anstoss

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Wahrscheinlich gehöre ich nicht zu der Generation, die über so etwas lachen kann: Frau-Deutsch, Deutsch-Frau. Nerve verarscht das Quiz zu Recht – es hat etwa den Sinninhalt einer dieser Blödel-Shows im Privatfernsehen – und auch da stimme ich zu: Der Langenscheid-Moderator sieht genau so aus – wie ein Showmaster in den soeben erwähnten Blödelshows.

Versuchen sie es nicht zu Hause – und falls es ihr letztes Kondom ist – bewahren sie es für die Liebe auf.

Leute haben Sorgen, nicht wahr? Früher hätte die Mami ja nun nicht erlaubt, dass Töchterchen sich mit einem Fotografen abgibt, der diese Schmuddelbilder aufnimmt – aber heute? Da muss Mami oder eben die Sorgentante bei der Zeitung herhalten, um Bübchen einen Rat zu geben: „Dolle Frau kennen gelernt, aber sie ist eine Fotografin, die Pornos ablichtet – was soll ich tun“.

Nun, bei dieser Zeitung gibt es immer zwei Ratschläge: Der Herr Doktor (Dr Thomas Stuttaford ) debattiert die Sache erst hin, dann wieder her, und schließlich hin und her, bis er zu dem Schluss kommt (hätten sie es erraten?) der junge Mann solle doch bitte daran denken, was Mami und Papi darüber denken – immer ein guter Rat für unmündige Bübchen.

Die Kolumnistin Suzi Godson denkt pragmatischer: Sei froh, dass sie hinter der Linse ist.

Mal unter uns, Mädchen und Jungs: Habt ihr eigentlich gedacht, die vielen pornografischen Fotos fallen über Nacht vom Himmel? Und denkt eine Hochzeitsfotografin immer nur ans Heiraten? Würde jemand sagen „meine Freundin ist Polizeifotografin – ih Gitt, wie kann man nur so etwas sein“?

Ich glaube, wir müssen alle noch eine Menge Vorurteile überwinden.

Bevor ich vergesse, ihnen dies zu erzählen: Als Aktmodell müssen sie mindestens 18 Jahre sein, wenn sie keinen Ärger wollen – aber wie alt darf ein Aktmodell höchstens sein? Nun, 78 ist noch kein Alter, meint John Flannery – und sie steht weiterhin Modell – immerhin für etwa 13 USD die Stunde.

Frauen besaufen sie billiger, wissen auch ohne DAN-test, wer ihre Kinder sind, und vor allem wissen sie genau, welche Knöpfe man drücken muss, wenn die Welt etwas hergeben soll.

Diese und 37 andere Gründe, warum es sich lohnt, eine Frau zu sein, finden sie bei der Escort-Dame Kelly Shannon. Versuchen sie gar nicht erst, ihre Fotos anzusehen – sie sollte sich wirklich einen besseren Fotografen suchen.

Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – fast immer sonntags

Entweder werden wir als Kunden wirklich ständig gelackmeiert, oder ich informiere mich nicht richtig – aber ob es sich nun um die TALKLINE und das „kleingedruckte“ hinter dem Sternchen handelt, oder um die lästige DUDEN-Software, die in der Version 3 so gravierende Fehler hat, dass ihr einer dieser angeblich so klugen PC-Journalisten längst einen Sack Zitronen hätte verpassen müssen – irgendwie fühle ich mich angeschmiert.

Manchmal wundere ich mich, dass man überhaupt reklamieren muss. Die IBM offeriert für ihre wirklich guten Desktop-Computer ThinkCentre die gar nicht so üble Lotus-Software, von der ich eine uralte Version besitze. Ich soll eine neue kostenlose bekommen, logge mich bei einer englischen Firma ein und sehe, dass sie Geld kostet „Handling Charges“, bezahle diese Gebühren auch und bekommt – nichts – also wieder eine Reklamation mehr am Hals. Auch bei der MALEV muss ich dauernd reklamieren, weil es der Abfertigungsschalter in Zürich so gut wie nie schafft, meine DUNA-Karte durchzubuchen – immerhin buche ich bei der Malev jährlich bis zu 16 Flüge.

Apropos MALEV: Ich war mit ihr von Budapest aus in Cork. Wer gerade keine Landkarte hat: Das ist eine stolze Stadt im Süden der Republik Irland. Gewohnt habe ich in Isaacs Hotel (sehr empfehlenswert) und gesehen habe ich sehr, sehr viel – mehr als ein normaler Tourist, obwohl ich in Irland nicht, wie sonst üblich, meine Geschäftskontakte genutzt habe. Wenn sie mal hinfliegen: Fliegen sie über Cork – der Flughafen sieht zwar aus wie aus den 50er Jahren, aber das ändert sich gerade – und von Cork aus können sie den schönen Süden von Irland entdecken – dazu fehlte mir allerdings dieses Mal die Zeit, aber ich empfehle Bed and Breakfast, möglichst weit von den Hauptstraßen, sonst treffen sie lauter deutsche Schulmeister, deren Kontakte ich während des Urlaubs dann doch gerne meide. Wenn sie etwas essen wollen: Lamm und Fisch sind in der Regel genießbar – der Rest ist Geschmackssache und wenn sie sonst etwas essen wollen, gehen sie zum Italiener oder Inder. Das machen die Iren auch. Gut, aber für unsere Verhältnisse teuer: Das Milano, ganz modern eingerichtet und – wie alle Lokale in Irland – ganz auf Familien eingestellt.

Auch von Budapest weiß ich viel Neues zu berichten, es befindet sich bereits teilweise auf meiner Budapest-Seite – nur bei der Budapest-Parade war ich diesmal nicht – ich musste schon etwas vorzeitig abreisen.

Sicher fragen sie nach der Politik. Dazu sage ich klar: Die Deutschen müssen sich ändern – nicht (nur) die Regierung. Weltoffener, pragmatischer, optimistischer und auch kinderfreundlicher muss dieses Land werden – mindestens einen Teil davon kann man im Ausland lernen. Die Politiker selber können eigentlich gar nicht so viel tun – außer vielleicht ein neues Steuersystem erfinden, dass endlich mal den Sand aus dem Getriebe nimmt. Die eigentlichen Bremser und Quertreiber sind meiner Meinung nach unsere Intellektuellen mit ihrer träumerischen Linkslastigkeit und ihrem fanatischen Gerechtigkeitswahn – und leider, leider sind es hier vor allem die jungen Menschen, die offenbar lernunfähig sind. Etliche Male habe ich in den letzten Wochen und Monaten von den angeblich so enttäuschten und frustrierten „Menschen“ in Deutschland gelesen. Ist ihnen aufgefallen, dass dieses Wort derzeit Konjunktur hat? Es scheint der letzte gemeinsame Nenner der Deutschen zu sein, sich als „Menschen“ zu bezeichnen.

Alsdann – das Jahr hat noch vier Monate, und in ihnen ist noch viel zu tun. Zum Beispiel für Blogs. aber darauf komme ich später einmal.

Nein, ich will sie nicht wieder daran erinnern, einmal ihren Glauben zu überprüfen – ich habe mal wieder nur in einem Blog gelesen, der Google-Anzeigen führt. Gott kann also nicht nur ersteigert werden, sondern ist auch als Sofortkauf erhältlich – bei Ebay.

Das allerdings war mir neu.

godforsale

Irgendwie fielen mir in der Budapester Innenstadt ständig diese romantisierten und total verkitschten Werbungen für Hochzeitskleidung auf. Ich musste erst eine Budapesterin fragen, was es damit auf sich habe – und sie wusste mindestens dies – man verkauft dort keine Brautkleider, man verleiht sie. „Sieh mal“, sagte die Dame, „bei euch in Deutschland mietet man Wohnungen und kauft Brautkleider – bei uns kaufen wir Wohnungen und mieten Brautkleider“.

Insgesamt gesehen keine schlechte Entscheidung.

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Bild: © 2005 by sehpferd kommunikation, Lörrach (DE) and Budapest (HU)

 

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