religion im blick
Damit Sie alle wieder einmal etwas klüger werden – und wissen, was die „die ureigenste Aufgabe eines katholischen Bischofs“ ist: Die Bedeutung der Ehe und Familie für die Gesellschaft zu unterstreichen. Wie sage ich doch immer: Die besten Satiren schreibt das Leben. Oder der deutsche Katholizismus.
sehpferd - am Sonntag, 28. Oktober 2007, 19:35 - Rubrik: religion im blick
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Kein Witz - lesen Sie entweder die Zusammenfassung oder das Original.
sehpferd - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 13:43 - Rubrik: religion im blick
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Wie schön, wenn man weiß, was "das geringere Übel" ist. Kardinal Carlo Maria Martini scheint es zu wissen - und was er zu sagen hatte, war nur die Vorschau auf das, was dieser Tage Kardinal Javier Lozano Barragán, der Präsident des Päpstlichen Rates für die Kranken, der Presse mitteilte: In bestimmten Situationen sollen Kondome für Katholiken erlaubt sein - dann nämlich, wenn einer der Partner mit dem HIV-Virus infiziert ist.
Nun, es heißt ja "du sollst nicht töten" ? zwar tötet das HIV-Virus nicht unmittelbar, aber es hat das Potenzial dazu. Wer es an der Verbreitung hindern will, muss Kondome befürworten - und um so etwas herauszufinden, muss man nicht Kardinal und nicht Papst sein: Es ergibt sich einfach aus der Tatsache, für seine Mitmenschen Verantwortung zu tragen.
Mag ja sein, dass solche Nachrichten in der katholischen Welt als eine Sensation angesehen werden und der Past von Rom für dergleichen gelobt wird ? nur: Es kommt viel zu spät. Zehntausende von Menschen, wenn nicht weitaus mehr, haben sich inzwischen infiziert, weil sich unverantwortliche Männer darauf berufen konnten, als Katholiken keine Kondome tragen zu dürfen. Allein die Höflichkeit und ein gewisser Respekt vor der Angehörigen der katholischen Religion verbietet mir, hier andere, weitaus schärfere Worte zu gebrauchen. Das Kondom als "kleineres Übel" gegenüber Siechtum und Tod zu bezeichnen, fordert schon eine Chuzpe, die an Zynismus grenzt.
Nur nebenbei sei dies erwähnt: Die nämliche Kirche wurde gerade von der deutschen Familienministerin als Wahrerin der Moral in ein "Bündnis für Erziehung" eingebracht.
Kommentare und Links nur noch auf sehpferd.com.
Nun, es heißt ja "du sollst nicht töten" ? zwar tötet das HIV-Virus nicht unmittelbar, aber es hat das Potenzial dazu. Wer es an der Verbreitung hindern will, muss Kondome befürworten - und um so etwas herauszufinden, muss man nicht Kardinal und nicht Papst sein: Es ergibt sich einfach aus der Tatsache, für seine Mitmenschen Verantwortung zu tragen.
Mag ja sein, dass solche Nachrichten in der katholischen Welt als eine Sensation angesehen werden und der Past von Rom für dergleichen gelobt wird ? nur: Es kommt viel zu spät. Zehntausende von Menschen, wenn nicht weitaus mehr, haben sich inzwischen infiziert, weil sich unverantwortliche Männer darauf berufen konnten, als Katholiken keine Kondome tragen zu dürfen. Allein die Höflichkeit und ein gewisser Respekt vor der Angehörigen der katholischen Religion verbietet mir, hier andere, weitaus schärfere Worte zu gebrauchen. Das Kondom als "kleineres Übel" gegenüber Siechtum und Tod zu bezeichnen, fordert schon eine Chuzpe, die an Zynismus grenzt.
Nur nebenbei sei dies erwähnt: Die nämliche Kirche wurde gerade von der deutschen Familienministerin als Wahrerin der Moral in ein "Bündnis für Erziehung" eingebracht.
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sehpferd - am Montag, 24. April 2006, 21:10 - Rubrik: religion im blick
Neben anderen Gruppierungen verstehen es auch katholische Wissenschaftler, die Rhetorik so geschickt einzusetzen, dass sie die Wahrheit nach Belieben gestalten können. Lesen Sie hier (aus einer katholischen Quelle) warum Evangelien wahr sind und warum nicht – und auch sonst ein Paar interessante Dinge über den Glauben, die sie wahrscheinlich überraschen werden.
sehpferd - am Samstag, 8. April 2006, 14:09 - Rubrik: religion im blick
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Das frisch übersetzte Judas-Evangelium, so heißt es dieser Tage, sei in „deplorablem“ Zustand angekauft worden, also in einem kläglichen Zustand – und es sei in keiner Weise sensationell, sondern spiegele lediglich einen Teil der Auseinandersetzungen wieder, die es nach dem Tod des Religionsstifters gegeben habe.
Von dem Wenigen, was wir wissen, ist dies am Sichersten: Keines der Evangelien ist von einem direkten Anhänger (also einem Jünger) des Religionsstifters aufgeschrieben worden – es scheint viel mehr so, als habe Markus sein Evangelium lediglich den Erzählungen des Petrus zu verdanken, der allerdings ein Augenzeuge war. Die beiden anderen „Synoptiker“ waren vermutlich nichts anderes als gute Abschreiber, die das erste Evangelium kopierten und auf ihre jeweilige Zielgruppe zuschnitten.
Das neue Evangelium hat also (wenn das Alter und die Herkunft korrekt bestimmt wurden) den gleichen Stellenwert wie die anderen Evangelien auch – ob es nun in kläglichem Zustand war oder nicht. Natürlich ist die katholische Kirche darüber ganz anderer Meinung.
Von dem Wenigen, was wir wissen, ist dies am Sichersten: Keines der Evangelien ist von einem direkten Anhänger (also einem Jünger) des Religionsstifters aufgeschrieben worden – es scheint viel mehr so, als habe Markus sein Evangelium lediglich den Erzählungen des Petrus zu verdanken, der allerdings ein Augenzeuge war. Die beiden anderen „Synoptiker“ waren vermutlich nichts anderes als gute Abschreiber, die das erste Evangelium kopierten und auf ihre jeweilige Zielgruppe zuschnitten.
Das neue Evangelium hat also (wenn das Alter und die Herkunft korrekt bestimmt wurden) den gleichen Stellenwert wie die anderen Evangelien auch – ob es nun in kläglichem Zustand war oder nicht. Natürlich ist die katholische Kirche darüber ganz anderer Meinung.
sehpferd - am Freitag, 7. April 2006, 18:16 - Rubrik: religion im blick
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Ich weiß nicht, ob Ihnen dies schon einmal in Deutschland aufgefallen ist: „Die Psychologie, die gesunde Lebensweise und jetzt das christliche Menschenbild. Wie wäre es mit „einer psychologischen Richtung folgend“, „eine gesunde Lebensweise besteht beispielsweise darin“ oder „einem christlichen Menschenbild folgend“.
Diesmal war es der rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Christoph Böhr auf einer CDU-Tagung, auf der er sagte: „Das christliche Menschenbild müsse wieder stärker zur Leitlinie für die Lösung politischer Alltagsfragen werden.“ Sehr interessant, wie Herr Böhr „das“ christliche Menschenbild gleich mal für uns alle definiert und wie er seine Auffassung dann auch noch zur Leitlinie der Politik erklärt.
Könnte mir jemand bitte mal sagen, warum wir uns unter die Diktatur DES christlichen Menschenbildes begeben müssen? Hätten wir nicht wenigstens noch ein Mosaisches und ein Humanistisches zur Auswahl? Und könnten wir nicht vielleicht, wenn es uns denn der Herr Böhr erlaubt, wenigstens noch EIN alternatives christliches Menschenbild haben?
Mir graut vor der Diktatur DES christlichen Menschenbildes. Es könnte bewirken, dass wir unsere Meinungs- und Gesinnungsfreiheit in Zukunft in ein christliches Korsett stecken müssen. Ganz abgesehen davon: Wir sind alle sehr gespannt, wie Herr Böhr „Alltagsfragen“ mit der Bibel unter dem Arm lösen will.
Diesmal war es der rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Christoph Böhr auf einer CDU-Tagung, auf der er sagte: „Das christliche Menschenbild müsse wieder stärker zur Leitlinie für die Lösung politischer Alltagsfragen werden.“ Sehr interessant, wie Herr Böhr „das“ christliche Menschenbild gleich mal für uns alle definiert und wie er seine Auffassung dann auch noch zur Leitlinie der Politik erklärt.
Könnte mir jemand bitte mal sagen, warum wir uns unter die Diktatur DES christlichen Menschenbildes begeben müssen? Hätten wir nicht wenigstens noch ein Mosaisches und ein Humanistisches zur Auswahl? Und könnten wir nicht vielleicht, wenn es uns denn der Herr Böhr erlaubt, wenigstens noch EIN alternatives christliches Menschenbild haben?
Mir graut vor der Diktatur DES christlichen Menschenbildes. Es könnte bewirken, dass wir unsere Meinungs- und Gesinnungsfreiheit in Zukunft in ein christliches Korsett stecken müssen. Ganz abgesehen davon: Wir sind alle sehr gespannt, wie Herr Böhr „Alltagsfragen“ mit der Bibel unter dem Arm lösen will.
sehpferd - am Dienstag, 21. Februar 2006, 18:19 - Rubrik: religion im blick
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Wer in der Bundesrepublik nach Parallelgesellschaften sucht, braucht nicht erst bei der Nachbarreligion herumschnüffeln: Christliche Sekten, die sich auf das berufen, was sie unter Gottes Gesetzen verstehen, gibt es schließlich zur Genüge. Die Staatsanwaltschaft in einem Hamburger Prozess hat nun eines klar gemacht: „Die Allgemeinheit (hat) ein berechtigtes Interesse daran ..., religiösen Parallelgesellschaften entgegenzuwirken“. Gemeint waren christliche Sektierer, die sich weigerten, ihre Kinder in die Schule zu schicken.
Nun wollen diese Eltern, um die es geht, ihre vermeintlichen Rechte vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einklagen, wobei zu fragen wäre: Haben eigentlich nur Eltern Menschenrechte? Vielleicht sollten sich diese Eltern einmal überlegen, dass auch Kinder Menschenrechte haben – und die freie Entfaltung der Persönlichkeit ist in einem isolierten christlich-sektiererischen Haushalt nun einmal nicht gewährleistet.
Nun wollen diese Eltern, um die es geht, ihre vermeintlichen Rechte vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einklagen, wobei zu fragen wäre: Haben eigentlich nur Eltern Menschenrechte? Vielleicht sollten sich diese Eltern einmal überlegen, dass auch Kinder Menschenrechte haben – und die freie Entfaltung der Persönlichkeit ist in einem isolierten christlich-sektiererischen Haushalt nun einmal nicht gewährleistet.
sehpferd - am Samstag, 18. Februar 2006, 15:31 - Rubrik: religion im blick
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„Deus Caritas Est“ soll die erste Enzyklika des neuen Papstes heißen, und die Gerüchteküche in Rom brodelt offensichtlich, denn der Papst schreibt Deutsch, dann wird ins Lateinische übersetzt, und von dort vielleicht wieder zurück ins Italienische und all die anderen Sprachen? Und was ist mit den päpstlichen „Harmonisierungsbemühungen“ zwischen dem Text des neuen Papstes und einer Übernahme des Textes des verstorbenen Papstes?
Der Vatikan sprich zwar nur von „Übersetzungsproblemen“, doch soviel wollen Insider wissen: Es gäbe längst "Spannungen“ zwischen zahlreichen Institutionen und Personen.
Am 25. Januar werden wir mehr wissen – dann soll das Resultat vorliegen
Der Vatikan sprich zwar nur von „Übersetzungsproblemen“, doch soviel wollen Insider wissen: Es gäbe längst "Spannungen“ zwischen zahlreichen Institutionen und Personen.
Am 25. Januar werden wir mehr wissen – dann soll das Resultat vorliegen
sehpferd - am Donnerstag, 19. Januar 2006, 22:20 - Rubrik: religion im blick
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Bevor ich vergesse, Ihnen dies zu erzählen – dies ist nicht aus der BILD-Zeitung, sondern aus „Jesus Online“: „Ich wertete meine Frau zu einem Sex-Objekt ab“. Wer hinliest, erfährt, dass der junge Mann „die Sicht dafür (verlor), dass sie eine charmante, warmherzige und attraktive Frau ist“. Interessant. Reicht das, um seine Frau zu einem Sexobjekt abzuwerten? Nein, aber es reicht, um Leser zu gewinnen.
Das Ganze ist im Übrigen ein Nachdruck aus dem „livenet“, das sich als ein „Portal von Schweizer Christen“ nennt, und die haben es wieder aus „The War within“. Wem die Sache etwas angejahrt vorkommt – der Artikel soll in englischer Version zuerst 1982 veröffentlicht worden sein.
Wer sich absolut durch die ebenso langatmigen wie am Ende nichtssagenden Texte im Traktätchenstil quälen will, darf es gerne tun.
Das Ganze ist im Übrigen ein Nachdruck aus dem „livenet“, das sich als ein „Portal von Schweizer Christen“ nennt, und die haben es wieder aus „The War within“. Wem die Sache etwas angejahrt vorkommt – der Artikel soll in englischer Version zuerst 1982 veröffentlicht worden sein.
Wer sich absolut durch die ebenso langatmigen wie am Ende nichtssagenden Texte im Traktätchenstil quälen will, darf es gerne tun.
sehpferd - am Samstag, 14. Januar 2006, 10:48 - Rubrik: religion im blick
„Sex ist eine gute Gabe Gottes“ – nein, das ist nicht von mir, sondern von Desmond Tutu, und Nacktheit ist zwar keine Gabe Gottes, sondern eine Folge der Evolution, die und den Großteil unserer Körperbehaarung verlieren ließ.
Wer jemals eine Bibel gelesen hat, weiß, wie wichtig der Sex ist: Es ist Gottes wichtigster Auftrag an den Menschen – ich denke, ich muss dies nicht dauernd zitieren – lesen sie es in der Genesis bitte selber nach, wenn es sie interessiert. Diesem Auftrag werden manche anderen Gesetze untergeordnet: Das erste Gesetz greift, auch, wenn andere dagegen stehen, wie zahlreiche Beispiele beweisen: Am populärsten ist wohl das der Töchter des Lot.
Nun aber scheint die Revolution ausgebrochen zu sein, und zwar ausgerechnet in Bayern, genauer gesagt, im Nürnberger Stadtteil Katzwang. Dort hat die Pfarrjugend zusammen mit einem Fotografen einen Kalender herausgegeben – mit den einschlägigen biblischen Szenen, und zwar, wie verlautet und teilweise im Internet zu sehen ist, zum großen Teil nackt.
Das alles wäre kein Problem, wenn die Kirche so etwas wie Demokratie kennen würde – denn selbstverständlich ist es christlichen Jugendlichen unbenommen, ihr Bibelverständnis so darzustellen, wie sie es sehen.
Doch die Katholiken sehen das Mal wieder völlig anders: Der Kardinal Wetter ließ durch seinen Sprecher bereits verkünden, es sei „nicht die richtige Form, sich mit der Heiligen Schrift auseinander zu setzen, indem man die Hosen runterlässt“.
Jawoll, Herr Kardinal, wie haben verstanden. Jawoll, jawoll. Und deswegen ging an die Glaubensbrüder von der Konkurrenz auch gleich noch die Aufforderung sich mit dem Vorfall zu befassen, wenn man denn die "intellektuelle Kraft" dazu habe. So, und nun wissen wir auch noch, was der evangelische Kirche fehlt, wenn sie sich toleranter gibt als die Katholen: intellektuelle Kraft. Na bitte. Oder nochmal: jawoll, Herr Kardinal?
Wer jemals eine Bibel gelesen hat, weiß, wie wichtig der Sex ist: Es ist Gottes wichtigster Auftrag an den Menschen – ich denke, ich muss dies nicht dauernd zitieren – lesen sie es in der Genesis bitte selber nach, wenn es sie interessiert. Diesem Auftrag werden manche anderen Gesetze untergeordnet: Das erste Gesetz greift, auch, wenn andere dagegen stehen, wie zahlreiche Beispiele beweisen: Am populärsten ist wohl das der Töchter des Lot.
Nun aber scheint die Revolution ausgebrochen zu sein, und zwar ausgerechnet in Bayern, genauer gesagt, im Nürnberger Stadtteil Katzwang. Dort hat die Pfarrjugend zusammen mit einem Fotografen einen Kalender herausgegeben – mit den einschlägigen biblischen Szenen, und zwar, wie verlautet und teilweise im Internet zu sehen ist, zum großen Teil nackt.
Das alles wäre kein Problem, wenn die Kirche so etwas wie Demokratie kennen würde – denn selbstverständlich ist es christlichen Jugendlichen unbenommen, ihr Bibelverständnis so darzustellen, wie sie es sehen.
Doch die Katholiken sehen das Mal wieder völlig anders: Der Kardinal Wetter ließ durch seinen Sprecher bereits verkünden, es sei „nicht die richtige Form, sich mit der Heiligen Schrift auseinander zu setzen, indem man die Hosen runterlässt“.
Jawoll, Herr Kardinal, wie haben verstanden. Jawoll, jawoll. Und deswegen ging an die Glaubensbrüder von der Konkurrenz auch gleich noch die Aufforderung sich mit dem Vorfall zu befassen, wenn man denn die "intellektuelle Kraft" dazu habe. So, und nun wissen wir auch noch, was der evangelische Kirche fehlt, wenn sie sich toleranter gibt als die Katholen: intellektuelle Kraft. Na bitte. Oder nochmal: jawoll, Herr Kardinal?
sehpferd - am Samstag, 3. Dezember 2005, 11:25 - Rubrik: religion im blick
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen