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Die dreißiger Jahre. Das „Dritte Reich“. Was wissen wir davon? Fast nichts. Alles, was wir wissen, ist das, was eine Clique arroganter Historiker glaubt, davon aufbewahren zu müssen: Wer weiß schon, wie ein Schüler, eine Hausfrau, ein Beamter damals dachte? Was sich abspielte in den Familien, die plötzlich allesamt in die Diktatur geschliddert waren?

Sprung. 1944, 1945, 1946: Wer hat jemals das Schicksal jener beschrieben, die in den Bombennächten in stickigen Bunkern aushielten, die ihre Häuser „ausgebombt“ wieder fanden, die im Winter 1946/1947 bei Minusgraden mit kleinen Kindern in ihren Wohnungen aushielten?

Noch ein Sprung. 1968. Recht gut dokumentiert ist nur, wie es Herrn Dutschke und den recht lauten Damen und Herren seiner Umgebung ging. Was aber erlebte das Volk? Wie reagierte es? Was geschah zu dieser Zeit, wenn sich andere junge Leute trafen? Wie dachten sie? Wie veränderte sich ihr Leben?

Weiter zum nächsten Sprung: Die Frauenemanzipation. Wenige, die aus Überzeugung mitgingen. Viele Verführte, falsch orientierte, die mit dieser Emanzipation noch mehr verloren als sie ohne die Bewegungen verloren hätten. Wo können wir über ihre Wege, Gedanken und Irrtümer noch nachlesen?

Die Geschichte zerrinnt unter den Händen der Historiker. Die Bunkergänger, die Beinaheerfrorenen, die in die falsche Richtung aufgebrochenen. Wer nimmt sie zur Kenntnis? Niemand. Nach und nach werden sie aussterben, und es wird zu spät sein. Wen das interessiert? Bestimmt keinen Historiker.

Uns Menschen freilich sollte es interessieren.

 

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