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seltsame welt

Die Hauptstadt hat bekanntlich ihre Schnauze – aber ganz besonders ausgeprägt scheinen die oft unpassenden Worte bei der „Berliner Zeitung“ zu sein: Berlin Mitte kann nämlich etwas „toppen“: 65 Mütter unter 18 Jahren in Berlin-Lichtenberg.

So nebenbei erfahren wir noch, wo das „Einstiegsalter beim Sex“ in Lichtenberg liegt: Bei Mädchen 1,1 Jahre unter dem Bundesdurchschnitt Ob das wohl auch noch „zu toppen“ ist? Geschrieben hat es Marcel Gäding.

Wissen Sie manchmal gar nicht, was sie schreiben sollen? Dann sollten sie sich beim Feuilleton der „Berliner Zeitung“ bewerben, denn dort können sie einfach am Finger saugen und das, was herauskommt, zu Papier bringen – wohlgemerkt, im Feuilleton, nicht unter „Guckemalda“ oder so.

Ich also habe heute gelernt, dass es Berlinerinnen mit großem Busen und solche mit „eher kleinem“ gibt, vor allem aber wurde ich über diese wichtige Tatsache aufgeklärt: Für den Feuilletonisten ist „Berlin ohne die Berlinerin jedenfalls nicht mehr denkbar“.

Oh, Urs Theckel. Musste das sein?

Dem alten Feministinnen-Märchen, dass Pornografie zu Vergewaltigungen führt, ist Eric Schomburg nachgegangen - und versucht, dagegen zu halten. Vor allem ein Argument ist ihm wichtig: In Amerika, wo es wenig Gewaltpornografie gibt, ist die Anzahl der Vergewaltigungen extrem hoch. Im Vergleich zu Japan, wo Gewaltpornografie in Massen produziert wird, ist die Vergewaltigungsrate hingegen extrem niedrig.

Ein Beweis ist dies nicht. Aber mindestens ein Ansatz.

Inzwischen sollten die Argumente der Art „Pornografie ist schädlich für Frauen“ ohnehin auf den Müll der Geschichte gebracht werden: Frauen sind nämlich heute nicht nur Pornodarstellerinnen, sondern auch Regisseurinnen und Produzentinnen. Das allein wäre noch kein Argument, aber: Inzwischen sehen sich auch viele Paare pornografische Filme an. Die meisten sehen sie nicht zu Ende, aber nicht, weil sie so entsetzt von den Inhalten sind, sondern weil die Lust sie längst ins Schlafzimmer getrieben hat.

Neuen oralen Freuden können Moskauer entgegensehen, falls ihre Damen ein neues Liebespielzeug namens „lazy thing“ verwendet – und die Damen selbst müssen dazu gar nichts tun: Sie klemmen den neuartigen Vibrator einfach zwischen die Lippen und denken an etwas anderes. Die „Prawda“ denkt da zum Beispiel, dass die Dame an ein neues Paar Schuhe denken könnte, während das „Faultierding“ sein Werk tut.

Markenrecht, Namensrecht, unlauterer Wettbewerb, Rufschädigung: Das Hamburger Landgericht stellte sich in einem Prozess gegen die Inhaberin zahlreicher Erotik-Domänen ganz auf die Seite der Klägerin, der deutschen Metro-Gruppe.

Es wäre interessant zu wissen, ob die Metro auch noch einen Prozess gegen zahllose Unternehmen des Personentransports anstrengen wird: Schließlich heißen die Untergrundbahnen in vielen Großstädten Europas „Metro“.

(Urteil vom 16.07.2004, Az. : 416 O 300/03).

Was macht ein Sportklub in Wulften bei Osterode/Harz zu seinem 100-jährigen Vereinsjubiläum und dem zeitgleich anstehenden zehnjährigen Jubiläum des Damenfußballs? Nun, einen Nackt-Kalender, was sonst? Da das Jahr zwölf Monate hat, brauchte man zwölf Spielerinnen, und sie man wurde fündig. Damenfußball.

Kassenwartin Jenny Mißling berichtet, dass immerhin schon 140 Exemplare verkauft worden wären – und damit fast die gesamte erste Auflage, sodass man jetzt an die Zweiten heran will. Denn der Vertrieb läuft gut: Selbst die Bäckersleute am Ort tun etwas für die Sportförderung und haben den Kalender schon in das Sortiment aufgenommen. Nun, bei der guten Presse, die der Kalender jetzt im Sommerloch hat, dürfte es wohl reichen, für den Erlös neue Trikots zu kaufen, damit sich die Sportlerinnen in Zukunft wenigstens wieder beim Training bekleiden können.

Den Bericht las Sehpferd in der Ostfriesen-Zeitung, die sich auf einen Arikel bezog, der dieser Tage von der dpa verbreitet wurde.

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(c) 2004 by eintracht wulften

Wie man sich in England einen richtigen Fußballer vorstellt? Offenbar so: Er trinkt Dosenbier und geht in den Puff. Schreibt jedenfalls der Tagesspiegel.

Möglich, dass sich der berühmte „kleine Mann auf der Straße" in ihm wiedererkennt: Wayne Rooney soll der Mann heißen. Einen „Babyelefanten“ hatte die Times ihn schon genannt, und nun soll er einen „Teddybärkopf“ haben, der viel zu groß für seinen Körper sei.

Fußball, Bier und Puff: Da kommt wieder zusammen, was zusammengehört, und der „Tagesspiegel“ führt auch noch Urin und Essigpommes als umgebungstypische Notwendigkeiten auf. Schließlich zitiert man aus der „Sun“, die ganz genau berichtet hatte, welche Puffs der Fußballer besuchte und was er dort tat.

Das wiederum wollte der „Sunday Mirror“ noch genauer wissen: Anhand des Video-Protokolls eines Liverpooler Bordells konnte der Kunde ebenso identifiziert werden wie die Damen: eine 37-jährige Brunette namens Gina und eine dominante 48-jährige in einem hautnahen Latexanzug, sowie die aus der Karibik stammende Amy, die er mehrfach besucht haben soll. Attraktion für den „Mirror“ und seine Leser: das 90-Minuten-Video mit einer vollbusigen Blonden im Cowboykostüm.

Was ein Catwalk ist, weiß jeder, der mal in die Modebranche hereingeguckt hat, aber was bitte, ist ein vertikaler Catwalk? Das weiß Jochen Schweizer, der Inhaber der gleichnamigen Werbeagentur.

Original-Ton (und ohne Korrektur):

„In einer eigens entwickelten Coreographie tanzen zu House- und Trancemusic bis zu 20 Models die Fassade der Esprit-Shops nach unten. Allein in München sorgt dieser spektakuläre Event über Print und TV für eine Medialeistung von 1,5 Millionen Kontakten.“


Na also, dann eben vertikal. Ich kann nicht umhin zu sagen, dass ich Models in der Senkrechten und den Catwalk in der Waagerechten erregender finde als irgendwelche abgeseilten Damen, die an Fassaden entlangschlittern müssen.

Aber wie der Herr Schweizer schon sagte: Eine „Medialeistung von 1,5 Millionen Kontakten“ muss wohl etwas Zauberhaftes sein.

Wer seine Kinder zu edlen Rittern und keuschen Burgfräuleins erziehen will, sollte darauf achten, sie niemals mit dem gefährlichen Massenkommunikationsmittel „Fernsehen“ in Kontakt zu bringen.

Diesen Schluss könnte man aus einer Studie ziehen, die angeblich zutage gefördert hat, dass ein „klarer“ Zusammenhang zwischen „einschlägigem“ Fernsehkonsum und sexuellen Aktivitäten Jugendlicher vorliegt. Dabei sollen schon „TV-Gespräche über Sex“ die Initialzündung zum frevelhaften sexuellen Handeln geben – dies wusste jedenfalls der Schweizer Sonntags-Blick unter Berufung auf eine amerikanische Studie.

Fragt sich freilich noch, welche Auswirkungen die allgegenwärtige Verdummung in Fernsehserien, die wir seit Jahren erleben müssen, auf die Jugend forschender Soziologen hatte.

Mit über dreißig Jahren möchte kaum eine Japanerin noch Jungfrau sein – und dennoch sind es viele. Dies berichtete die Zeitschrift Asahi Geino. Demnach würden immer mehr Frauen mittleren Alters Hilfe bei Beratungsstellen suchen – und ein Teil von ihnen sei durchaus verheiratet.

Wenn es in der Hochzeitsnacht mit dem Sex nicht klappen würde, so weiß ein japanischer Psychotherapeut, würden manche Paare bereits das Vertrauen in ihre Sexualität verlieren und es nie wieder mit Sex versuchen. Dabei suchten die Frauen offenbar nach erfahrenen Männern, die wüssten, wie sie "das Eis brechen könnten". Wie weiter verlautete, soll sich das „Sex Volunteer Corps“ vor Anrufen von Jungfrauen mittlerer Jahre gar nicht mehr retten können, seit das Thema in die Presse gekommen ist.

 

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