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Der Playboy will nun die Damen des etwas anderen Restaurants ablichten – jedenfalls für seine Onlineausgabe, und es ist nicht zu erwarten, dass sie dabei ihre komplette Uniform tragen werden. Dabei ist der Playboy offenbar nicht so sehr an schlanken Damen interessiert: Man lockt damit, dass Diätliebhaberinnen viellicht gar nicht so sexy sind – wir lieben doch immer noch Hintern, nicht wahr? („The world may be on the Atkins diet, but we still love our buns.”).

Nun, ich wüsste auch noch ein Thema: „The Fräuleins of the Berlin Currywurstbuden – nude“. Ich sollte eigentlich gleich Titelschutz dafür beantragen.

Tagebuchschreiber sind, wie eine Studie der britischen Universität von Staffordshire hervorgebracht haben soll, emotional und gesundheitlich instabiler als Menschen, die nie ein Tagebuch angefasst haben. Erwartet hatten die Forscher eigentlich das Gegenteil: Tagebuchschreiben gilt ja von alters her als Mittel zur Selbsthilfe bei emotionalen Störungen.

Natürlich sind solche Studien das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden, denn eigentlich hätte man bei gleichem Leidensdruck eine Gruppe gebraucht, die Tagebuch führt, und eine, die eine andere Methode der Selbsthilfe benutzt. Es scheint, als ob auch der „New Scientist“ noch im Sommerloch wäre.

Fehlt natürlich nur noch eine Analyse über Blogger: Wirkt das öffentliche digitale Tagebuch auf die Gesundheit positiver als das mit blauer Tinte auf weißem Papier geschriebene? Oder: ist ein Blog, das liebevoll kommentiert wird, gesundheitsfördernder als eines, das kritisch kommentiert wird? Dem Forschungsdrang sind keine Grenzen gesetzt.

Nein, ich bin kein Freund von Horst Köhler. Als er kandidierte, erwies er sich als der übliche deutsche Experte: zwar äußerste kompetent, aber ebenso überheblich wie humorlos – ein Deutscher, wie er typischer nicht sein könnte.

Nun aber ist Horst Köhler nicht mehr irgendein Kandidat. Er ist der deutsche Bundespräsident, und damit das Staatsoberhaupt – das ändert vor allem eines: Er spricht für uns, für die Deutschen.

Er hat es getan: kompetent, überheblich und humorlos, wie wir ihn kennen. Das mag man beklagen. Aber was er gesagt hat, ist die Wahrheit, und die passt manchen Menschen in diesem Land nicht. Gleiche Lebensverhältnisse in Deutschland gab es nie, und das ist auch gut so. Wer in Ostfriesland leben will, findet dort eine einfache Welt mit viel Landschaft, in der sich wenig Industrie angesiedelt hat: wenig Einkommen und ein geruhsames, überschaubares Leben sind das Ergebnis. Wer Stuttgart wählt, verdient gut, muss aber auch viel ausgeben, um in der Stadt gut leben zu können – von den Großstadtproblemen einmal ganz abgesehen.

Nein, liebe Kritiker, Horst Köhler hat Recht: Wer am heimischen Herd klebt, wird dort immer nur so leben, wie es der Ort und die Zeit zulassen – dafür hat er die Verlässlichkeit des Bekannten. Wer aber sein Bündel packt, um an einen anderen Ort zu gehen, kann dort vielleicht sein Glück machen – und bekommt die Schwierigkeiten des Unbekannten zu spüren. Der Volksmund neigt dazu, die erste Gruppe zu bevorzugen: Bleibe im Land und nähre dich redlich, doch es gibt auch andere Sprüche: Ein Bremer gilt erst etwas, wenn er sich den „Wind um die Nase“ hat wehen lassen.

Das Lieblingsspiel der Deutschen scheint das Hadern mit dem eigenen Schicksal zu sein. Die Älteren wissen, dass diese Haltung zum Scheitern führt. Als Deutschland in Schutt und Asche lag, forderte der damalige Bremer Bürgermeister Wilhelm Kaisen die Menschen auf, nicht „in die Mauselöcher zu gucken“ sondern nach draußen in die Sonne zu gehen. Freilich nicht, um auf die Straße zu gehen und Sprüche zu blöken: Um das Leben anzupacken – es wohnt nämlich gleich um die Ecke, und wer es dort nicht findet, der gehe in die nächste Stadt. Wobei mir die Bremer Stadtmusikanten einfallen: Etwas Besseres als den Tod finden wir überall. Etwas Besseres als das Hadern auch.

 

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