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In Berlin ist eine Menge Beton eingeweiht worden: Der Holocaust, so heißt es, entziehe sich der Beschreibung, also müsse auch das Denkmal unbeschreiblich sein. Wer es so sehen will, mag es tun, doch für die Anderen gibt es bereits genügend Gedenkstätten, die beeindruckender sind als die Betonklötze.

Glaubt denn irgendjemand wirklich, dass ein Jugendlicher, der irgendwo zwischen den Klötzen steht, einen Bezug findet zu einer Zeit, die er ohnehin nicht verstehen kann? An einer S-Bahn-Station aussteigen, zwischen die Klötze gehen, stehen bleiben, Bezug finden, Weg hinaus finden, zurück in die S-Bahn?

Alsdann, man hat Gedenken zum Vorzeigen – in der Hauptstadt. Ich würde mir inzwischen mehr Denkstätten in diesem Land wünschen und weniger Gedenkstätten – denn die Gefahren kommen nicht mehr aus der Vergangenheit, sondern liegen in einer oberflächlich-geschwätzigen Gegenwart.
 

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