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Kanada hat eine eigene, schockierende Sex-Sensation: Mädchen tun es. Das wäre an sich so neu nicht: Aber erstens tun es nicht die üblichen Verdächtigen der Unterschichten, sondern ausgesprochen „gute“ Mädchen. Das eigentlich schockierende für die Kanadier: Sie tun es schon ab 12, es ist ganz normal für sie und sie schämen sich nicht. „Sie verschenken Oralsex wie Bonbons“ schreibt Josey Vogels, in „hour.ca“, die bekennt, ihren ersten „Blowjob“ mit 14 gegeben zu haben.

Dies, so schreibt sie, sei ein Vorteil für sie gewesen: Sie genoss es, bevor ihr jemand erzählen konnte, es sei schlecht. Was daraus folgen könnte? Zweierlei: Entweder wird in 10 Jahren eine Studie beweisen, dass die Gewohnheit, im Alter von 12 Blowjobs zu verschenken, negative Folgen gehabt hat oder aber wir erleben eine Generation von Frauen, die wirklich etwas davon verstehen – meint Frau Vogels. Sie sollte es wissen - immerhin hat sie neben ihrer Tätigkeit als Kolumnistin schon einige Bücher geschrieben.

Der Original-Artikel von Sara Wilson, der alles auslöste, kann bei Globe and Mail nachgelesen werden.

Der Dresdener Parteienforscher Werner J. Patzelt weiß, was politische Betätigung früher hatte: Sex-Appeal“. Ob sein Ratschlag allerdings sehr sexy ist, muss bezweifelt werden, denn auch er hat nur deutschen Tugendrat: „Die Parteien müssen sich wieder auf ihr Kerngeschäft zurückziehen“. Man sein, mag sein – aber das ist nun gar nicht sehr erotisch. Was ar denn nun eigentlich früher am Politikbetrieb so sexy? Der Heiratsmarkt für die spät Berufenen? Die Lust an der Macht?

Ach, Professorchen, wir hätten ja so gerne gewusst, wie wir den deutschen Schäferhund wieder zum Schwanzwedeln kriegen, aber sie haben uns nur am Knochen riechen lassen.

Die "Leipziger Volkszeitung" fragte auch nicht danach - nun, vielleicht hat jemand aus der Leserschaft dieses Blogs einen Vorschlag.

Nach dem Karneval scheinen dem Bocholter-Borkener Volksblatt die Themen auszugehen, und dann berichtet man schon mal aus dem schwarzen Kontinent, wo alles so seltsam und ungewöhnlich ist. Im fernen Nigeria wird nämlich gestreikt, und zwar (so schreibt es jedenfalls diese Zeitung) weil viele Banken ihre weiblichen Angestellten indirekt zum Sex mit den Kunden zwängen.

Also so richtig direkt nicht, meint das Blatt weiter, aber da wären die Umsatzziele, und die ließen sich eben nur erreichen, wenn man mit den Kunden auch noch schnell ins Bett hüpfen würde. Den Beweis dafür scheint man vom Hörensagen zu haben: Geschäftsleute, Manager und Ausländer würden nämlich häufig von jungen Frauen angesprochen, die ihnen neben Bankkonten auch "spezielle Freundschaftsdienste" anböten.

So wird denn wohl an den Stammtischen in Borken und Bochum außer dem Karneval auch Afrika zum Thema werden: wie schön, wenn man dank seines Bildungsblatts mitreden kann. Wer etwas mehr über den Streik erfahren will, in dem es tatsächlich auch (aber eben nicht ausschließlich) um das Verhalten des Managements gegenüber weiblichen Angestellten geht, sollte lieber „all africa“ lesen.

Zur Ehrenrettung des Volksblattes muss erwähnt werden, dass auch andere Zeitungen diese Meldung kritiklos nach einem rpo-Bericht gedruckt haben.

 

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