„Dieser Beitrag hat denjenigen Wahrheitsgehalt, den satirische Beiträge üblicherweise haben“.
Nein, ich bin heute nicht ich. Ich bin Humpenbacher. Karl Humpenbacher. Vor einigen Monaten habe ich eine Frau gesucht, wissen sie. Bei einer dieser Online-Agenturen, und die hatten auch was für mich: Eine rothaarige drogenabhängige deutsche Sozialarbeiterin, eine arbeitslose Geologin aus einer ehemaligen Sowjetrepublik und eine Chefsekretärin mit halbwegs brauchbarer Vergangenheit und ein bisschen Hoffnung auf Zukunft. Also – ich habe die Chefsekretärin genommen – und sie mich auch. Aber jetzt habe ich einen Fragebogen von der BuZeGeDi bekommen. Ach, die kennen sie nicht? Die Bundeszentrale gegen Diskriminierung. Die gibt es nicht? Sie haben recht – noch nicht.
Doch was, wenn die drogenabhängige deutsche Sozialarbeiterin wegen Diskriminierung klagen würde? Müsste ich dann meine Gründe offenbaren, warum ich sie abgelehnt habe? Nein, werden sie sagen. Natürlich nicht – sie haben doch ein Recht, ihr Leben so zu gestalten, wie sie wünschen.
Wie schön. Derzeit darf ich also auch noch ein italienisches Restaurant gehen, ohne dass mich der türkische Currywurstbudenbesitzer wegen Diskriminierung verklagt. Oder zu meiner schönen türkischen Änderungsschneiderin, ohne dass der örtliche deutsche Schneidermeister mir an den Kragen kann.
Aber, Humpenbacher, das ändert sich doch nicht, wenn das Antidiskriminierungsgesetz kommt.
Nö. Aber jetzt bin ich Carla, die Inhaberin der Agentur, sie erinnern sich? Ich suche eine(n) Programmierer(in). Also da habe ich die Wahl zwischen einem älteren deutschen Alkoholiker, einer arbeitslosen Geologin mit einer IT-Zusatzausbildung und einem jungen, ideenreichen Programmierer. Sehen sie, und bevor ich mich von dem Alkoholiker oder der Geologin verklagen lasse, sie nicht eingestellt zu haben, vergebe ich meine Programmierarbeiten nach Estland. Schade um den jungen Mann, aber der hätte auch drei Mal so viel gekostet.
Sollte ich nun wirklich noch Giovanni werden, der italienische Gaststättenbesitzer, oder Aisha, die türkische Änderungsschneidereibesitzerin? Wen würden sie als Kellner/Kellnerin oder als Änderungsschneider/in einstellen? Jemand, der zu ihrem Haus passt. Jemand, mit der sie das gemeinsame Arbeitsleben so gestalten können, wie sie es wünschen.
Und nun werde ich wieder Sehpferd: Sorgen sie bitte mit allen demokratisch erlaubten Mitteln dafür, dass das Antidiskriminierungsgesetz in der jetzigen Form wieder verschwindet und unterstützen sie auch in ihren Blogs derartigen Blödsinn nicht mehr.
Nein, ich bin heute nicht ich. Ich bin Humpenbacher. Karl Humpenbacher. Vor einigen Monaten habe ich eine Frau gesucht, wissen sie. Bei einer dieser Online-Agenturen, und die hatten auch was für mich: Eine rothaarige drogenabhängige deutsche Sozialarbeiterin, eine arbeitslose Geologin aus einer ehemaligen Sowjetrepublik und eine Chefsekretärin mit halbwegs brauchbarer Vergangenheit und ein bisschen Hoffnung auf Zukunft. Also – ich habe die Chefsekretärin genommen – und sie mich auch. Aber jetzt habe ich einen Fragebogen von der BuZeGeDi bekommen. Ach, die kennen sie nicht? Die Bundeszentrale gegen Diskriminierung. Die gibt es nicht? Sie haben recht – noch nicht.
Doch was, wenn die drogenabhängige deutsche Sozialarbeiterin wegen Diskriminierung klagen würde? Müsste ich dann meine Gründe offenbaren, warum ich sie abgelehnt habe? Nein, werden sie sagen. Natürlich nicht – sie haben doch ein Recht, ihr Leben so zu gestalten, wie sie wünschen.
Wie schön. Derzeit darf ich also auch noch ein italienisches Restaurant gehen, ohne dass mich der türkische Currywurstbudenbesitzer wegen Diskriminierung verklagt. Oder zu meiner schönen türkischen Änderungsschneiderin, ohne dass der örtliche deutsche Schneidermeister mir an den Kragen kann.
Aber, Humpenbacher, das ändert sich doch nicht, wenn das Antidiskriminierungsgesetz kommt.
Nö. Aber jetzt bin ich Carla, die Inhaberin der Agentur, sie erinnern sich? Ich suche eine(n) Programmierer(in). Also da habe ich die Wahl zwischen einem älteren deutschen Alkoholiker, einer arbeitslosen Geologin mit einer IT-Zusatzausbildung und einem jungen, ideenreichen Programmierer. Sehen sie, und bevor ich mich von dem Alkoholiker oder der Geologin verklagen lasse, sie nicht eingestellt zu haben, vergebe ich meine Programmierarbeiten nach Estland. Schade um den jungen Mann, aber der hätte auch drei Mal so viel gekostet.
Sollte ich nun wirklich noch Giovanni werden, der italienische Gaststättenbesitzer, oder Aisha, die türkische Änderungsschneidereibesitzerin? Wen würden sie als Kellner/Kellnerin oder als Änderungsschneider/in einstellen? Jemand, der zu ihrem Haus passt. Jemand, mit der sie das gemeinsame Arbeitsleben so gestalten können, wie sie es wünschen.
Und nun werde ich wieder Sehpferd: Sorgen sie bitte mit allen demokratisch erlaubten Mitteln dafür, dass das Antidiskriminierungsgesetz in der jetzigen Form wieder verschwindet und unterstützen sie auch in ihren Blogs derartigen Blödsinn nicht mehr.
sehpferd - am Freitag, 3. Juni 2005, 09:19 - Rubrik: deutschland im blick