anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges
rosinentexte_500_x
Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Steht im Grundgesetz, und jetzt auch bei der SPD in der Werbung. Nur: Wo sind eigentlich die Adressaten der Botschaft? Der private Vermieter, der so gut wie ohne Gewinn an jeden vermieten soll, der daherkommt? Dem örtlichen Geschäftsmann, der sein Stadthaus hübsch renoviert, damit das Stadtbild glänzt? Der Mittelständler, der seiner Stadt zusätzlich zu so manchem Steuereuro auch noch ein Dutzend Parkbänke schenkt?

Wer Glück hat, bekommt gute Mieter, wer Pech hat, bekommt zahlungsunfähige Vandalen – beide aber wird er kaum jemals wieder los. Morgen schon ist die frisch renovierte Fassade wieder verschmiert, und der Geschäftsmann ärgert sich, dass die Polizei sein Eigentum nicht einmal schützen kann. Von denen Parkbänken haben gestern bestimmt irgendwo ein paar junge Leute das Holz entfernt, um damit ein Feuerchen anzuzünden – keine Motivation für den Spender, es noch einmal zu tun – keine Motivation der Stadt, das wertvolle Gemeingut zu schützen.

Draußen, an der Brücke über den Bach, standen eines Adam und Eva aus Holz. Jugendliche Randalierer haben erst Eva, dann Adam zerstört: Schulterzucken. Bei den Verantwortlichen. Wenn unsere Fassaden, Parkbänke und Kunstwerke schon die Polizei nicht schützen kann, wer denn dann? Die Randalierer und mutwilligen Zerstörer haben ohnehin nicht viel zu befürchten.

Danke, liebe SPD, für die Lektion an die Eigentümer. Oder müssen wir dankbar sein, dass wir nur mit der Nase ins Grundgesetz gestoßen worden sind und nicht gleich mit Ungeziefer verglichen wurden?
 

Add to Technorati FavoritesMy Popularity (by popuri.us)

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma