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Leute haben Sorgen, nicht wahr? Früher hätte die Mami ja nun nicht erlaubt, dass Töchterchen sich mit einem Fotografen abgibt, der diese Schmuddelbilder aufnimmt – aber heute? Da muss Mami oder eben die Sorgentante bei der Zeitung herhalten, um Bübchen einen Rat zu geben: „Dolle Frau kennen gelernt, aber sie ist eine Fotografin, die Pornos ablichtet – was soll ich tun“.

Nun, bei dieser Zeitung gibt es immer zwei Ratschläge: Der Herr Doktor (Dr Thomas Stuttaford ) debattiert die Sache erst hin, dann wieder her, und schließlich hin und her, bis er zu dem Schluss kommt (hätten sie es erraten?) der junge Mann solle doch bitte daran denken, was Mami und Papi darüber denken – immer ein guter Rat für unmündige Bübchen.

Die Kolumnistin Suzi Godson denkt pragmatischer: Sei froh, dass sie hinter der Linse ist.

Mal unter uns, Mädchen und Jungs: Habt ihr eigentlich gedacht, die vielen pornografischen Fotos fallen über Nacht vom Himmel? Und denkt eine Hochzeitsfotografin immer nur ans Heiraten? Würde jemand sagen „meine Freundin ist Polizeifotografin – ih Gitt, wie kann man nur so etwas sein“?

Ich glaube, wir müssen alle noch eine Menge Vorurteile überwinden.

Man muss lange suchen, bevor man in der Pressmitteilung des „Stern“ die entscheidenden Fakten findet: Nun, man befragte also 2000 junge Menschen zwischen 18 und 30, wie sie über Menschen (gedacht war wohl vor allem an Damen) denken würden, die für die Karriere mit dem Chef ins Bett gehen würden, und sie: Nur magere drei Pozent der Damen gaben gegenüber FORSA zu, diese „Option“ (Originalzitat) für sich arbeiten zu lassen.

Doch welche Schlüsse lässt dies zu? Sollten die deutschen Frauen eine Bastion der Wohlanständigkeit sein, wenn es tatsächlich nur drei Prozent tun würden? Oder haben Beurteilungsbögen, Personalentwicklungspläne und Betriebsräte der schnellen Karriere über den Flüssigkeitsaustausch bereits einen Riegel vorgeschoben?

Nun, wir haben Vergleichszahlen, zum Beispiel aus dem vereinigten Königreich. Dort würden es nämlich nach einer jüngst veröffentlichten Studie etwa 20 Prozent der befragten Damen tun, wenn man einer Studie des „NUTS“ Magazins Glauben schenken will. Sie folgte im Übrigen auf eine kurz zuvor erschienene Studie des „MORE“ Magazins – sie erwies, dass zwar ebenfalls etwa 20 Prozent der Frauen mit ihren Chefs oder Chefinnen schlafen würden – allerdings unabhängig davon, ob die Sache karriereförderlich ist oder nicht – versuchen kann man es ja mal.

Was lernen wir daraus? Entweder die befragten deutschen Damen sind tatsächlich Musterexemplare der Tugend, oder die Erde ist eine Scheibe, wenn sie gerade mal eine Scheibe sein muss.

Hatten sie eigentlich schon einen Blick auf meine neue Seite für erotische Nachrichten, Fotos und Mode geworfen?

Hier die Themen von heute:

Sexy mit Erkältung?

Flickrs schönste Frauen – nun ja, vielleicht

Die lustvolle, brave Schwester Furong

Unter einem Hut: Studium und Star der Sexbranche

Falls sie selbst Lust haben, zum Beispiel den Bereich Mode zu füllen - bitte schön. Das Angebot steht an jede Dame, die sich traut.

Alles über Brüste will eine gewisse Emma Chapman wissen – und sie hat dies auch alles fein säuberlich aufgeschrieben. Tatsächlich ist die Sache mit dem korrekten Sitz des Büstenhalters eine Wissenschaft, schon allein deswegen: Die Schwerkraft, so weiß die Dame, ist einer der größten Feinde der Brüste. Sehen sie, und ich hatte mich zeit meines Lebens gewundert, warum vor allem große, schwere Brüste bei liegenden Frauen so anders aussehen als bei stehenden. Was man nicht alles so lernt: Die Schwerkraft ist schuld. Dennoch – lesen sie mal: Die Bibel der großen Brüste.

Österreich hat nun endlich den passen Füller für das Sommerloch gefunden: sexistische Werbung und dies (um des Himmels willen) noch von einer gemeinnützigen Institution. Da kocht die Volksseele über, und Schaum bildet sich auf der österreichischen Herdplatte – oder etwa nicht? Jedenfalls haben sich besorgte Bürgerinnen und Bürger (vermutlich die üblichen Verdächtigen) beim Werberat beschwert. Der ist aber vermutlich gar nicht zuständig, denn er kümmert sich nur um Wirtschaftsunternehmen.

Was zu sehen ist? Ich musste erst einmal lange suchen, bevor ich die Anzeigen überhaupt fand. Doch hier sind sie zu sehen: eine nackte, durchaus ansehnliche Dame in den Startlöchern. Haut ist zu sehen, aber sonst nichts – und der Herr, der dort ebenfalls vorkommt, ist auch nackt zu sehen – in den Startlöchern eben – und sehen sie, bei einem Herrn in den Startlöchern sieht man keine fliegende Banane – ob er nun eine Hose trägt oder nicht.

Bevor ich vergess, ihnen dies zu erzählen: Sie können ihre Skilehrerin jetzt nackt sehen. Jedenfalls, wenn sie aus Arlberg in Österreich kommt und schön genug war, 58 Konkurrentinnen auszustechen. Die Sache mit der Nacktheit ist natürlich auch mal wieder etwas übertrieben: Irgendetwas verdeckt meist die letzten Blößen. Fotografiert hatte Christian Holzknecht und die Krone wusste alles darüber. Meine Favoritin ist die Dame auf dem Kalenderblatt vom November – und nicht nur, weil sie keinerlei Textilien auf dem Leib trägt.

Wie man sich fühlt, wenn man nach einer Stunde Autofahrt, einer weiteren Stunde Wartezeit auf dem Flughafen und einer gehörigen Verspätung sowie der blöden Umsteigerei in Zürich Hauptbahnhof, Basel SBB, Basel Badischer Bahnhof und so weiter endlich um 23.06 zu Hause ankommt, können sie sich ja vorstellen.

Aber halt – vielleicht habe ich alles falsch gemacht. Ich habe die Leute gar nicht richtig angesehen, oder sagen wir besser die Damen. Was, wenn ich sie mir noch einmal alle vorstelle, sozusagen in den Kategorien des pornografischen Films - so wie es der Kolumnist des "Standard" gerade versuchte?

Also, da war die Selbstbewusste. Signalisierte, dass sie alles im Griff haben würde, gleich, welche Wünsche ich hätte – der Blick von oben herab zeigte mir, dass sie die Richtung bestimmen würde, in der jetzt der Filme ablaufen würde – große, fest auf die Person gerichtete Augen, klare Gesten, Eindeutigkeit. „Zu ihren Bedingungen wird es nicht laufen, mein Herr, aber wenn sie sich mir überlassen würden?“ Nein, nein, da sitzt ihr Freund, den sie aber ebenso lässig behandelt: Stellt ihn nicht einmal der Freundin vor, die sie zufällig im Zug traf.

Die Freundin würde in diesem Film die zufällig anwesende brave Klosterschülerin sein: schwarze Strumpfhosen, grau Rock, beiger Pullover, alles passt zueinander wie der Fisch aufs Fahrrad, und ihren Friseur wünschte man sich in den Knast wegen Verstümmelung. Natürlich nicht geschminkt, Brille, völlig unpassend. In den einschlägigen Filmen wandeln sich solche hässlichen Entchen in der Regel in lustvolle Schwäninnen, vor allem, wenn sie eine selbstbewusste Freundin haben, die schon mal die äußeren Umstände regelt. Wie wäre es, mein Herr?

Das Entchen bleibt Entchen und die Selbstbewusste dominiert die Unterhaltung, auch dann, wenn Entchen sehr viel schnatterte. Der Blick wandert auf eine nun wirklich sehr junge Frau, die mit einem alten Herrn Karten spielt – den Rest der Szenerie kann ich nicht sehen, aber leider weiß ich, dass es sich um eine Familie handelt. Die Tochter tut alles, um Aufmerksamkeit zu erregen, ohne eigentlich viel dafür zu tun – Naturtalent offenbar. Nur einmal sieht man, wie sie den blonden Pferdeschwanz wohl zwei Dutzend Mal um den Kopf tanzen lässt – in vollem Bewusstsein ihrer Schönheit, und zum Abschluss macht sie noch eine Art Handstand auf dem Sitz – mit Jeans, versteht sich. Findelrealität. Würde sie in den Film passen? Natürlich – genau wie die schöne dunkelhäutige Frau, die ein wenig Parfümgeruch und einen kühlen Windhauch hinterließ, als sie vorbeistrich.

Das nächste Mal, ich schwäre es, nehme ich den SPIEGEL mit oder so etwas, damit meine Augen einen Fixpunkt haben – und außerdem werde ich es bleiben lassen, diese Kolumnen zu lesen. Auch wenn dieser dort nicht der einzige bekannte männliche Sexkolumnist ist. Das bin nämlich ich, so wahr ich sehpferd heiße.

Vorgetäuscht oder echt? Die Zeitschrift Lisa wollte es genau wissen und fragte deswegen mal ins Sommerloch hinein wie es denn die Deutschen damit hielten, ihren Partner Orgasmen vorzutäuschen, und siehe, zwar haben 30 Prozent der Frauen schon mal künstlich gestöhnt, aber angeblich auch 33 Prozent der Männer.

Während ich ja mal den Frauen glaube, dass es etwas nützt, die Männer glauben zu machen, sie wären die wildesten Hengste, die der Erdball hergäbe, denke ich, dass es einem Mann nichts nützt, seiner Frau einen Orgasmus vorgaukeln – so blöd ist eigentlich keine Frau, dass sie nicht merkt, wenn der Samen fließt.

Es ist Sommer, und da wird bekanntlich viel herumgefragt, weil es ohne Umfragen wenig zu schreiben gäbe. Also fragte die „Freundin“ Frauen wie auch Männer danach, wie sie es denn wohl so hielten mit Sex in der ersten Nacht – und siehe – fast zwei Drittel der Männer freuen sich drüber, wenn die Dame noch in derselben Nacht ihre Liebesqualitäten unter Beweis stellt.

Nun, nun, und die Damen? Sie haben immer noch die Mutti im Ohr, die da einst sagte: „Gute Mädchen tun es nicht in der ersten Nacht, da wirft man sich ja an die Männer weg“, uns so etwas Ähnliches sagten dann angeblich auch 57 Prozent der Frauen.

Ein lustiges Nebenergebnis zeigt, wie blöd Männer sein können: Fast die Hälfte machte aus ihrer Geilheit ein Qualitätsmerkmal und behaupteten, ob die Beziehung andauernd würde, käme darauf an, „wie gut der Sex war“. Frauen hingegen, die sich auf einmalige Liebesnächte einließen, behaupteten dies nur zu schlappen 15 Prozent.

Ob es daran liegt, dass Frauen ganz genau wissen, was sie in eben jenen Nächten wollen, nämlich einmal das heftige Programm und sonst nichts? Morgen muss man ja wieder mit dem Freund oder Ehemann schlafen – den hat man schließlich für die Alltagsseiten des Lebens. Oder wie war das? Ach, ich muss mich korrigieren. Die befragten Menschen waren alle Singles, wie es scheint. Dann schliefen sie also in der nächsten Nacht wieder mit dem regulären Freund oder der regulären Freundin. Oder war das jetzt auch ganz falsch?

Früher, ja früher – da konnte man noch Konferenzen vorgeben, während man an den Brüsten der Geliebten ruhte, konnten Teenager noch ohne Erröten sagen, sie würden bei einer Freundin übernachten, wenn er oder sie in Wahrheit längst der Stimme des Blutes erlegen war – vom Handlungsreisenden und seinen Bordellbesuchen ganz zu schweigen.

Doch heute piept das Handy. „das hört sich aber nicht wie in einer Konferenz an, mein Lieber – woher kommt denn diese sanfte Musik?“ „Ach, du bist bei Yasmin – oh, gibt sie mir doch mal bitte“. „Du klingst so komisch außer Atem – hat dein Hotel keinen Aufzug“?

Und falls sie ihr Handy ausschalten sollten – das müssen sie ihrem Ehemann/Ihrer Ehefrau/Ihren Eltern oder sonstigen Kettenhundehalterinnen – und ebensolchen Haltern, dann schon ganz, ganz genau erklären.

Einmal war ich in einem tiefen Tal, in das kein Telefonpieps dringt. Ich bin extra den hohen Berg hinaufgeklettert, um den einzigen Funkstrahl zu erwischen, der mich zur Geliebten führte. Über ein anderes Mal schweige ich, da ich dort selbst jemanden erreichen wollte, der sein Telefon aus gutem Grund ausgeschaltet hatte. Solle ich Ihnen da nicht lieber von der verheirateten Ex-Rockerbraut erzählen, die insgesamt fünf Handys hatte, für jede Gruppe ihrer Liebhaber eine andere, macht drei, plus eines für den Ehemann, macht vier und eines für die Öffentlichkeit, macht fünf?

Vermutlich braucht man dafür allerdings ein gutes Gedächtnis und (oder oder) ein Softwareprogramm, dass die Handys wahlweise trennt oder verbindet. Wie war das jetzt mit dem Schnüffelstaat? Bloglike: „Liebes Tagebuch, ich bin heute in Wien und bumse gerade Jenny, du weißt schon, die nebenberuflich als Stripperin im „Kakadu“ arbeitet – es ist nur gut, dass meine Ehefrau nichts davon weiß“.

Überwachungsstaat? Plappermäulchengesellschaft.

 

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