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Ich zitiere selten ganze Absätze, aber die Diskussion zur Reform des Sexualstrafrechts in Österreich spottet jeder Beschreibung, und so muss man denn auch mal dies zitieren:

„Wenn aber ein 14-Jähriger eine nackte 17-jährige Schönheit in "pornografischer" Pose auf seinen Heimcomputer generiert und seinem Freund zeigt, ..., dann muss das konsequenterweise (wenn es der sexuellen Erregung der Betrachter dient) strafbar sein, will man verhindern, dass dann plötzlich alle gleich gesinnten Internetkomplizen zu guten Freunden mutieren.

Da tun sich natürlich Fragen auf:

Erstens: Wie „generiert“ man eine 17-Jährige?
Zweitens: Warum muss es eine Schönheit sein?
Drittens: Was ist eine pornografische Pose mit und ohne Anführungszeichen?
Viertes: Wie alt darf der Freund sein?
Fünftens: Warum konsequenterweise? Wo ist die Konsequenz?
Sechstens: Wann dient etwas der „sexuellen Erregung“?
Siebtens: Wo sind die „Komplizen“?
Achtens: Wie mutiert man Komplizen in Freunde?
Neuntes: Was soll der 14-Jährige im Knast?

Natürlich ist „Der Standard“ nicht verantwortlich für das, was seine Leser schreiben – aber in guten Redaktionen wandert solch ein Mist in den Papierkorb: Auch der Titel ist nicht gerade so gewählt, dass man ihn stehen lassen sollte: „Porno-Kirche im Sex-Dorf lassen!“. Es scheint, als litte „Der Standard“ an Geschmacksverwirrung.

Die britische Gewerkschaft GMB bietet Presseberichten zufolge Kurse an, um Huren den Weg zu ungefährlicheren, aber gleichwohl einträglichen Berufen in der Sex-Branche zu ebnen. Das Konzept wird von zahlreichen Institutionen und Organisationen gutgeheißen. Selbst konservative Kreise waren dieser Meinung. Ihr Sprecher fügte lediglich mit der bekannten britischen Untertreibung hinzu, er wünsche sich, dass man einen Umschulungsberuf finden würde, der ein bisschen besser sei als der eines Lap Dancers.

Lap Dancer = Frau, die auf dem Schoß eines Gastes tanzt – Übergriffe sind dabei unerwünscht

Wenn man ein Magazin zur Hand nimmt, das sich mit Musikreproduktion beschäftigt, ist man immer wieder überrascht, wie wenig die Musik selbst darin vorkommt. Hat man akzeptiert, dass für die Mehrzahl der Wiedergabepäpste Musik äußerst zweitrangig ist, so erfährt man immer noch staunend, dass auch der Mensch höchst unbedeutend ist: er selbst, seine Erfahrungen mit dem Hören, sein Wohnraum und dessen sonstige Inhalte sind den Hohepriestern der High-End-Religion völlig fremd. Würde man ihnen sagen, dass es Menschen gibt, die ein erotisches Verhältnis zur Musik, ja, zu Stimmen und Instrumenten haben, so würden sie den Autor ansehen wie jemand, der geradeswegs aus einer Parallelwelt gekommen wäre – und so ist es auch.

Im Grunde schreiben diese HiFi-Redakteure nämlich fast nur für große Kinder, die mit leuchtenden Augen stets auf die neueste Technologie schauen – und sich bei dieser Gelegenheit auch mal vom „gemeinen Volk“ abheben wollen.

Umso mehr gefällt diese Seite: Sie diskutiert erst Musik, dann die Wiedergabe, schließlich die dazu nötigen Gerätschaften – und dabei kommt dann dies heraus: „Aber auf alle Fälle muss der Klang der Anlage wirklichkeitsgetreu sein um die Aufnahme wahrheitsgetreu wiederzuspiegeln, d.h. bei höhenbetonten Aufnahmen eben hell und bei basslastigen Aufnahmen eben dumpf. Eine HiFi-Anlage darf nicht immer "schön", "räumlich" oder "angenehm" klingen, da sie ja die Eigenheiten (und Fehler) jeder Aufnahme abbilden soll.“

Wenn nur mehr Menschen so ehrlich wären. Doch auf diese Weise lassen sich eben schwer 5000-Euro-Lautsprecher in 20-qm-Räume verkaufen – da braucht man den händlerüblichen Weihrauch.

Und noch etwas: Eine Google-Abfrage „hifi lautsprecher qualitätskriterien“ bringt ca. 40 Einträge, gibt man jedoch „hifi lautsprecher klangqualität“ ein, so erhält man deren 7600 – das sagt eigentlich schon alles.

Das Bremer Theater sucht für seine Opernproduktion „Das schlaue Füchslein“ noch vierzig (ja wirklich, 40) weiße Plüschkaninchen, und zwar in Lebensgröße. Das Theater ersuchte die Bürger, doch einmal nachzukramen, ob sich ein solches Kuscheltier fände: Man könne es dann an der Bühnenpforte bei der Requisite abgeben. In der Pressemitteilung des Theaters war zu lesen, dass man es dann auch auf der Bühne sehen könne – und wer wollte nicht schon einmal sein kuscheliges Lieblingskaninchen auf einer wahrhaftigen Opernbühne sehen?


Aus der Pressemitteilung des Theaters.

Was haben Nähmaschinen mit den 10 Geboten zu tun? Wir wissen es nicht, doch ist Regisseur Johann Kresnik weiß es: er sucht für die Aufführung „Die zehn Gebote“ nämlich noch alte Nähmaschinen – und an ihnen sollen Damen ab 60 sitzen, die dann später im ehrwürdigen Bremer St.-Petri-Dom nackt nähen sollen. Auch die passenden Damen werden noch gesucht.

Welches Gebot dabei beschrieben werden soll, berichteten die „Bremer Nachrichten“ allerdings nicht.

Wer viel schreibt, der verliert auch leicht den Überblick. Damit ihr ihn nicht verliert, hier die wichtigsten Kalender, über die ich hier geschrieben habe – merkwürdig, dass die meisten Kalender einen Bezug zur Landwirtschaft haben: Sollten Frau und Mann dort weniger prüde sein als in den angeblich so freizügigen Städten?

Männer, überwiegend Bauern (Amerika)
Frauen, bürgerliche (Norwegen)
Frauen, Winzerinnen (Baden, Deutschland)
F+M, Jungbauern und Jungbäuerinnen, (Österreich)
F+M, Jungbauern und Jungbäuerinnen (Neuseeland)
Frauen, Frauen, Winzerinnen (Österreich)
Frauen, Großmütter
Frauen, zugunsten krebskranker Kinder (Franken, Deutschland)

Nach meiner Auffassung sollte vor allem der zuletzt genannte ein Verkaufserfolg werden, nicht nur, weil er gut ist, sondern weil man mit dem Kauf auch der verlogenen Moral einer Hilfsorganisation eines auswischt. Leider ist die Adresse nicht bekannt, aber vielleicht weiß der Sender weiter: info@br-online.de. Deren Artikel hieß „Furore um fränkische "Kalender Girls".

Falls ihr noch andere schöne Amateurkalender (keine professionellen, bitte) kennt, wäre ein Kommentar von euch willkommen.

2005: Die Schweiz läutet die Erotikkalender-Saison ein:
Keine fetten Landeier auf Schweizer Höfen.
2005: Mehr über die Schweizer Jungbäurinnen:
Mehr als eine Meersau muss sein.

 

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