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Nach „Zeitgeist“ und „Angst“ ist jetzt auch „Jammer“ fest im Vokabular der Angelsachsen verankert – „German Jammer“ steht für die verspottete Eigenschaft der Deutschen, schwarz zu sehen, pessimistisch und melancholisch oder (um Modewörter zu verwenden) frustriert oder depressiv zu sein – und darüber zu jammern, versteht sich.

Inzwischen gelten mehr als 80 Prozent der Deutschen als Jammerdeutsche. Fragt sich, wie man mit den verbliebenen 20 Prozent auskommen will, um Gesellschaft, Wirtschaft und Staat zu einem prosperierendem Leben zu verhelfen, zumal die lästigen Pessimisten auch die verbliebenen „unentschiedenen“ Deutschen noch mit ihrem lebensbedrohlichen Virus zu infizieren versuchen.

Mitmenschen, es ist nun mal so: „Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist“ –soll Theodor Heuss mal gesagt haben. Dem kann ich nur zustimmen, und vielleicht sollte ich noch dies sagen: Bevor ihr, liebe deutsche Mitmenschen, eure Regierungen für etwas verantwortlich macht – seht bitte mal in den Spiegel. Dann seht ihr den Verantwortlichen für Wohl und Wehe dieses Landes.
Sachsenpaule meinte am 1. Sep, 10:47:
Ein neues technisches Gerät kommt auf dem Markt.
Der Japaner sagt "toll, wie machen wir es kleiner"
Der Amerikaner sagt "Cool, wie machen wir den meisten Gewinn damit?"
Der Deutsche sagt "Oh mein Gott, das kann einfach nicht gut sein"

Ich glaube es war Nietzsche der gesagt hat "Der Grund für Optimismus liegt in dem biologischen Fakt das er dich Gesund und Beschäftigt hält, während Pessimissmus die träge macht und über alles Jammern lasst" und so ist es.

Das Volk was sich so oft für den , zugegeben, beeindruckenden Wiederaufbau Deutschlands auf die Schulter klopft, traut sich nicht etwas Neu-aufzubauen.
Es ist grotesk. Wo liegen die Ursachen? Ich weiß es nicht. 
TheSource antwortete am 1. Sep, 20:08:
Die Ursachen
liegen m.E. nach in der kulturellen Entwurzelung. 
sehpferd antwortete am 1. Sep, 20:26:
Von welcher Kultur ...
... sind wir denn entwurzelt?

Zwar hätte ich auch ein paar Vorschläge, aber "die kulturelle Entwurzelung" klingt genau so, wie Fliegenleim riecht. Häten Sie es nicht etwas präziser? 
Sachsenpaule antwortete am 2. Sep, 16:13:
Die Antwort:
Ich habe mich einige Zeit damit beschäftigt und ich denke das
das die Antwort ist 
TheSource antwortete am 3. Sep, 17:10:
@sehpferd
von jedweder. Damit meine ich, dass allein schon der Begriff "völkische Identität" (dies als ein Beispiel von vielen) in Deutschland schon etwas Anrüchiges hat. Was aber nicht verwurzelt ist (in Deutschland: sich nicht verwurzeln darf),i st ein gefundenes Fressen für jedweden Extremismus. Grade als "Inländerin" und Nicht-Deutsche beobachte ich diesen Prozeß des mangelnden Selbstbewußtseins mit sehr großer Skepsis. Es öffnet nicht nur dem Extremismus mehr Türen als erforderlich, es bringt auch dazu, gegenüber sog. Weltmächten weitaus häufiger zu schweigen als wirklich authentisch und ehrlich wäre. Die kulturelle Entwurzelung in Deutschland ist allumfassend. Das beginnt damit, dass es einfach nicht chic ist, sich an das zu erinnern, was dieses Land einst ausmachte; ganz so, als hätte es vor Hitlerdeutschland nie etwas gegeben, was dieses Land zustande gebracht hätte. Verstehen Sie mich nicht falsch - das Dritte Reich war bestialisch und grauenvoll jenseits aller Worte. Aber kein Volk kann immer in der ethischen Vergangenheit leben, vollkommen ohne historische und kulturelle Identität. Ich wünsche mir für meine deutschen Mitbürger wieder einen Blick auf das, was Deutschland ebenfalls ausmachte und jetzt dabei ist, vollkommen in Vergessenheit zu geraten; das, weshalb meine Mutter damals in dieses Land kam (denn es war nicht die Möglichkeit des Geldverdienens primär): Die humanistische und geisteswissenschaftliche Tradition, die gerade dabei ist, weltweit vor die Hunde zu gehen. Und - traurig, aber wahr - die Deutschen fühlen sich nicht verbunden mit diesem Teil ihrer Geschichte. Niemand verteidigt ihn. Außer wir "Ausländer". Skurril. Und traurig - ebenfalls: jenseits der Worte. 
sehpferd antwortete am 3. Sep, 18:27:
Leider
kann ich das nicht nachvollziehen. Als Nachkriegskind hatte ich keine "deutsche Identität" sondern zunächst eine bremische, dann eine bizonale, dann eine trizonale und schließlich eine bundesrepublikanische. Das ist bis heute so geblieben. Jetzt habe ich mehr und mehr eine europäische Identität. Sicher hat Deutschland eine interessante Geschichte - na und? Muss ich deswegen dauerend mit einem deutschen Bewusstsein unter dem Arm herumlaufen? Ich bin doch kein Fußballfan.

Aber zurück zur Sache: Ich habe (außer von Ihnen) nichts von einer kulturellen Entwurzelung gehört, und ich denke auch nicht, dass so etwas irgendeine Bedeutung für mein Thema hat. 
TheSource antwortete am 4. Sep, 00:48:
Keine Bedeutung?
Wohlan. Sogar bei den "Aufgeklärten" sitzt der Stachel tief.
Ich werde mich darauf besinnen, weiter bundesrepublikanische Sprache zu kultivieren *lacht herzlich. 
bvl antwortete am 7. Sep, 18:06:
1939
hatte man(n) auch von hoechstens einem gehoert dies oder das sei falsch. wenn ueberhaupt. wenn die breite masse die meinung nicht vertritt oder nicht mal sieht ist es meistens ganz nah dran an der bedeutung. erst abkanzeln ("nicht von bedeutung fuer mein thema"), das auch noch ignorant. und dann weiter oben einen thread draus machen (dann wohl doch bedeutend? huh.). das ist auch deutsch. sucking deutsch *efg.
ahnee. hier isset: bundesrepublikanisch (kuemmert auch keine sau dass zu den erlauchten zeiten wo sehpferd sich dann republikanisch (bundes) sah die ddr ja nich dazu gehoerte. die sind dann auch raus aus der republik). last but not least: halb europa besteht aus republiken. staatsform ist nicht gleich völkische identität. aber wie darauf reagieren wenn mann nicht mal weiss, was das eigentlich ist? jammer. german. very! 
 

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