anstoss

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Heute bei Nachtfalter: von den Problemen, sich auszuziehen, wenn man eine Krawatte trägt (als Dame). Der Aufstieg und Fall eines Fernsehsenders (das habe ich aber auch hier serviert), ein Link zu einem Pornostar (twoday-Lesern wohl bekannt), eine asiatische Dame, die ihren Namen mit „pet“ (Haustier) beginnt, eine Verführung mit Bananen (nein, keine Sodomie) und eine Dame, die etwas dick aufträgt – bei den Erdbeeren.

Listen to me. This blog is a sampler. Almost completely ripped off from the depths of the internet. Rebrewed and relaunched in my personal context. Generated by cheap tools. Reassembled ready-mades and founds. It is the new generation blog. All fake. Brilliant refinement. That's all about.“

Das steht auf Jim's neuem Blog, und es bringt mich wirklich zum Lachen – es ist einfach schön, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, und es erinnert mich an etwas: Immer, wenn ich Malev fliege, sagt die Dame, die man nicht mehr Chefstewardess nennen darf, dass wie in einem „new generation airplane“ fliegen.

Anyway – must we add „new generation love“ to the Cole Porter song „love for sale“?

Aus der Geschichte von den „Drei kleinen Schweinchen“:

„So he huffed and he puffed and he huffed and he puffed”.

Aber ich denke, dieser Mann will nicht die Geschichte von den drei kleinen Schweinchen – aber vielleicht eine von einem kleinen Schweinchen?

Via sophie

Wie jeder weiß, verlinke ich, was sich verlinken lässt, werfe aber auch hin und wieder mal einen Link hinaus: entweder, weil mir einfach nicht mehr gefällt, oder weil dort Links- oder Rechtsparolen abgedröhnt werden, oder weil sich am Ende erweist, dass es sich doch um eine Seite handelt, die nach meinem Empfinden Pornografie enthält.

Da bekomme ich also aus heiterem Himmel eine Email folgenden Inhalts:

nachdem sie anfangs (ungefragt) mein blog interaktiv verlinkten und dessen neuste einträge auflisteten (wie die anderer blogger auch), vermisse ich jetzt meinen link auf ihrer blogroll. ich denke im leben gibt es immer geben und nehmen - am besten in dieser reihenfolge. geben fänd ich jetzt ganz toll. sie stehen übrigens auch auf meiner blogroll - aber das wissen sie sicher längst“.

Nun, davon, dass ich von der betreffenden Seite (nach langen Mühen hatte ich sie gefunden) erhebliche Resonanz erfuhr, kann ich nicht behaupten (es gab 44 Hits im September) – aber des Menschen Meinung ist sein Himmelreich.

Toll. Ich bin seit einer Woche mit Nico Lumma in Korrespondenz, wie die auf Blogg.de eben seit dieser Zeit fehlenden RSS-feeds und nicht mehr modifizierbaren Bloggrolls wieder in Ordnung gebracht werden können. Das dauert mir zwar ein wenig zu lange, aber Bloghoster sind erstens auch nur Menschen und außerdem haben alle sehr wenig Personal – also schlucke ich diese Kröte mal quer.

Nun weiß ich ja nicht, ob ich dem Herrn Blogger geärgert oder gefreut habe, als ich ihn in meine RSS-feeds aufnahm, aber jedenfalls habe ich ihm versucht, das zu verklickern, wie ich es im übrigen hier und auf der Nachtfalter-Seite auch getan habe, und zwar sehr ausführlich. Nun kennt der Mann offenbar den Unterschied zwischen RSS-feeds und einer Blogroll nicht, und er weiß auch nicht, dass die Blogrolls bei Blogg.de dynamisch aufgebaut sind – man kann sie nicht einfach editierend überschreiben, aber das nur nebenbei.

Konnte ich ihn überzeugen? Nein. Ein ähnlich aggressives Mail wie das erste kam zurück, und bevor ich mich über so etwas aufrege, lösche ich das RSS-feed dann doch lieber wieder. Das einzige Problem: Auch das kann ich gegenwärtig nicht. Siehe oben.

Was ich noch sagen wollte - oh, dies: Beware of Bloggers.

Irgendwann im September 2003 staunte ich nicht schlecht, als ein neuer Sender auf meinem Display auftauchte: Ausgerechnet auf ASTRA gab es einen Sexsender, bei dem gleich aus dem Namen hervorging, was er machte: TV6. Das Geheimnis um den Sender war schnell gelüftet: Der geistige Vater des Ganzen war der Österreicher Peter Stolz, der den Sender sozusagen als Nebenprodukt aus einem Linzer Amüsierbetrieb, dem „Sex-O-Drom“ heraus betrieb. Der Geschäftsführer des Senders, Joe Nopp, trug zum Pressefrühstück bei der Eröffnung dick auf: „Es ist mir ein Anliegen Erotik aus der Tabuecke der Gesellschaft zu holen und einen natürlichen Umgang mit Lust und Sex zu fördern. Unser Programm und unsere Senderbotschaft werden sicherlich dazu beitragen“.

Nun, der Anspruch wurde von Anfang an nicht erfüllt. Der Zuschauer konnte beobachten, was das Sex-O-Drom ohnehin zu bieten hatte, nur eben auf dem Bildschirm. Zu Anfang sah man Gogo-Girls und Peep-Show-Mädchen, doch nach und nach wurde ein junges Pärchen aus Deutschland zur Attraktion des Senders: Sie nannten sich Steffi und Boris und hatten einen Dreifachjob: Einerseits traten sie jeden Abend auf der Bühne als kopulierendes Paar auf, dann moderierten sie eine äußerst humorvolle Mitternachtsshow, und schließlich trieben sie das, was sie auf der Bühne taten, auch noch auf einer Couch im Studio.

Das Paar erwies sich bald als Attraktion und lockte die Menschen an – nicht nur Leute, die Steffis gewaltige Brüste sehen wollten. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Sender frohlocken: Die Einschaltquoten stiegen, ohne dass nennenswert Werbung gemacht wurde. Zwei Dinge änderten die Situation: Erstens konnten die neuen Paare, die auf Steffie und Boris folgten, nur kopulieren und sonst gar nichts. Das mag eine viertel Stunde unterhaltsam sein, doch dann ist es auch aus, zumal, wenn der weibliche Teil keinerlei erkennbare Mimik zeigt, und vor allem konnte man die Leute nicht auf die Couch lassen: Sie hatten einfach nichts zu sagen. Etwas zum gleichen Zeitpunkt wurde die österreichische Aufsichtsbehörde hellhörig: Der Sender durfte fortan nicht mehr das ausstrahlen, was er vorher tat: Sex Live mit deutlich sichtbaren Genitalien.

Nachdem klar wurde, dass es so nicht weiterging, verlegte sich der Sender auf Gameshows. Mit teils viel zu leichten, teils aber auch gar nicht erratbaren Fragen sollten Anrufer angelockt werden, und auch dies schien eine Weile funktioniert zu haben, bis die Zuschauer erkannten, dass sie sich viel zu oft in kostenpflichtigen Warteschlangen befanden. Hinzu kam, dass der Sender einen grobschlächtigen und oft missmutigen Moderator beschäftigte – niemand anders als der Inhaber, Peter Stolz. Dies war einer der wesentlichen Fehler des Senders – niemand, der Erotik sehen will, will einen missmutigen Menschen sehen. Dies hätte Peter Stolz wissen müssen – schließlich kennt er das Erotik-Geschäft.

Anfang März 2005 hieß es dann, der Sender befinde sich im Ausgleich, eine Art Vergleichsverfahren. Ab diesem Zeitpunkt ging es rapide bergab, und kurz danach wurde auch das Anschlusskonkursverfahren eröffnet. Eine Kampagne „rettet TV6“ kam beim Publikum nicht recht an, die Gameshows wurden immer mehr zu Totenreden, weil ohnehin kein Mensch mehr anrief, und auch halb nackte Schönheiten am Glücksrad oder das „TV6-Girl", dass man am Ende aus dem Hut zauberte, brachte kaum noch Geld ein – der einsame Mann, der etwa alle halbe Stunde anrief und die Dame auf der Couch fragte: „Darf ich deine Muschi sehen“ wird wohl kaum nennenswert zum Umsatz beigetragen haben.

Nachdem man am 6. September 2005 bereits das endgültige „aus“ verkündet hatte, sieht man heute auf der Webseite von TV6, die nach wie vor besteht, man sei nun „mit Hotbird in Verhandlungen“.

English: See the short article in Nachtfalter with some pictures of Steffie.

 

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