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Diamanten sind die besten Freunde für Damen - und wenn ihre Dame eigentlich eher eine Zicke ist und sich von ihren Freundinnen mal mit etwas absetzen möchte, was DIE garantiert nicht haben - aber bitteschön doch: Ohrhörer mit Diamanten - da hört selbst die zickigste Zicke auf zu zicken - jedenfalls für eine Stunde.

Ich wusste immer, dass mit deutschen Blogs irgendetwas nicht stimmt, aber dank TOBIAS KNIEBE von der „Süddeutschen Zeitung“ weiß ich nun, warum: Weil sie Pijamas tragen (alle Blogger sind männlich und Single (kein Wunder), und Single-Männer tragen bekanntlich Pijamas in der Wohnung).

Kein Wunder, dass sich bei einigen Blog-Providern inzwischen Damen niedergelassen haben, die keinen Hehl daraus machen, auch mal etwas anderes als Pijamas zu tragen – zum Beispiel Bettschuhe, Unterwäsche aus der Erotikboutique oder gegebenenfalls auch mal ausschließlich Haut. Das Einzige, was ihnen noch fehl, ist ein Icon für den Grad der Bedecktheit ihres Körpers, vielleicht von: „Ich sitze hier im Lodenmantel vor meinem Computer“ bis „ich habe jetzt sogar meinen BH abgelegt, damit ich sinnlicher schreiben kann“.

Wahrscheinlich höre ich jetzt besser auf, sonst kommen noch irgendwelche Feministinnen auf die Idee, ich würde an der Qualität weiblicher Blogs herummeckern: Ich trage im Übrigen weder Krawatte noch Pijama, wenn ich Ihnen hier schreibe.

Vielleicht verrät ja mal jemand der Online-Ausgabe der taz, wie man auf Blogbeiträge direkt verlinken kann. Der Artikel von MICHAEL BRAKE („Copy and paste“) ist allerdings kaum mehr als das übliche Journalistenspiel mit Versatzstückchen: Blogger, Spiegel online, Plagiatsvorwurf, ein Stückchen aus einem amerikanischen Blog: Punkt, Punkt, Komma, Strich fertig ist das Mondgesicht.

Dabei trifft der Vorwurf des Plagiats nicht einmal: Die Idee der Wortspiele um Friseure und ihr Handwerk, so weiß selbst Herr Brake, ist längst abgelutscht, und die eigentliche Quelle sei ohnehin nicht mehr auffindbar. Allerdings behauptet der zitierte Blogger Don Dahlmann nun wieder gar nicht, dass Bastian Sick, der Autor des angeblich fragwürdigen SPIEGEL-Artikels, im Blogs gewildert hätte – nein, angeblich sei aus einem Buch abgeschrieben worden: es ist von Tex Rubinowitz und Jörg Metes und trägt den denkwürdigen Namen „Die sexuellen Phantasien der Kohlmeisen. Listen, die die Welt erklären”. Nun, vielleicht ist Recherche ja nicht gerade die Stärke von Herrn Brake.

Ich kann es – im Übrigen – auch nicht verifizieren, da die armen Kohlmeisen mittlerweile am Buchmarkt ausgestorben sind. Aber ich gebe zu, schon mal Grimms Märchen und selbst die Bibel ohne Quellenangabe zitiert zu haben – und ein paar Fotokopien ohne Quellenangaben habe ich leider auch noch. Wie schön, dass Blogger nicht so sind: Sie haben offenkundig eine deutsche Beamtenmentalität, die sie befähigt, noch Artikel aus der Mitte der 60er Jahre wortwörtlich mit Quellenangaben zu zitieren.

Nur eines weiß ich: mal wieder ein gefundenes Fressen für den Sandkastenklub – die üblichen Verdächtigen haben jedenfalls sofort reagiert. Inzwischen soll sogar die TITANIC als Quelle in Frage kommen – aber vielleicht waren es eben doch nur die Gelben Seiten. Lassen sie es mich mal so ausdrücken: Blogger müssen viel, viel Zeit haben, wenn es darum geht, SPIEGEL-Autoren eins auf die Finger zu hauen. Vielleicht sollten sie mal besser bei der Linkspresse anfangen?

Für den Rest der Damen und Herren Besserwisser habe ich hier noch etwas: „British Hairways“ – zum abreagieren, falls Sie dieser Artikel ärgert – and some more British humor.

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