Früher, ich erinnere mich genau, fuhren Milchmann Mayer und Milchmann Würdemann unsere Straße an. Milchmann Mayer hielt genau vor unserer Haustür, deswegen kauften wir die Milch bei ihm. Bei einem Mann, einem Milchmann eben. Milchmädchenrechnungen gibt es nur, wenn sich jemand etwas schön rechnet, Milchmännerrechnungen stimmen hingegen immer. Milchjungen sind Knaben mit blassem Aussehen, und Milchfrauen sind Marktfrauen, die auf dem Land Milch für ihre städtische Kundschaft holten. Der Grund, warum Milchmänner immer Männer waren, lag in den eigenartigen dreirädrigen Gefährten Marke „Tempo“ oder „Goliath“, die sie fuhren: Frauen hatten damals noch kaum einen Führerschein.
Milchmänner gibt es in Deutschland kaum noch - es lohnt sich nicht, doch wird der Begriff wohl immer männlich bleiben, so wie Fuhrmänner eben auch männlich sind.
Zimmermädchen, Haushälterinnen, Hausdamen, Dienstmädchen und Putzfrauen sind weiblich. Ich weiß, dass durch deutsche Hotels auch bereits „Roomboys“ wuseln, aber Haushälterinnen bleiben eben Haushälterinnen – nicht nur beim Herrn Pfarrer, sondern auch sonst dort, wo sie gebraucht werden. Der „Chef“ der Zimmermädchen und „Roomboys“ aber bleibt eine Dame: die Hausdame eben. Das Dienstmädchen oder Kindermädchen blieb – wie das Zimmermädchen eigentlich auch, ein „Mädchen“, weil es überwiegend ungelernte junge Mädchen waren die diesen Beruf ergriffen – das geht auch bei den Wörtern, die aus dem Französischen kommen – die „Kalte Mamsell“ bereitet das kalte Büfett und andere kalt servierte Speisen zu, und in der Schweiz ist der Begriff der „Serviertochter“ nicht ungewöhnlich.
Nun ja, der Mauermann wurde zum Maurer, von Mauermädchen hörten wir noch nichts, doch dürfen wir „Maurer“ schreiben? Die Feministinnen wollen bestimmt, dass wir Maurer(innen) schreiben, und wenn wir eine Barfrau suchen, die bestimmt eine Frau sein soll, werden sie besonders närrisch – so, wie sie nicht verstehen können, dass der Chef eben eine Sekretärin sucht und keinen Sekretär – die Chefin nebenbei auch.
Apropos Chef: Wird ein Chef der Rang oder ein Chef de Partie gesucht, weiß jede und jeder, dass sowohl männliche wie auch weibliche Kräfte angenehm sind. Sucht ein Barbetrieb hingegen eine Tischdame, so sollte sich besser kein Herr bewerben.
Sie meinen, ich würde das Thema nicht sehr ernsthaft angehen? Ich kenne §611a BGB so gut wie sie (oder so schlecht wie sie). Aber ich meine, dass wenigstens wir Schriftsteller unser Worte wählen können, wie wir wollen, ohne ständig einen Blick darauf werfen zu müssen, ob wir ein Großes „I“ oder „(m/w)“ vergessen haben. Dass Dummdeutsch der Universitäten, liebe LeserInnen, schreibe ich ohne nicht. Bei mir heißt es: „Liebe Leserinnen und Leser“. Im Englischen müsste ich mir nicht einmal das antun: Da reicht „dear Reader“.
Milchmänner gibt es in Deutschland kaum noch - es lohnt sich nicht, doch wird der Begriff wohl immer männlich bleiben, so wie Fuhrmänner eben auch männlich sind.
Zimmermädchen, Haushälterinnen, Hausdamen, Dienstmädchen und Putzfrauen sind weiblich. Ich weiß, dass durch deutsche Hotels auch bereits „Roomboys“ wuseln, aber Haushälterinnen bleiben eben Haushälterinnen – nicht nur beim Herrn Pfarrer, sondern auch sonst dort, wo sie gebraucht werden. Der „Chef“ der Zimmermädchen und „Roomboys“ aber bleibt eine Dame: die Hausdame eben. Das Dienstmädchen oder Kindermädchen blieb – wie das Zimmermädchen eigentlich auch, ein „Mädchen“, weil es überwiegend ungelernte junge Mädchen waren die diesen Beruf ergriffen – das geht auch bei den Wörtern, die aus dem Französischen kommen – die „Kalte Mamsell“ bereitet das kalte Büfett und andere kalt servierte Speisen zu, und in der Schweiz ist der Begriff der „Serviertochter“ nicht ungewöhnlich.
Nun ja, der Mauermann wurde zum Maurer, von Mauermädchen hörten wir noch nichts, doch dürfen wir „Maurer“ schreiben? Die Feministinnen wollen bestimmt, dass wir Maurer(innen) schreiben, und wenn wir eine Barfrau suchen, die bestimmt eine Frau sein soll, werden sie besonders närrisch – so, wie sie nicht verstehen können, dass der Chef eben eine Sekretärin sucht und keinen Sekretär – die Chefin nebenbei auch.
Apropos Chef: Wird ein Chef der Rang oder ein Chef de Partie gesucht, weiß jede und jeder, dass sowohl männliche wie auch weibliche Kräfte angenehm sind. Sucht ein Barbetrieb hingegen eine Tischdame, so sollte sich besser kein Herr bewerben.
Sie meinen, ich würde das Thema nicht sehr ernsthaft angehen? Ich kenne §611a BGB so gut wie sie (oder so schlecht wie sie). Aber ich meine, dass wenigstens wir Schriftsteller unser Worte wählen können, wie wir wollen, ohne ständig einen Blick darauf werfen zu müssen, ob wir ein Großes „I“ oder „(m/w)“ vergessen haben. Dass Dummdeutsch der Universitäten, liebe LeserInnen, schreibe ich ohne nicht. Bei mir heißt es: „Liebe Leserinnen und Leser“. Im Englischen müsste ich mir nicht einmal das antun: Da reicht „dear Reader“.
sehpferd - am Dienstag, 17. Mai 2005, 20:10 - Rubrik: zeit geschehen