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Weit mehr als 200 Millionen Euro, nach manchen Presseberichten sogar bis zu 400 Millionen Euro, sollen die deutschen Apotheker als Nachzahlungen von den gesetzlichen Krankenkassen bekommen. Die deutsche Gesundheitsministerin hat die Rechtslage bestätigt, will aber ihre schlampigen Vereinbarungen durch einen Appell an den „freiwilligen Verzicht“ der Apotheker abmindern.

Keine Frage, dass es sich um einen Skandal handelt. Handelt: Die Ungeheuerlichkeit liegt darin, dass man den satten Apothekern überhaupt irgendwelche „Ausgleichszahlungen“ zugestanden hat – schließlich sollte Frau Schmidts Gesundheitsreförmchen zur Kostensenkung bei den Krankenkassen und damit beim Verbraucher beitragen.

Das ist mehr als „eine schallende Ohrfeige“ für die Versicherten, wie ein Patientenvertreter sagte. Es ist der erneute Beweis dafür, dass die rotgrüne Regierung und Ministerin Ulla Schmidt dem Bürger etwas vorgegaukelt haben – denn dort hätte man ja längst wissen können, dass die Apotheker auf diese Weise ihre Pfründe gesichert hatten.

Offenbar gehen die Apotheker davon aus, dass in Deutschland niemand fähig ist, nachzurechnen: „Der Apotheker lebt nicht vom Umsatz, sondern von dem, was nach Abzug aller Kosten übrig bleibt. Und da sieht es nicht gut aus, die Margen liegen überwiegend nahe null“, belehrte der Apotheker Heinz-Günter Wolf, Vizepräsident des Apothekerdachverbandes ABDA einst die Politikerin Birgitt Bender. Nun, das behaupten alle Gewerbetreibenden, doch ist ohne Umsatz eben gar kein Gewinn zu machen, und wo sich der Umsatz mit jenen Produkten steigert, deren Spannen die typischen „Apothekerpreise“ ergeben, bei dem wird zu Recht auch Gewinn vermutet.

Auf der anderen Seite ist völlig gleichgültig, was die Apotheker sich jetzt von dem abschneiden können, was ihnen zwar nach dem Gesetz zustehen mag, was sie aber keinesfalls verdient haben – versagt hat abermals die Gesundheitsministerin, und mit ihr das gesamte rotgrüne Konzept. Oder wie will Frau Schmidt einer armen Rentnerin erklären, dass sie 40 Euro beim Arzt im Jahr für genau gar nichts zahlen muss, wenn jeder Apotheker in Deutschland aus Anlass der Gesundheitsreform für genau gar nichts mehr als 10.000 Euro als Geschenk von den Sozialkassen erhält?
 

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