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Blogs sind vor allem gut, wenn sie Blogger machen - und wenn sie den Regeln folgen, die von Bloggern für Blogger gemacht worden sind.

Fragt nie, warum das so ist. Die Arroganzspitzen der Bloggerszenerie haben sowieso immer Recht. Gegenwärtig größter Dorn im Auge der Radikalbloggerinskis ist das Focus-Blog mit allerlei mehr oder weniger prominenten Politiker.

Der Kritikpunkt: Die schreiben nur, und dann reden sie nicht mehr mit dem Volk, das sich bei ihnen diskutierend verewigt. Das ist natürlich unbloggerisch – aber ansonsten ist es für einen Autor ganz normal. Er hat ja bereits seine Meinung gesagt, warum sollte es abermals und dann nochmals tun? Freilich kann er Ergänzungen bringen und Missverständnisse klären. Aber sich tagelang mit seinen Diskussionspartner im Karussell zu drehen, bis niemand mehr weiß, warum eigentlich diskutiert wird, ist mit Verlaub einfach zerschredderte Zeit.

In gleicher Version bei blogg.de

Was an Bloggern immer so toll ist: Sie wissen nicht nur alles, sondern sie wissen auch alles besser. Diesmal ist es Robert Basic. Auslöser war ein Beitrag von Matthias Horx war. Jener Herr Horx nämlich schrieb:

Generell gilt, dass die Weblogs wegen ihrer Unübersichtlichkeit und schwierigen Steuerungsmöglichkeit ein kompliziertes Marketinginstrument sind und die Gefahr groß ist, in der Belanglosigkeit unterzugehen. Der Einsatz von Blogs als Firmenkommunikationsmittel zum Informationsaustausch ist eine gute Basis für Kritik und Diskussion.Weblogs sind jedoch keine Business-Tools mit überprüfbarer Erfolgsgarantie.“

Das stimmt Wort für Wort, wenn man den letzten stark gedrechselten Satz einmal weglässt. Besser man sagt: Der Erfolg ist gegenwärtig noch fragwürdig. Nun ist die Frage nur noch: Tut man es oder tut man es nicht? Ich kann ihnen nur so viel dazu sagen: Im Kontakt mit Kunden braucht man starke Nerven, fast so starke wie im Kontakt mit Bloggern.

Was das alles mit dem M-E-X-Blog zu tun hat? Nun, die Leute dort meinen, die Praxis sei inzwischen schon weiter. Klar. Vor allem bei Friendfinder, Da bekommt der Kontaktsuchende ein eigenes Blog, und mit dem kann er dann auf Liebhaber(innen)fang gehen. Nette Form von „Corporate Blogging“.

Ich würde ja so gerne das Logo Ihres Cityblogs auf meine Seite nehmen, Herr Sehpferd, aber es ist doch viel zu groß“.

Sehen sie, liebe Leserinnen und Leser, ich glaube zwar, dass an diesen Micro-Logos der Blogger und anderer Autoren letztlich nur die Optiker verdienen, weil wir bald alle stärkere Brillen brauchen werden, aber irgendwie muss die Wirtschaft ja angekurbelt werden. Also: Mini-Logo ab sofort verfügbar.

cityblog

Schon in der Grundschule habe ich gelernt, wie schlecht es sein kann, sich nur aus einer einzigen Quelle zu informieren – da hatten wir noch kein Fernsehgerät. Als wir dann eines hatten, gab es zwei Quellen, später drei, und dann lernte ich, dass es auch schlecht sein kann, sich nur aus einem Medium zu informieren, und noch später musste ich einsehen, dass es bei weitem zu einseitig ist, seine Informationen nur aus inländischen Quellen zu beziehen.

Und heute? Da wollen mir eine paar so genannte Blogger erzählen, dass es gut sei, sich nur aus Blogs zu informieren – überwiegend wohl aus den politischen Abnickblogs, die ohnehin der eigenen Ausrichtung entsprechen. Wie schön, dass es jetzt Blogs gibt. Da kann man viel kommunikativer verblöden als zuvor.

Da fängt nun selbst der nicht sehr religiöse Zeitgenosse an, zum Himmel heraufzuschauen und mal zu gucken, ob Gott nicht vielleicht mehr Klugheit von oben herunterprasseln lassen könnte. Ich hoffe doch, dass wenigstens er sich nicht ausschließlich aus Blogs informiert.

Eine andere, längere und auch etwas deutlichere Version finden sie auf meiner Diagonaldenkerseite.

 

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