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Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – fast immer sonntags

Sagen sie in Deutschland mal jemandem, dass sie neue Aufgaben suchen. Sie werden merken, dass sich die Gesichter sofort verdüstern, die ohnehin vorhandene Sorgenfalten noch deutlicher sichtbar werden und die Minen nur eines ausstrahlen: „was, in Ihrem Alter"?

Das ist, mit Verlaub, noch eine milde Reaktion. Da Deutsche dazu neigen, bereits ein Urteil gefällt zu haben, bevor sie auch nur im Mindesten das Problem begriffen haben, reagieren sie vorschnell: Die einen wollen mich gleich in den Cinderellaklub aufnehmen, in dem sich die Gelackmeierten der Gesellschaftsordnung ein Stelldichein zu geben scheinen, die anderen, meist hochmütige Gutverdiener, reagieren zynisch: „Über so etwas sollte man sich halt beizeiten Gedanken machen, nicht erst, wenn es zu spät ist“.

Nun ist es weder zu früh noch zu spät, und der Cinderellaklub war noch nie der Ort, an dem ich ein Domizil gesucht hätte. Nein, ich suche nur neue Aufgaben, und dies nicht ab sofort, sondern erst ab Mitte 2006. Was es zu tun gäbe, müsste sich weder in Deutschland befinden, noch müsste es mich zu den Arbeitszeiten normaler Bürger beschäftigen noch müsste es riesige Honorare erzielen. Das erweitert den Kreis möglicher Tätigkeiten natürlich erheblich.

Irgendwie ist dies in anderen europäischen Ländern anders. Dort freuen sich die Leute, wenn Menschen wieder neue Aufgaben anpacken wollen – und nicht an dem kleben, was sie seit Jahrzehnten tun – und um meine Zukunft habe ich mir noch nie Sorgen gemacht. Für die Mutigen ist die Zukunft immer eine Herausforderung, während sie für die Ängstlichen immer eine Gefahr darstellt.

Was mich sonst noch so bewegte diese Woche? Vor allem, dass wir schon den dritten Advent haben. Das habe ich auf meiner Webseite gesehen und bin ein bisschen erschrocken. Immerhin war ich gestern in Basel und habe die letzten Weihnachtsgeschenke erstanden.

Mein Blog hat immer mehr Leser – und zu meiner Überraschung auch zahlreiche Abonnenten. Ihnen sei hier einmal gedankt. Darüber hinaus habe ich neulich etwas losgetreten: Ich würde mich nämlich über Geschichten freuen, die „ihre Erotik ausschließlich aus der Situationsschilderung gewinnen und neben sämtlichen Bezeichnungen für sexuelle Handlungen auch alle Wörter vermeiden, die Genitalien, Gesäße und Brüste bezeichnen.“

Das ist absolut ernst gemeint. Man kann diese Geschichten an „sehpferd at t bindestrich online punkt de“ senden oder auch nur einen Hinweis darauf, wo ich sie wiederfinden kann. Mal sehen, was daraus wird. Ich bin gespannt.
 

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