Vor ein paar Tagen konnte man in einem blogähnlichen Nachrichtenportal noch lesen, dass eine Mutter sehr besorgt über ihre 11-jährige Tochter war, weil sie die verruchten Sexarmbänder trug. Es hieß, sie wolle doch einmal nachfragen, warum so etwas auf einer Schule wie der „Holy Child Jesus School“ in Richmond Hill überhaupt vorkommen könne. Schließlich habe man das Töchterchen doch extra auf diese christliche Schule geschickt, weil sie dachte, dass “so etwas“ dort nicht vorkommen würde.
Doch jetzt muss die besorgte Mutter nicht mehr fragen – sie hat nämlich neue Sorgen, weil ihre Tochter von der Schule fliegt: Töchterchen hatte sich nämlich mit all ihren Sexarmbändern und Sexringen vor der Schule fotografieren lassen. Nun kann Mutter einen neuen Krieg führen: den gegen die Schule nämlich. Aufgeplustert hat sie sich schon mächtig, wollte die New York Post wissen.
Ein neuer Beitrag dazu aus aktuellem Anlass in der Liebeszeitung: Sex-Armband auf brasilianisch.
Die ultimative Aufklärung über das Thema im Universal-Erotiklexikon "Lechzen" unter "Armreifencode"
Doch jetzt muss die besorgte Mutter nicht mehr fragen – sie hat nämlich neue Sorgen, weil ihre Tochter von der Schule fliegt: Töchterchen hatte sich nämlich mit all ihren Sexarmbändern und Sexringen vor der Schule fotografieren lassen. Nun kann Mutter einen neuen Krieg führen: den gegen die Schule nämlich. Aufgeplustert hat sie sich schon mächtig, wollte die New York Post wissen.
Ein neuer Beitrag dazu aus aktuellem Anlass in der Liebeszeitung: Sex-Armband auf brasilianisch.
Die ultimative Aufklärung über das Thema im Universal-Erotiklexikon "Lechzen" unter "Armreifencode"
sehpferd - am Dienstag, 25. Mai 2004, 20:33 - Rubrik: seltsame welt
Jessica Cutler ist kein Kind von Traurigkeit, wie man ihrem Blog unschwer entnehmen kann, denn sie redet über Analverkehr wie andere Frauen über Lippenstifte. Freilich redet sie nicht über irgendwelche Sexgeheimnisse, sondern solche, die sie mit hohen US-Regierungsbeamten hatte. Höflicherweise nennt sie von ihnen nur die Initialen, doch nun, da sie populär wurde, geht natürlich das Rätselraten los: Wer war wohl wer im beinharten Sexualleben der Bloggerin?
Irgendwie muss es auch ihrem Chef gestunken haben – der feuerte sie jetzt nämlich, weil sie ihren Blog auf US-Regierungscomputern geschrieben hatte – so jedenfalls der offizielle Grund.
Die Sache ist natürlich ein Fressen für die US-Bloggergemeinde, die bekanntlich auf Kriegsfuß mit den Regierungsstellen steht. So wird sie denn wohl jetzt richtig berühmt werden: nicht durch die 400 Doller, die manche Herren angeblich für ein Schäferstündchen mit ihr zahlen wollten, sondern als große Heldin der Meinungsfreiheit. Der Komplette Artikel in englischer Sprache kann bei Syracuse.com nachgelesen werden.
Nachtrag:
Die Zeit vergeht oft im Sauseschritt. Als ich diesen Artikel gegen 19:00 schrieb, gab es das Blog noch, jetzt muss man im Archiv suchen. Zum Beispiel bei Google, oder in einem bereits für sie von Freunden eingerichteten Archiv.
Jesscia Cutler in anderen Blogs:
Wizbangblog
wonkette
Interview mit Wonkette
Washington Post Artikel
Swamp City Interview
Hier das Original auf einer gespiegelten Seite.
English:
The Internet diary (or the blog) of a young woman has cost her a Senate job. She was accused to use the computer at her office for her private blog. Indeed, it was a very special blog where she told who wanted to date her - and what the men offered. One time, it was 400 US$. The Blog disappeared soon after she was fired, but there is still a mirror blog and a friend saved some other content of her original blog. just click on the above mentioned links.
English updates.
Irgendwie muss es auch ihrem Chef gestunken haben – der feuerte sie jetzt nämlich, weil sie ihren Blog auf US-Regierungscomputern geschrieben hatte – so jedenfalls der offizielle Grund.
Die Sache ist natürlich ein Fressen für die US-Bloggergemeinde, die bekanntlich auf Kriegsfuß mit den Regierungsstellen steht. So wird sie denn wohl jetzt richtig berühmt werden: nicht durch die 400 Doller, die manche Herren angeblich für ein Schäferstündchen mit ihr zahlen wollten, sondern als große Heldin der Meinungsfreiheit. Der Komplette Artikel in englischer Sprache kann bei Syracuse.com nachgelesen werden.
Nachtrag:
Die Zeit vergeht oft im Sauseschritt. Als ich diesen Artikel gegen 19:00 schrieb, gab es das Blog noch, jetzt muss man im Archiv suchen. Zum Beispiel bei Google, oder in einem bereits für sie von Freunden eingerichteten Archiv.
Jesscia Cutler in anderen Blogs:
Wizbangblog
wonkette
Interview mit Wonkette
Washington Post Artikel
Swamp City Interview
Hier das Original auf einer gespiegelten Seite.
English:
The Internet diary (or the blog) of a young woman has cost her a Senate job. She was accused to use the computer at her office for her private blog. Indeed, it was a very special blog where she told who wanted to date her - and what the men offered. One time, it was 400 US$. The Blog disappeared soon after she was fired, but there is still a mirror blog and a friend saved some other content of her original blog. just click on the above mentioned links.
English updates.
Wer denkt, ich würde nur über kleine Schweinerein schreiben, der liest mich nicht allzu oft. Mein ständiges Lieblingsthema sind vielmehr Weltanschauungsfragen, und solche Themen führen dann fast überall hin. Beruflich allerdings schreibe ich fast ausschließlich Dokumentationen – und das ist so ziemlich das Gegenteil von den frechen kleinen Artikelchen, die ich dann hier veröffentliche.
Was mir auffiel: Ab und an, sehr selten in letzter Zeit, schreibe ich auch noch ein Progrämmchen, und wie es so geht, braucht man dazu hin und wieder ein Handbuch, und jetzt kommt der Schuster sozusagen zu seinen Leisten: Wer schreibt eigentlich diesen Mist zusammen? Es gibt offenbar nur zwei Gruppen von Autoren: Die geschwätzigen, die jeden Schritt erklären, und bei denen man am Ende dann in manchen Spielarten „Hallo Welt“ auf den Bildschirm bekommt, und die wortkargen, die voraussetzen, dass man weiß, was in Mathematikergehirnen vorgeht. Doch wo bleiben eigentlich die pragmatischen, lösungsorientierten Handbücher, in denen man die wichtigen Hinweise unter den richtigen Stichwörtern findet?
Ein ständiger Programmierauftrag ist beispielsweise, Textfelder zu manipulieren, also sie aufzufinden, zu extrahieren, zu teilen und neu zusammenzusetzen. Man versuche einmal, dazu Hinweise in einem Javascript-Handbuch zu finden: Völlige Fehlanzeige. Hat man sich endlich durch überwiegend unsinnige, weil automatisch erstellte Stichwortverzeichnisse gequält, stößt man auf immer dasselbe, dümmliche Beispiel. Wer are the champions, wer are the champions“ und wie man daraus „we are“ und „champions“ extrahieren kann – für mich der Beweise, dass diese Leute noch nie in ihrem Leben ein Programm geschrieben haben. Typische Schulbeispiele wären, Umlaute zu ersetzen oder Begriffe zu kürzen, das Wortende festzustellen oder den Wortbeginn, und dazu braucht man natürlich Beispiele.
Es gibt mehrere solcher Beispiele. Man suche nach Schleifen, Bedingungen oder sonstigen häufig vorkommenden Programmieraufgaben, und wird nichts finden. Dabei sucht man manchmal nur danach, wie man eine Schleife in der betreffenden Programmiersprache beginnt, unterbricht und beendet. Den Autoren solcher Bücher, mehr aber noch den Verlegern, scheint all dies gleichgültig zu sein: Je schlechter die Bücher, um so mehr werden verkauft: Denn wer in einem Programmierhandbuch nichts findet, der kauft sich meist ein zweites – um darin auch nichts zu finden. Nur einfacher.
Was mir auffiel: Ab und an, sehr selten in letzter Zeit, schreibe ich auch noch ein Progrämmchen, und wie es so geht, braucht man dazu hin und wieder ein Handbuch, und jetzt kommt der Schuster sozusagen zu seinen Leisten: Wer schreibt eigentlich diesen Mist zusammen? Es gibt offenbar nur zwei Gruppen von Autoren: Die geschwätzigen, die jeden Schritt erklären, und bei denen man am Ende dann in manchen Spielarten „Hallo Welt“ auf den Bildschirm bekommt, und die wortkargen, die voraussetzen, dass man weiß, was in Mathematikergehirnen vorgeht. Doch wo bleiben eigentlich die pragmatischen, lösungsorientierten Handbücher, in denen man die wichtigen Hinweise unter den richtigen Stichwörtern findet?
Ein ständiger Programmierauftrag ist beispielsweise, Textfelder zu manipulieren, also sie aufzufinden, zu extrahieren, zu teilen und neu zusammenzusetzen. Man versuche einmal, dazu Hinweise in einem Javascript-Handbuch zu finden: Völlige Fehlanzeige. Hat man sich endlich durch überwiegend unsinnige, weil automatisch erstellte Stichwortverzeichnisse gequält, stößt man auf immer dasselbe, dümmliche Beispiel. Wer are the champions, wer are the champions“ und wie man daraus „we are“ und „champions“ extrahieren kann – für mich der Beweise, dass diese Leute noch nie in ihrem Leben ein Programm geschrieben haben. Typische Schulbeispiele wären, Umlaute zu ersetzen oder Begriffe zu kürzen, das Wortende festzustellen oder den Wortbeginn, und dazu braucht man natürlich Beispiele.
Es gibt mehrere solcher Beispiele. Man suche nach Schleifen, Bedingungen oder sonstigen häufig vorkommenden Programmieraufgaben, und wird nichts finden. Dabei sucht man manchmal nur danach, wie man eine Schleife in der betreffenden Programmiersprache beginnt, unterbricht und beendet. Den Autoren solcher Bücher, mehr aber noch den Verlegern, scheint all dies gleichgültig zu sein: Je schlechter die Bücher, um so mehr werden verkauft: Denn wer in einem Programmierhandbuch nichts findet, der kauft sich meist ein zweites – um darin auch nichts zu finden. Nur einfacher.