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Wenn ich bedenke, wie wichtig es einigen meiner Zeitgenossen in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gewesen ist, „den Verstand zu verlieren, um zu Sinnen zu kommen“, und wenn ich denke, welche intensiven Diskussionen es um den rechten Weg gab, die Seele zu läutern und das Selbst (was immer man damit meinte) aus den Zwiebeln herauszuschälen – ja, wenn ich daran denke.

Dann denke ich an die vielen ultimativen Begründungen dieser oder jener Lehre, an erwachsene Frauen, die mädchengleich in die Mitte eines Kreises traten und sich benahmen, als hätten sie gerade die Erleuchtung erfahren. Natürlich denke ich auch an jene, die beschimpft und hinausgejagt, verteufelt und verleumdet wurden, weil sie nicht waren, wie sich die selbst ernannten Eliten jener Jahre einen Menschen vorstellten.

Soweit ist es noch lustig. Doch dann denke ich an all die grauen Gesichter, die voll neuer Hoffnung waren und sich ihre Schalen einreißen ließen, die sie besser behalten hätten, um ihr Leben zu meistern, und an die vielen Psychovoyeure, denen es gefiel, von dieser Gruppe in jene zu hüpfen, weil es ja so schön ist, Lebensbeichten beizuwohnen.

Sehen sie und dann denke ich dies: Es ist gut, zu allem etwas Distanz zu wahren, und den Verstand zu gebrauchen, um den Sinn noch zu erkennen.
 

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