anstoss

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Manchmal fragen mich ja Leute, warum ich so skeptisch bin, wenn es um Gefühle geht. Die Antwort ist ganz einfach: weil sich Menschen zu jeder Sekunde, die auf diesem Erdball vergeht, massenhaft in ihren Gefühlen täuschen. Nun, sagen die Frauen dann oft gedehnt, Männer ... und dann setzen sie dieses verächtliche Gesicht auf, dass sie, wie es scheint, ständig vor dem Spiegel üben. (Die Pause ist, im übrigen, bei weitem länger als die drei Punkte es jemals auszudrücken vermöchten).

Da trifft es sich gut, auf einen Mann zu stoßen, der Gefühle zeigt ... freilich nicht sentimental, sondern ehrlich. Sozusagen knochenehrlich. Das bliebt er auch, wenn er schreibt, warum er ein Blog führt:

„Weil ich mir selbst weismachen muss, dass ich nicht bloß ein idiotischer hormongesteuerter Neandertaler bin, der alles f***t, was sich bewegt“.

Hier ist er, der Schmuddelblogger.

Wer bei Google zur Zeit nach der Jungfernschafts-Verkäuferin Rosie Reid sucht, fällt unversehens auf Medavia – und eben diese Medavia verspricht, uns allen Ruhm zu verschaffen – fünfzehn Minuten lang.

Die Werbung auf Google lautet: "Medienkontakte für Bristoler Studenten"

Vielleicht sollten Männer statt Sildenafil, lieber Reime anwenden, um Frauen zu gefallen? Das behauptet jedenfalls die australische Autorin Kathy Lette.

Sie wird im Independent als Kronzeugin dafür angeführt, dass der Sex bei Frauen im Kopf beginnt. Der Artikel von James Burleigh bezieht sich auf das Versagen von Sildenafil als „Lustmacher“ für Frauen.

Sicher, von Mythen und Realitäten des Spermas ist schon oft geschrieben worden, aber dieser Artikel ist witzig, ausführlich und charmant. Wie Stevie Burns nun mal ist. Sie schrieb es in ihrer Saucebox.

Wie macht eine schöne Frau eigentlich den „ultimativen Eiertest“? Indem man ihm beim Ei-Essen zusieht. Braucht er Gewalt, kann er bleiben. Meint die Bloggerin Belle de Jour. Wie gut, dass ich keine Eier esse.

Woher er die Bilder hat, verrät er uns nicht, der scheue Mitmensch, der all diese Damen vom Wal-Mart ausgegraben hat. Die Marktuniformen täuschen freilich – sie befinden sich immer nur am oberen Bildrand. Weiter unten ist dann zu sehen, was Männer offenbar so sehen wollen: Frauen, die sich bis auf die Haut entkleiden. Dieser Weg führt zu Beth. Sie soll in Colorado Springs bedienen.

Via: ticklefight

Erich Fried gehört zu denjenigen Dichtern deutscher Sprache, die sehr selten in den literarischen Kritiken zu finden sind, während seine politische Überzeugung recht häufig kritisiert wurde: er schrieb, so kann man wohl sagen, stets mit Herzblut - dies wird nicht immer verstanden.

Merkwürdig nur, wie der Dichter neuerdings verkitscht wird, seit er den Weg in die Poesiealben gefunden hat: wer Liebesschmerz hat, konnte sich schon immer leicht identifizieren: im Schmerz wird wenig unterschieden. So wurde der Dichter denn benutzt, solange, bis er in der Öffentlichkeit verbraucht war: Was es ist.

Irgendwann einmal musste diese Entwicklung zu einem Desaster werden: Der Dichter wird nicht mehr nur verkitscht, sondern auch noch verulkt und rot-schwarz-gelb angemalt. So weit ist es gekommen, und das Volk jubelt: endlich eine nationale Identität, endlich. Was es ist? Inzwischen eine billige, effektheischende und auf nationalistisches Gedankengut abzielende Schnulze. Was es ist? Nur noch eine „Maxi-CD“.

 

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