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Die Brasilianerin Raquel Pacheco, besser bekannt als „Bruna SURFISTINHA“, hatte einen Job, der kaum auf eine große Karriere hindeuten würde: Luxusprostituierte. Doch dann begann sie etwas, das vor einigen Jahren noch undenkbar war: Sie schrieb darüber – in einem Blog.

Das Blog wurde erfolgreich – so erfolgreich, dass sie bald ein Buch veröffentlichte – „Das süße Gift des Skorpions“ – und dies wurde ein Riesenerfolg: 100.000 Exemplare wurden verkauft, und nach einem neuen Bericht sollen jetzt sogar die Filmrechte verkauft worden sein. Ein Kuriosum am Rande: 80 Prozent der Interessenten für ihre Bücher sind (nach Eigenangaben) – Frauen.

Manchmal lächele ich leise, wenn ich sehe, wer so durch meine Seiten tappst, und dann wieder lache ich laut auf: Diesmal sind es Herren (mag sein, dass es auch vereinzelte Damen sind), die hier nach Severina Vuckovic suchen.

Da es kaum sein kann, dass sich so viele Menschen für ihren Gesang interessieren, kann ich mir nur vorstellen, dass ihr Video wieder Furore macht – und siehe – da wird sie nun gesucht, mal mit Vornamen, mal mit Nachnamen, mal mit „Sängerin“, dann mit „Video“ oder natürlich mit „nackt“. Hintergrund ist ein Bericht, den ich vor langer Zeit schrieb, und der damals schon nicht sonderlich sensationell war: ein Sternchen am Schlagerhimmel, kaum bekannt, das völlig zufällig entwendete Video, die Öffentlichkeit - das alles kam mir schon damals irgendwie bekannt vor. Was ich nicht geglaubt hätte: Mit dem Artikel erreichte ich einen kometenhaften Aufstieg in meinen Besucherzahlen. Beinahe hätte ich nicht für möglich gehalten, dass jemals einer meiner Artikel über 10.000 Leser erreichen würde – und da waren es plötzlich 10.000, dann 20.000, und gegen den 30. März ging der Zähler dann auf 30.000. Eigenartig war damals (2004), dass ich den Artikel in deutscher Sprache so gut wie allein hatte - die Boulevardpresse interessierte sich kein Fitzelchen für die Dame.

Vor einigen Tagen ging die Sache wieder los, offenbar weil irgendjemand die inzwischen laue Suppe wieder aufgewärmt hatte - und der Leserzähler geht munter auf die 40.000 zu.

Wobei mir einfällt, dass es nicht auf Zugriffe ankommt. Wollte ich diese, so hätte ich meine Seiten als Klatschkolumne weitergeführt – aber das sind sie mittlerweile längst nicht mehr, wobei ich Ihnen eines sagen muss: Große Mengen von Lesern erreichen sie nur mit Schwachsinn. Die Leser des „Sinnigen“ sind auf meinen sinnigen Seiten eindeutig in der Minderzahl.

Wenn man beurteilen will, ob dieses Land, ob dieses Volk wirklich Sorgen hat, muss man gelegentlich das Ohr an die Tagesereignisse halten: „Soll die deutsche Nationalhymne von Türken auf türkisch gesungen werden?“

Da kann man sich nur an den Kopf fassen
. Türken sollen ihre eigene Nationalhymne singen – und selbstverständlich auf Türkisch. Nun könnet man denken: Na ja, das kann eben nur von Herrn Ströbele kommen und die Grünen haben sich schon häufiger mit Blödsinn zu profilieren versucht – doch siehe: Auch die Freie Demokratische Partei befürwortet das Absingen der deutschen Hymne durch Türken auf Türkisch. Dabei könnten sie was über die Kultur lernen, meinte eine Dame dieser Partei.

Fragt sich natürlich so ganz nebenbei, von welcher Strophe. Da wohl nur die dritte in Frage kommt: Ach, was kann man alles über Deutschland daraus lernen.

Kennen sie die dritte Strophe? Sehr hilfreich für die Integration, nicht wahr? Und den Damen und Herren Politikern sollte man vielleicht sagen: Oben, das im Kopf, ist das Hirn. Man kann es dazu nutzen, deutsche Probleme zu lösen statt Blödsinn zu verkünden, wenn man sich gerade langweilt.

Kommentare? Bitte hier.

Zwar wird nun in Deutschland Spargel geerntet, doch bleibt die Frage, wer ihn eigentlich sticht. Deutsche? Die Ankündigungen sind immer noch vollmundig: Zehn bis zwanzig Prozent der ausländischen Erntehelfer sollen durch Deutsche ersetzt werden. Tatsächliche Zahlen hat man nicht, aber die Bauern sagen zum größten Teil, dass sie gar keine deutschen Erntehelfer beschäftigen – sie ernten einfach weniger Spargel und legen den entgangenen Umsatz auf die Preise um. Klar, ab und an verirrt sich mal eine Deutsche oder ein deutscher auf den Hof, und hin und wieder sticht er dann gar zwei Drittel dessen, was ein polnischer Profi sticht – das steht dann in der Zeitung.

Der Rest steht selten in der Zeitung: Arbeitlose kommen, sehen und verpissen sich: 30 waren einem Landwirt zugewiesen, zugesagt haben fünf, gekommen sind zwei – die leisteten nichts und mussten wieder heimgeschickt werden. Realität in Deutschland, wo die Menschen angeblich so arm sind, dass sie sich keine Kinderwagen mehr leisten können.

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