menschen, die sich im Frust suhlen, jeden Unsinn glauben: Zum Beispiel, dass Journalisten das primäre Ziel haben, die Stimmung im Land zu verbessern. Immerhin habe ich ein paar Gedanken zum Thema aufgeschrieben, nämlich hier.
Bei der Informationstechnologie fällt mir vor allem eines auf: Es gibt furchtbar viel Leute, die etwas wissen, und furchtbar wenige, die dieses Wissen auch weitergeben können – einige wenige davon kenne ich persönlich. Sie sind selten wie vierblättrige Kleeblätter. Falls jemand von meinen Leserinnen oder Lesern Näheres wissen möchte – man darf mich (nicht öffentlich) danach fragen. Aktuell habe ich es jetzt gleich zweifach erlebt: die von mir benutzte wunderbare Blog-Software Serendipity habe ich mit Mühe und Not soweit programmieren können, dass sie mir nun fast alles zeigt, was ich will – nur die detaillierte Statistik nicht, die mir „twoday“ bietet. Immerhin kann ich meinen Provider, der Domainfactory, nur zu dieser Wahl beglückwünschen – auch, wenn einem kein Mensch das Zeug wirklich erklären kann.
Weitaus schlechter waren meine Erfahrungen mit „MAMBO“, einer Content-Management-Software mit allerlei netten Schnickschnacks, zum Beispiel tatsächlich Funktionierenden (eingehenden) RSS-feeds. Doch die Beschreibung ist absolut erbärmlich. Kein Handbuch im PFD-Format, das Netz voller Versatzstücke, aber ohne brauchbare Informationen, viel zu wenig Tenplates, die mitgeliefert werden (offenbar, um ein paar Firmen zu unterstützten, die solche Templates anbieten). Und, falls Sie mal MAMBO-Anwendungen gesehen haben: Irgendwie sehe alle ein bisschen gleich aus.
Um der Beschreibuzngswüste zu entrinnen, kauf ich mir ein Buch: MAMBO von Hagen Graf. Ich habe selten so ein geschwätziges Buch gelesen. Informationen sind schwer auffindbar, statt dessen gibt es viele „wohl meinend“ Hinweise, die sich der Autor getrost hätte sparen können. Was zum Beispiel fehlt, ist eine Beschreibung der MAMBO-Internen Variablen – aber ich will sie ja mit meiner heutigen Kolumne nicht mit Technik langweilen.
Womit ich mich dieser Tage noch beschäftigte? Mit dem, was linksgerichtete Blogger über den bolivianischen Präsidenten schrieben, insbesondere im Hinblick auf Deutschland. Dazu nur ein Wort: Eine Verteilungsordnung ist keine Wirtschaftsordnung. Wer einmal damit beginnt, mit der Gießkanne Geld unters Volk zu streuen, wird in jedem Land Schiffbruch erleiden – und dazu gehört auch, den Eltern dauernd „Kindermachgeld“, offiziell "Elterngeld" in die Hand zu versprechen. Wir brauchen mehr (und weniger religiös gebundene) Kindergärten und Ganztagsschulen, und kein frisches „Kindermachgeld“ in Elternhand: Für dieses Geld gibt es nur Mitnahmeeffekte der Menschen, die sich ohnehin auf ein Leben mit Kindern freuen. Aber die Regierung macht ja seit Jahren die gleichen Fehler: Es kostet, aber es bringt nichts.
Apropos Schule: Schuluniformen sind die beste Idee, die sich die deutsche Regierung einfallen ließ. Ich hoffe, dass sie bald kommen, denn der Wahn, dass Designerklamotten den Menschen aus der Masse herausheben, ist unter Schülern immer noch ungebrochen. In Zukunft werden sie wohl durch Persönlichkeit glänzen müssen – keine schlechte Idee – gar keine schlechte Idee.
Bevor ich es vergesse: Für Sie alle einen schönen Sonntag.
P.S.: Kommentare bitte nur noch hier.
sehpferd - am Sonntag, 7. Mai 2006, 13:43 - Rubrik: wochenschau