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Ich erinnere mich durchaus noch an Zeiten, zu denen Studentinnen und Studenten protestierten, weil sie ein Anliegen hatten: endlich die braune Brühe aus dem Land herauszuquetschen und den menschlichen Überbleibseln der Gesinnungsbraunen das Fürchten zu lehren. Man war nicht sehr nett zueinander, aber wenigstens hat man etwas erreicht in jenen Zeiten – etwas, das politisch dringend nötig war.

Und heute? Da gehen sie auf die Straße, um gegen Studiengebühren zu protestieren – und sie machen dabei mit „Argumenten und Trillerpfeifen“ auf ihr so genanntes Anliegen aufmerksam. Da mag man selbst Angela Merkel Recht geben, die unserer pöbelnden akademischen Jugend attestierte, ein Produkt mangelnder Erziehung des Elternhauses zu sein – wobei ich selbstverständlich auch weiß, dass hinter der ganzen Kampagne diesmal nur ein paar selbstverliebte Scharfmacher stehen. Leute zum Beispiel, die behaupten, dass die Bürgersöhnchen und Bürgertöchterchen an den Universitäten „wieder“ unter sich sein wollten.

Tatsache ist freilich, dass Arbeiter und Handwerker bereits heute die Ausbildung der Bürgersöhnchen und Bürgertöchterchen bezahlen – mit ihrem Steuergeld. Niemand wird behaupten, dass diese Gelder derzeit genügend nutzbringend eingesetzt werden. Das war zwar noch nie anders, aber heute haben wir andere Zeiten – Zeiten, in denen sich eben auch Studentinnen und Studenten nach der Decke strecken müssen. Je eher sie es lernen, um so besser.

Also bitte, akademisch sich vorbereitende Menschen zwischen 18 und 25 – wäre es nicht gescheiter, euch mal für eure Zukunft einzusetzen, also für kostenfreie Kindergartenplätze, statt euch mit eurem Kampf gegen Studiengebühren der Lächerlichkeit Preis zu geben? Danke für die Aufmerksamkeit – und schmeißt eure Trillerpfeifen auf den Müll.
 

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