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Mütter, warnt eure Töchter: Stripteasen schadet der Gesundheit. Nicht an sich, sondern wegen des Nickels in den Stangen, an denen die Frauen sich quälen müssen. Behauptet jedenfalls die Washingtontimes unter Berufung auf UPI. Jetzt muss das arme betroffene Mädchen Verkäuferin sein – nicht von Chromteilen, hoffen wir doch. Vor allem reduziert sich aber ihr Monatslohn von annähernd 7.500 USD auf lächerliche 2.500 USD. Armes Aschenbrödel.

Die Künstler Luizo Vega und Fabian Pereyra taten etwas, auf das auch schon früher jemand hätte kommen können: Sie ließen 30 barbusige Modelle im Garten des Museums für die schönen Künste in Buenos Aires auftreten und luden dazu hunderte von Fotografen ein.

Die Richtung meiner Kamera wäre klar gewesen: Schon geraten? Falsch geraten. Ich hätte auf die Fotografen abgezielt. Nackte Brüste sieht man in Massen, geifernde Männeraugen seltener.

Mehr bei Ananova.

Der erste Nackteinkaufstag in London erwies sich als Pleite: Nur 15 Kunden tauchten im Plaza-Center in der Londoner Oxford Street auf. Möglicher Grund: Der Fußball war an diesem Abend attraktiver als das nackte Shoppen. Mehr bei der BBC.

Was in den USA “True Love Waits” ist, heißt in Australien “Worth the Wait” (sinngemäß etwa: „Das lohnende Warten“).

Warten worauf? Auf eine„christliche Ehe“, denn beide Bewegungen wollen, dass insbesondere Frauen so lange wie möglich Jungfrauen bleiben. Offenbar haben die Adepten der Jungfrauenbewegung inzwischen eine Rhetorikausbildung bekommen: Man gibt sich modern, offen und selbstbewusst – und nicht mehr elitär, sektiererisch und missionarisch: Ja, man will anders sein, sich ein bisschen der heutigen Welt widersetzen und dadurch überlegen werden. Wie schön es klingt.

Die Dame, die zu Wort kommt, versucht, nicht anzuecken. Verzichtet hat sie freiwillig aus religiösen Gründen, und eine Beziehung habe sie gegenwärtig keine, aber schon einmal eine gehabt: Vier Jahre, schwierige Jahre, wie sie sagt. Ihr Ziel: In der Hochzeitsnacht zu sagen, sie habe sich für ihren Mann aufbewahrt.

Na schön. Fragt sich, was sie am Morgen danach sagt.

Wie kommt es, dass Menschen keine Partner finden? Erstens, weil sie sich nicht am Markt befinden. Zweitens, weil sie sich am falschen Markt befinden. Drittens, weil sie ignorieren, dass es Märkte gibt.

Sich nicht am Markt zu befinden ist ein schleichender Prozess: Wer jung ist, findet meist in der Nachbarschaft, im nächsten Dorf, in der Schule oder beim Studium einen Partner. Wird man etwas älter, bleibt noch der Arbeitsplatz – doch auch hier sind die guten Weiden bald abgegrast: Was bleibt, ist sich zu regen und aktiv auf Partnersuche zu gehen: Wissen wer man ist, seinen Marktwert kennen und den nichts wie ran an die Märkte.

Wer es nicht tut, hat kaum Chancen. Das Lamento, keinen Partner zu finden, füllt die Foren, Chats und Blogs jeden Tag. Doch statt aktiv zu werden, werden Einwände gegen den Markt produziert:

- Man sei keine Ware.

Dieser Einwand ist ebenso dumm wie populär. Mutter Natur hat uns mit allerlei Eigenschaften ausgestattet, um attraktiv für das andere Geschlecht zu sein. Dazu kommen noch soziale Komponenten. Das sind, wenn man so will, Markteigenschaften. Alleinstellungsmerkmale vielleicht gar.

- Der Zufall führe Menschen zusammen, nicht das Anbieten

Die Schicksalsgläubigkeit scheint eine der Eigenschaften zu sein, die uns am meisten daran hindert, persönliche Fortschritte zu machen. Wer auf den Zufall hofft, hat sich selbst schon aufgegeben – und das ist keine gute Basis für eine Beziehung.

Früher, so wird zusätzlich oft eingewendet, habe es keine Märkte gegeben. Das ist genau so falsch. Sie waren nur kleiner und übersichtlicher. Doch die neue Zeit hat auch neue Gesetze: Der Partnermarkt endet nicht am Rand des Dorfes oder Wohnbezirks, ja nicht einmal an der Grenze eines Landes oder Kontinents. Seine Grenzen sind im Kopf.

Ich habe schon einmal darüber geschrieben. Etwas anders, vor allem aber zu lang: Hier.

Die Herren der Deutschen Bundesbank müssen die Republik offenbar mit einem Kindergarten verwechseln: Schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit riefen sie nach Presseberichten nun dazu auf, doch die Sparschweine zu schlachten und dem Handel die dort angeblich so dringend benötigten Münzen zurückzugeben.

Es gibt viele Methoden, sich lächerlich zu machen: Aber muss man das in Deutschland eigentlich täglich tun?

 

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