anstoss

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Manchmal wach ich auf und denke: Ja, da versuchst du noch ein bisschen, die Welt zu verändern. Dort versuchst du ein bisschen, zu klären. Wieder anderwärts versuchst du ein bisschen zu erheitern. Schön, wäre es nicht besser, du würdest es im Rahmen eines Autorenkollektivs oder einer Redaktion tun?

Es ist das Los des Contentschreibers, auf sich gestellt zu sein, sicherlich. Doch dann höre ich wieder das Summen und Brummen, wie schön doch das soziale Netzwerk ist und wie verbunden wir alle miteinander sind – es ist, als ob Engelein singen – nur singen sie allesamt falsch.

Denn wenn wir miteinander sängen, müssten wir miteinander werben, miteinander unsere Ideen nach draußen tragen – unter dem Stern, unter dem wir uns sammeln wollen.

Statt dessen finden wir uns alle unter dem Schmuddelwort „Blogger“ wieder – und müssen ertragen was uns ein paar selbst ernannte Gurus vorbeten – dass wir die Blogosphäre sind – und Eliten schon deshalb, weil wir bloggen. Wie blöd muss man eigentlich sein, um das zu glauben?

Dating in Web 2.0? Ja, warum dann nicht gleich in der Realität?

Feministinnen werden es gar nicht mögen - aber es gibt ein Trostwort am Schluss: "Auch bei Männern ist die Luft bald raus".

Wenn es nicht der Papst ist, so ist es wenigstens seine Presse, die für die niederen menschlichen Belange zuständig ist. Bei Liebepur und natürlich bei den römischen Christen.

Nackt und gefesselt - für den einen ein schauriger Anblick, für den anderen einer, der ihm das Wasser im Mund zusammenzieht. Die Glosse (sehr kurz) in Liebepur, der Truthahn bei Flickr.

Was macht Pornografie mit der Jugend? Was bewirkt das Internet? Ich bin gaz sicher, Sie finden demnächst in der einschlägigen Gesinnungspresse Artikel wie "Internet-Pornografie führt zur Entmenschlichung" oder "Gefahr für die Jugend durch Internet-Pornografie". Grundlage könnte dieser Artikel sein - aber er sagt in Wahrheit etwas ganz anderes aus.

Was denn nun? Würden Sei einen Transvestiten treffen oder nicht? Ja, wenn er nicht in Frauenkleidern kommt? Ja, selbst wenn er in Frauenkleidern kommt? Nein, auf gar keinen Fall?

Wahrscheinlich das schlimmste: Er könnte Ihren Lippenstift aufbrauchen.

"Milliarden Ameisen versuchen, im Internet etwas von ihrer verlorenen Bedeutung zurückzugewinnen ... jeder Blog, jedes Foto, jeder Gästebucheintrag machen uns allgegenwärtiger."

Das schreibt Peter Schoenau in der "Leser-Artikel" Spalte der ZEIT. Zunächst klingt das gut -aaer - welche Bedeutung hatten "wir" denn, bevor es das Internet gab? Die von Ameisen?

Inzwischen dürfte klar sein. Wenn wir uns selbst und gleichwohl der Allgemeinheit dienen, dann wird ein Schuh draus. Wer sich nur der Allgemeinheit andient, versagt in ähnlicher Weise wie jener, der nur sich selbst sieht.

 

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