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Das reichste Land der Erde, eine Nation, der Technologien aller Art zur Verfügung stehen, dazu die entsprechenden Ressourcen an Menschen und Geräten – so viele, dass man damit jahrelang aufwändige Kriege führen kann.

Dann kommt ein Sturm. Eine Stadt wird evakuiert, aber die Reichen der Stadt haben sich längst selbst davongemacht. Die Armen bleiben - vertrauen ihrer Regierung. Sie sind ja Amerikaner wie die anderen auch. Der Sturm kommt, und siehe – er verläuft glimpflicher, als gedacht, doch dann bricht ein Damm: Die Stadt versinkt in stinkendem Wasser: New Orleans.

Das Land, das reich ist, das über die Technologien und die Ressourcen verfügt, scheint vor dem Problem zu stehen wie ein Kaninchen vor der Schlange: Ist das Amerika? Zögern, zaudern, schlechte Ingenieur- und Logistikleistungen? Man möchte es nicht glauben, aber es scheint sehr glaubhaft zu sein. Amerikaner behaupten es, Südstaatler. Sie sehen einen hilflos wirkenden Präsidenten, schleppend anlaufende staatliche Maßnahmen, dinosaurierartig langsame Hilfsorganisationen.

Manche deutsche Medien freilich sind um nichts besser: Sie verbreiten Pessimismus, sehen in New Orleans bereits das neue Atlantis – es läge ja unter dem Meeresspiegel, und das Meer steige doch immer mehr. Das ist wahr, und sicher ist auch, dass die Situation in New Orleans mit der See, dem Mississippi und Lake Pontchartrain die Sache nicht gerade einfacher macht.

Wahr ist aber auch, dass auch andere Städte und Dörfer auf der Welt unter dem Meeresspiegel liegen, und dass es geeignete Technologien gibt, solche Städte zu schützen – man muss es vor allem wollen. Vielleicht wird es ein „New“ New Orleans geben – schöner, sturmsicherer und besser geschützt gegen die Wasserfluten des „Old man River“ ebenso wie auch gegen den Brachwassersee, dessen Deich nun gebrochen ist. Auf diese Weise könnte aus der Tragödie eine Herausforderung werden.

 

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