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Was macht man, wenn man mal wieder in die Presse will? Richtig: Eine Umfrage, in der irgendetwas über Sex vorkommt. Gar nicht einfach für einen Kaffee-Röster? Doch, ganz einfach.

Man fragt nämlich einfach 1000 erwachsene Bundesbürger, was sie sich so denken, wenn sie jemand fragt, „Kommst du noch auf eine Tasse Kaffee zu mir?" Die antworten dann bestimmt zum Teil, dass sie erwarten, außer Kaffee auch noch andere feuchtwarme Erfrischungen angeboten bekommen, in vulgo "Sex" genannt.

Eine „repräsentative" Umfrage nennt der Kaffeeröster das. Nun, das Ergebnis war jedenfalls klar: Etwa drei Viertel der Befragten glauben, dass es "nur" Kaffee gibt, der Rest glaubt eher, dass es ins Bett geht - mit deutlich erkennbaren regionalen Unterschieden, denn Verführer sind am besten im Rheinland dran: Da glauben nur schlappe zwölf Prozent, dass während der gemeinsamen Kaffeetafel das Höschen runterkommt.

Wer den Namen des Kafferösters erfahren will, muss schon in der Quelle nachsehen - Sehpferd nennt ihn nicht.

Quellen dazu gibt es wie Sand am Meer, zum Beispiel sfdrs.

Erotik soll in Zukunft neben Unterhaltung, Sport, Nachrichten und Gewinnspielen der Lockstoff für die Handy-Nutzung sein – davon sind jedenfalls markig daherkommende „Fachleute“ überzeugt, die derartige Daten aus einer Umfrage ermittelt haben wollen.

Die Untersuchung wurde vom Verband der deutschen Internetwirtschaft, „eco“, durchgeführt. Da kann man schon mal vollmundig im Voraus planen: „die Eco-Untersuchung zeigt ganz deutlich, dass sich das Handy über die bidirektionale Kommunikation hinaus zum Informationsmedium entwickeln wird, mit klaren Vorteilen gegenüber Print und TV", sagte eine Sprecherin.

Der Markt wittert vor allem das große Geschäft mit der Jugend: Leute bis 24 Jahre seien die Zielgruppe, behaupten die Experten, und die sollen denn auch in Zukunft die Melkkühe der „bidirektionalen Kommunikation" sein: Umsonst gibt es nämlich nicht, es soll kräftig Kasse gemacht werden: 62 Prozent der Befragten erklärten blauäugig, dass „Verbraucher" (aha!) für die mobilen Inhalte schon mal ein paar Euro hinlegen würden. Wie viel Euro war freilich nicht zu erfahren.

Die Online-Presse brachte die Meldung mittlerweile auf alle Bildschirme. Ursprünglicher Autor war Andreas Albert von der "Financial Times Deutschland".

Frauen wollen als Männer am liebsten die eierlegende Wollmilchsau – oder sagen wir besser: den seelenstarken All-In-One-Beschäler. Bekannt ist inzwischen, dass sich Männer diesem Stress dadurch entziehen, Frauen nur noch gelegentlich zu verkosten, was wieder nicht günstig für die Alterspyramide ist.

Gedanken darüber macht sich wohl auch der Bayrische Rundfunk - in seiner Online-Ausgabe ist zu lesen, dass fast jeder sechste Einwohner Bayerns allein lebt und fragt „also, was genau wollen Frauen eigentlich von Männern?" Gute Frage, meint Sehpferd.

Die Vorarlberger Gemeinde Hardt hat sich für eine besondere Art der Wirtschaftsförderung entschieden, berichtet die in Österreich erscheinende „Krone": etwa 70.000 Euro will die Gemeinde über eine Bordelllizenz einnehmen, wobei noch nicht klar ist, ob die Getränke, der Eintritt oder die Gewerbefläche besteuert, werden sollen.

Die Diskussion um Prostitution ist weltweit wieder einmal in vollem Gange, seitdem einige Länder (Holland und Deutschland) Prostitution mindestens teilweise legalisiert haben, während Schweden mit missionarischem Eifer auf ein Verbot hinwirkt. Klar, dass dieses Thema auch für Malta wichtig ist. Nun, tatsächlich findet die Autorin Natascha Turner die üblichen Gründe für Prostitution, aber sie tut dies nur, um sodann ein ebenso naives wie realitätsfernes Plädoyer dagegen zu halten:

Nach ihrer Meinung haben die Damen, die das Gewerbe betreiben, „wenig Selbstvertrauen", und sie brauchten vor allem „mehr Hilfe und eine bessere Ausbildung". Die Gründe, in die Prostitution zu geraten, die teilweise natürlich auch stimmen (in solchen Begründungen „stimmt" immer irgendetwas), unter anderem werden Drogenmissbrauch und Arbeitslosigkeit genannt. Doch schon bald werden verständliche Sachgründe verlassen, und dann kommt schon der ganze Schwall an pseudomoralischen Psychoargumenten: „Wenig Selbstbewusstsein, mangelndes Durchsetzungsvermögen, fehlendes Selbstwertgefühl".

Von Geld redete sie nicht – warum auch immer. Es ist inzwischen freilich das treibende Argument vieler Frauen für den Sex-Beruf geworden, der von all diesen Frauen als eine Dienstleistung verstanden wird – und zwar eine, die ohne Selbstvertrauen kaum erfolgreich durchgeführt werden kann.

Geständnisse sind heiß ... und jeder gute Katholik weiß ja, wie erleichternd sie sind. Nein, nein, das habe ich nicht geschrieben, sondern Tristan Taormino für „Village Voice “. Das, so meinte er, könne ein Grund sein, warum so viele bloggen.

Also, ihr kleinen Sünder da draußen (und vor allem die Sünderinnen) blogget, und euch wird aufgetan. Mindestens wird dann der Druck von eurer Seele genommen.

Aufgefallen ist dem Autor von „Village Voice" auch, dass es ein paar erotische Blogger gibt (und selbstverständlich wieder Bloggerinnen). Eine Dame des Gewerbes fiel mir ja schon früher auf, aber viele wollen einfach, dass im Web zu finden ist, was in ihrem Bett passiert. Nun, nicht alles - aber eben so viel, dass es gelesen wird.

Warum bloggen sie alle? Vielleicht, wie irgendwelche Details dann doch locken sollen? Weil man Freunde oder jedenfalls gleich Gesinnte findet?

Niemand weiß es. Die Soziologen, die sonst ja immer alles wissen, blicken angewidert weg, wen von Sexblogs die Rede ist. Nun ja, und Sehpferd bloggt zwar, ist aber klug genug, sich selbst mal außen vor zu lassen.

Zurück zu Tristan Taormino: Er hat das Ei des Kolumbus gefunden, wie es scheint - bei einem Blogger namens Sam. Der schreibt: „Ich blogge, also bin ich". Na, bitte.

Militante Pornografie-Gegner haben in Louisville (USA) Kunden eines so genannten Adult-Shops fotografiert. Es ist bekannt, dass sie diese später im Internet veröffentlichen - pikanterweise auf einer Webseite gegen Vergewaltigungen, sodass unbefangene Webbesucher auf die Idee kommen müssen, dass es sich um potenzielle Vergewaltiger handele.

Wie eines der Mitglieder der Organisation sagte, wolle man erreichen, dass der Laden schließen müsse, und man fühle sich bei den Aktionen völlig im Recht.

Ein Angestellter sah das anders – er griff zum Gartenschlauch und spritze den Fotografen samt Kamera nass. Beide Seiten haben nun gerichtliche Schritte gegeneinander angekündig, berichtet "wave3".

Studien, Studien über alles ... und dazu noch eine, die so neu nicht mehr ist. Aber immerhin: Man hat etwas zu schreiben, so, wie die „Berliner Morgenpost", die weiß, dass Frauen erst ab 35 richtig glücklich werden. Zitiert wird die Leiterin einer Studie, Beate Schultz-Zehden, die sagte, am meisten habe sie während der Durchführung ihrer Studie erstaunt, dass das psychische Wohlbefinden vieler Frauen ab 35 Jahren vehement zunähme.

Also, abwarten, wenn ihr unter 35 seid, und dann genießen, bis ihr 45 seid, denn von da an geht es (laut Studie) mit dem Wohlbefinden bergab.

Nachdem andere Erotik-Sender wie „Ultra Blue TV“ und „Pleasure TV“ in letzter Zeit kaum mehr als Langeweile ausstrahlen, bringt ein neuer Sender so genannte „Softcore“ Filme – nicht immer die neuesten, aber immerhin handwerklich gute gemachte Streifen.

Der Sender ist 24 Stunden auf Sendung, wobei es keine Angaben über irgendwelche Sendefolgen gibt. Allerdings scheint das Nachtprogramm etwas „würziger“ zu sein als Tagesprogramm.

Satellit: Hotbird 13.0
Frequenz: 11.623 GHz
Pol: vertíkal
Symbolrate 27.500

sexy cine  tv erotisches fernsehen
(c) 2003 by sehpferd für das TV-image (Sex-Telefonnummern geschwärzt)

Nachtrag am 29.januar 2004:

Nicht bleibt, wie es ist: Vor allem die Sex-Sender ändern ihr Programm schneller, als ich es beschreiben kann: Und so zeigte einer neuer Besuch bei Sexy Cine TV, dass man nunmehr keine erotischen Filme mehr zeigt, sondern eine Dame, die sich in „Room 03" räkelt. Wer schnell umschaltet, weiß, dass sich die Kollegin in „Room 02" auf „Live Show TV" ebenso offen präsentiert. Selbst die Werbeanlagen kommen zur gleichen Zeit.

Und so präsentiert man sich jetzt:

sexy cine tv stoehnmaedchen

(c) 2004 by sehpferd für das TV-image

„Erotik" scheint ein neues österreichisches Wort für „Langeweile" zu sein. Mittlerweile besteht das Programm des Linzer Senders nämlich fast nur noch aus Game-Shows und Werbung. Wenn wenigstens die noch erotisch wären - doch die Game-Shows werden von Moderatoren präsentiert, die sich aussehen wie Steuerbeamte, und die Werbung ist so hausbacken, dass damit kein Großvater mehr hinter dem Ofen hervorzulocken ist. Auch bei den Go-go-Girls gibt es nichts Gutes zu vermelden: Sie sind mehr geworden, dafür tanzen die meisten so schlecht, dass sie besser zurück in die Dorfdisko gehen sollten.

Die „Berliner Zeitung “ fand über die Langeweile des Senders noch härtere Worte: „... die deutschen Medienwächter und Jugendschützer können sich auch relativ entspannt zurücklehnen, denn auf dem Bildschirm knistert es nicht mehr als beim polnischen Kirchenkanal“.

„Steffi und Boris“, das einzige halbwegs erotische Programm, das der Sender hatte, soll jetzt angeblich in der Nacht kommen. Da auch Sehpferd ab und an einmal schläft, kann er darüber nichts sagen: Die Programmacher von TV6 freilich auch nicht – ihre Programmtafel ist nun zwar vorhanden, berücksichtigt aber die laufenden Programmänderungen nicht.

Halbwegs erotisch ist gegenwärtig nur Sexy Cine TV auf 11623 Mhz. Tagsüber wird Softcore Erotik gesendet, meist ziemlich alte aber technisch wie auch ästhetisch erträgliche Filme mit schönen Herren und sorgfältig geschminkten Damen, die selbstverständlich an nichts anderem interessiert sind als an der schönsten Sache der Welt.

(c) 2003 by sehpferd press

 

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