Ich wurde gefragt. Nun, hier ist der Text:
Meine Schulzeit? Oh ja, meine Schulzeit. Derbe, viel zu kleine Holzbänke, viel zu viele Kinder, Nachmittagsunterricht aus Schulraum- und Lehrermangel, diese merkwürdigen Deckenleuchten, Schiefertafeln, Griffel, Schulspeisung.
Und ich? Kind einfacher Eltern, geliebt wegen meiner Intelligenz, verlacht wegen meines mangelnden sportiven Ehrgeizes, lernbegierig auf meine Art – und nur auf meine. Zuerst eine großzügige, verständnisvolle Lehrerin, dann eine Dame, die „riebergemacht“ hatte – keine bremische Kultur, nicht einmal eine Norddeutsche, sonder irgendeine andere - und schon ziemlich elitär. Doch der kleine Junge konnte sich noch durchsetzen.
Dann die andere Schule. Studienrätinnen und Studienräte, die meisten kaum mehr als mäßig intelligent. Sie hassten den kleinen Jungen einfacher Eltern, so, wie er sie hasste. Graue Menschen mit roter Tinte in den Adern, manche im Hintergrund noch ganz den alten Nazis verhaftet. Die ersten Jahre Deutsch und Geschichte und Französisch und Englisch bei unmöglichen Gestalten gehabt. Hätte ich nicht schon Englisch gekonnt, dort hätte ich es nie gelernt.
Argwohn gegen mich und noch einige andere Mitschüler, die nicht “so recht aufs Gymnasium passten“ – dabei war die Schule, an der ich war, ein ganz gewöhnliches Gymnasium, das froh sein konnte, überhaupt Schüler zu haben – besonders angesehen war es nicht. Auch die Geld- und Geisteseliten (zu denen natürlich auch Lehrerkinder zählten) unter den Schülern verachtete die kleine Gruppe von Underdogs: nicht der richtige Umgang. Nicht stramm genug. Nicht Deutsch genug. Nicht Gymnasialreif – und überhaupt schlechte Vorbilder.
Es gab andere – der olle Gramse, mein zweiter Deutschlehrer versuchte es wenigstens mit Geist. Mir attestierte er, dass ich es nie zu vernünftigem Deutsch bringen würde. Deswegen, unter anderem, wurde ich Schriftsteller. Dann natürlich Quante, der toll dreiste Mathematiklehrer. Er hieß tatsächlich so, und es gab kaum einen Schüler, schlecht oder gut, der ihn nicht rühmte. Er hatte vom Gymnasium bald die Nase voll und versuchte eine bessere Karriere als die, die einem Schulmeister blüht.
Und ich? Mich interessierte das alles nicht, von mathematischer Logik und Englisch einmal abgesehen. Was die Lehrer von mir wollten, war mir gleichgültig - ich wollte das durchsetzen, was ich wollte, und der Kampf ließ sich an der Schule nicht mehr gewinnen. Von heute aus gesehen ist es ein Wunder, dass ich es überhaupt duchgestanden habe.
Das Englisch ließ sich immer mal wieder verwenden, aber die Mathematik drehte sich so, wie sich auch mein Hirn drehte: Analyse zuerst, dann langsam auf den Punkt bringen, schließlich Lösungen vorschlagen. Davon lebe ich seither. Schriftsteller, ich sagte es schon öfter, bin ich zwar auch, und ja, ich lebe auch davon. Aber wenn ihr es wüsstet, was ich da schreibe, würdet ihr euch zu Tode lachen. Das kann ich nun wirklich nicht verantworten. Ich brauche meine Leser noch.
Meine Schulzeit? Oh ja, meine Schulzeit. Derbe, viel zu kleine Holzbänke, viel zu viele Kinder, Nachmittagsunterricht aus Schulraum- und Lehrermangel, diese merkwürdigen Deckenleuchten, Schiefertafeln, Griffel, Schulspeisung.
Und ich? Kind einfacher Eltern, geliebt wegen meiner Intelligenz, verlacht wegen meines mangelnden sportiven Ehrgeizes, lernbegierig auf meine Art – und nur auf meine. Zuerst eine großzügige, verständnisvolle Lehrerin, dann eine Dame, die „riebergemacht“ hatte – keine bremische Kultur, nicht einmal eine Norddeutsche, sonder irgendeine andere - und schon ziemlich elitär. Doch der kleine Junge konnte sich noch durchsetzen.
Dann die andere Schule. Studienrätinnen und Studienräte, die meisten kaum mehr als mäßig intelligent. Sie hassten den kleinen Jungen einfacher Eltern, so, wie er sie hasste. Graue Menschen mit roter Tinte in den Adern, manche im Hintergrund noch ganz den alten Nazis verhaftet. Die ersten Jahre Deutsch und Geschichte und Französisch und Englisch bei unmöglichen Gestalten gehabt. Hätte ich nicht schon Englisch gekonnt, dort hätte ich es nie gelernt.
Argwohn gegen mich und noch einige andere Mitschüler, die nicht “so recht aufs Gymnasium passten“ – dabei war die Schule, an der ich war, ein ganz gewöhnliches Gymnasium, das froh sein konnte, überhaupt Schüler zu haben – besonders angesehen war es nicht. Auch die Geld- und Geisteseliten (zu denen natürlich auch Lehrerkinder zählten) unter den Schülern verachtete die kleine Gruppe von Underdogs: nicht der richtige Umgang. Nicht stramm genug. Nicht Deutsch genug. Nicht Gymnasialreif – und überhaupt schlechte Vorbilder.
Es gab andere – der olle Gramse, mein zweiter Deutschlehrer versuchte es wenigstens mit Geist. Mir attestierte er, dass ich es nie zu vernünftigem Deutsch bringen würde. Deswegen, unter anderem, wurde ich Schriftsteller. Dann natürlich Quante, der toll dreiste Mathematiklehrer. Er hieß tatsächlich so, und es gab kaum einen Schüler, schlecht oder gut, der ihn nicht rühmte. Er hatte vom Gymnasium bald die Nase voll und versuchte eine bessere Karriere als die, die einem Schulmeister blüht.
Und ich? Mich interessierte das alles nicht, von mathematischer Logik und Englisch einmal abgesehen. Was die Lehrer von mir wollten, war mir gleichgültig - ich wollte das durchsetzen, was ich wollte, und der Kampf ließ sich an der Schule nicht mehr gewinnen. Von heute aus gesehen ist es ein Wunder, dass ich es überhaupt duchgestanden habe.
Das Englisch ließ sich immer mal wieder verwenden, aber die Mathematik drehte sich so, wie sich auch mein Hirn drehte: Analyse zuerst, dann langsam auf den Punkt bringen, schließlich Lösungen vorschlagen. Davon lebe ich seither. Schriftsteller, ich sagte es schon öfter, bin ich zwar auch, und ja, ich lebe auch davon. Aber wenn ihr es wüsstet, was ich da schreibe, würdet ihr euch zu Tode lachen. Das kann ich nun wirklich nicht verantworten. Ich brauche meine Leser noch.
ama meinte am 14. Mai, 20:33:
Wer A sagt, ...
... muss auch B sagen
sehpferd antwortete am 14. Mai, 20:39:
B
zufrieden?
ama antwortete am 15. Mai, 00:01:
Nein,
nicht zufrieden, denn dieses B passt nicht zu Deinem "A" ;)
sehpferd antwortete am 15. Mai, 00:08:
Da sehen sie, liebe(r) Ama ...
.. was ich nicht tue: mich von eimal getroffenen Entscheidungen ohne Not abbringen lassen. Und wenn es denn beruhigt: ich schreibe keine Lore-Romane und keine Manuskripte für Telefonsex-Damen.
teacher meinte am 14. Mai, 22:04:
Ich
kenne nur die heutige Schule - das ist eine andere Welt geworden.
RokkerMur meinte am 15. Mai, 07:43:
Mir attestierte er, dass ich es nie zu vernünftigem Deutsch bringen würde.Ein Deutscher sollte normal automatisch immer vernünftiges Deutsch...
Ich hatte in Deutsch immer "sehr gut".
Daführ hatte ich in Geschichte beim schon lange verstorbenen Narrath (der hat am Panzerfeldzug nach Russland teilgenommen) einmal sogar einen 4er.
Grund: Ich hatte ihn gefragt warum, wenn alle solche Helden waren wie er Deutschland den Krieg verloren hat.
sehpferd antwortete am 15. Mai, 11:29:
Sie glücklicher ...
.. sehen Sie, ich hatte immer eine befriedigend oder ausreichend. Wenn mir heute jemand "Wortgewalt" unterstellt, fühle ich mich natürlich geschmeichelt.Ach ja, und dieses Bloggertreffen ... ich meine ich hätte da immer noch dieses Stadtblog-AS im Ärmel stecken, kann es aber selbst nicht ausspielen ...
RokkerMur antwortete am 15. Mai, 12:52:
Das Stadtblog -As habe ich nicht vergessen - wird aber absichtlich noch dauern.2 sind momentan in Rumänien (die 2 besten) und bei einem Bloggertreffen Link werde ich versuchen einen der Besten zu überreden.
Dabei ist dieses Treffen nicht von mir, ich kenne aber einige Teilnehmer.
Ich vergesse nichts Sehpferd, manchmal ist das aber auch eine Belastung...
Ich könnte mir aber durchaus vorstellen in der Zwischenzeit bis im Juni mal eine Satire für Sehpferd zu schreiben.
Thema darfst du vorgeben.
Die Aktion welche wir im Sommer machen ist übrigens unpolitisch und die Flyer und Plakate werden wie eine Rakete einschlagen. *gg*
Schönen Sonntag von Inge und mir.
Falls Banner als Werbung aufgefasst wird... aber egal...von mir darfst alles löschen. Ich bin nicht so wichtig.