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Man darf einen Neger nicht Neger nennen, wohingegen man einen Weißen durchaus einen Weißen nennen darf – oder einen „Eurasier“, was sicher völlig anschreckend ist. Dennoch halte ich mich daran, auch wenn ein Bauleiter kürzlich noch behauptete, er brauche einen Aufzug, weil er nicht so viele Neger aufbieten könne.

Ob man noch sagen darf, dass es in der deutschen Wirtschaft zu viel Häuptlinge und zu wenig Indianer gibt, weiß ich auch nicht – heißen die nicht jetzt „Nordamerikanische Ureinwohner“? Sollte dieser Vergleich jetzt den stärksten Eskimo vom Schlitten schmeißen, dann ist da sozial inkorrekt – die Eskimos heißen nämlich gar nicht so - und natürlich heißen Zigeuner schon lange nicht mehr Zigeuner.

Übrigens: Negerküsse gibt es auch nicht mehr, die heißen jetzt „Schaumküsse“ oder so ähnlich, weil sie ja nicht wirklich außen schwarz sind, sondern innen Schaum enthalten. Mohrenköpfe gibt es auch nicht mehr, weil der Mohr seine Schuldigkeit inzwischen getan hat. Ich weiß nur nicht, was jetzt aus dem „Mohr von Venedig“ geworden ist? Ein Schaumkuss auf Venedig? Oder ein „Schwarzafrikaner von Venedig“?

Nun, das aber weiß ich: Großer Sommerloch-Rummel in der österreichischen Presse wegen eines „Mohren im Hemde“ – das war früher mal ein Gebäck und ist heute eine Eiszubereitung – oder sie war es jedenfalls. Denn inzwischen haben Österreichs Gutmenschen wohl einen Sieg davon getragen und dem Mohrchen das Hemd ausgezogen oder so ähnlich. Jedenfalls will man seitens des Eisfabrikanten nicht weiter mit dem Mohren werben - sei es mit Hemd oder ohne.

Was sollen die armen Österreicher auch machen? Die haben keine Dienstwagenaffäre und keine Flatrate-Bordelle – worüber sollen dann bitte die armen Journalistenkollegen aus Österreich schreiben?

In meiner Jugend machten die Jungs noch Plüschaugen, wenn sie von einem weiblichen Wesen fasziniert waren. Manchmal dnekt man an solche einfachen Wörter gar nicht, aber jetzt haben wird die Plüschaugen ins größte Erotiklexikon der deutschen Sprache aufgenommen - und den Schlafzimmerblick selbstverständlich auch.

Am Anfang verhielt man sich schwäbisch-bürgerlich bei den Vorgängen rund um ein Fellbacher Bordell, von dme hier schon vielfach die rede war. Doch offenbar hatte die Stuttgarter Presse die Meinung ihrer Leserschaft falsch eingeschätzt: Das große Schwert des Staates gegen die "Kleinen", also die Bordellbelegschaft und die Kunden hat viele Leser auf die Palme gebracht.

Die "Stuttgarter Zeitung" lässt nun einen namhaften Redateur sprechen, der das Boot zurückrudert.

Anstößig finde ich die Fleischwölfe, durch die jetzt die angebliche "Dienstwagenaffäre" gedreht wird. Da wird doch versucht, einen der niedrigsten Instinkte der deutschen Spießbürger anzusprechen: der Neid.

Was soll ich bitte von einer Presse halten, die eine "Affäre" erfindet, nur um das Sommerloch zu füllen?

Die Frage, ob ein Schlafzimmer die Liebe wiederspiegeln darf, die darin vollzogen wird, wir oft gestellt. Meist entschließen sich vor allem Ehepaare, ihr Lotterbett doch lieber mit einer bürgerlichen Fassade zu verschleiern.

Mehrhaut.de ist der Frage nachgegangen, ob "schwiegermuttersicher" oder "erotisch anregend" die beste Lösung ist- und hofft auf Ihre Kommentare.

 

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