anstoss

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Bereits der erste Schluck kann einen ganz schönen Affen nach sich ziehen. Wer noch keinen hat, bekommt ihn viellicht schon, wenn er ansieht, wie das Video geladen wird.

Via Blogywwod

Wer glaubt, dieser Spruch ist von mir, der täuscht sich: Er ist von Bischof Küng. Wörtlich: „Sie haben die Neigung, immer auf die Kirche eine drauf zu hauen“. Gerichtet war es Helmut Schüller .

Die österreichische katholische Presseagentur schreibt es so, als habe man einem Widersacher mal richtig gezeigt, wo die Macht ist: „Dann kam es zu einer ungewöhnlichen öffentlichen Kopfwäsche für Helmut Schüller“.

Für Nicht-Österreicher: Helmut Schüller ist der Ombudsmann für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Wien. Kein weiterer Kommentar – der Beitrag des Kath.net spricht wieder einmal für sich selbst.

Das wöchentliche geblubber aus den Algen (fast) immer sonntags

Wenn Blogs etwas mit Jouranlismus zu tun haben, wie es os oft behauptet wird, dann müssten sie eigentlich alls Sparten abdecken: Örtliche Geschnisse, Innenpoltik, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Kunst und Kultur, Reisen, Genuss und Unterhaltung – oh, beinahe hätte ich Sport vergessen.

Tun wir es? Nun. Wie ich erkenne, werden nun ein paar Hände gehoben: Ja, dieser oder jener schreibt über sein Heimatdorf, seinen Landkreis oder seine Stadt. Wieder ein anderer sagt gelegentlich seine Meinung zur Innenpolitik, so, dass man sie auch später noch vertreten kann. An die eigene Außenpolik wagt man sich nicht, statt dessen versucht man es gerne mit der US-amerikanischen. Europapolitik wird, wenn überhaupt erwähnt, in Misskredit gezogen.

Wirtschaftspolitik? Ach du liebes Lieschen. Die ist nicht Sache der Blogger, nicht wahr? Es sei denn, man berichtet negativ: Entlassungen und Fehlschläge kommen immer gut, und die linken Tröten blasen natürlich stets hinaus, dass der Kommunismus eigentlich die bessere Wirtschafts- und Lebensform ist. Doch ernsthafte Auseinandersetzungen mit der Wirtschaft? Ich sage ihnen, warum es keine gibt: Weil Blogger zumeist nichts von Wirtschaft verstehen oder sich bereits im Himmel der Wirtschaftsgelehrten befinden – beides ist unproduktiv für die Berichterstattung.

Ja, ich könnte in diesem Stil weiterschreiben, die wenigen positiven Beispiele aufführen und die vielen, vielen Negativen. Doch genau das will ich nicht, sondern dies: endlich (ja, isch schreibe es zum x-ten Male), ja wirklich endlich, zu Synergien zu kommen, damit nicht jede Tippbewegung im Webuniversum von vornherein verpufft.

Nein, liebe Mitblogger, es ist nicht damit getan, sich von Google-Berichten feiern zu lassen, dass man am deutschen Bloggerhimmel eine populäre Schwalbe gesehen hat – wir brauchen einen Sommer. Also: schließt die Sektkorken wieder, es ist noch viel zu früh zum Feiern.

Feiern können wir erst, wenn sich Blogs zusammenschließen: nicht zu Kommunen – das hat etwas von Kindergarten – sondern zu Interessengemeinschaften mit dem Ziel, Blogzeitungen von allgemeinem Interesse herauszugeben - meinetwegen auch für andere Interessen - Hauptsache, wir finden Leser. Wer meint, die Leute von Wikipedia wären schon dran, ist schief gewickelt: das große Online-Lexikon haben die professionellen Verlage verschlafen, weil sie zu elitär waren, doch die Verbreiter von Nachrichten schlafen keiensfalls: sie werkeln schon überall daran, bestehende Blogs anzuzapfen.

Meinetwegen, liebe Blogger, könnt ihr den Dornröschenschlaf fortsetzen und damit zur Belanglosigkeit verkommen. Dann werden eben morgen ein paar neu geschaffene Nachrichtendienste das vermarkten, was ihr alle heute kostenfrei produziert. Die Weichen dorthin sind schon gestellt, und die meisten von denen, die Meinungsbeiträge zu aktuellen Nachrichten verbreiten, wissen dies sehr wohl.

Sind wir alle Schafe im Schafspelz, dass wir es nicht merken? Mir scheint es so. Ich hole schon mal den Wolfspelz heraus, wenn ich demnächst ausgehe. Das verspreche ich.

Da ich von Huren keine Dienstleistungen in Anspruch nehme, könnte mir die Sache eigentlich egal sein: Siegfried Kauders neuer Gesetzentwurf nämlich. Der besagt, dass der Freier, wenn er „leichtfertig nicht erkenne“, dass die Frau, die ihm den Dienst erweise, eine zum Hurenjob gezwungene Frau sei, in den Knast gehen kann.

Was ist, bitte schön, eine Zwangsprostituierte? Eine ausländische Frau ohne Pass, die den größten Teil ihres Geldes einer Zuhälterorganisation abliefert? Mag sein – aber sehr viele Huren sind Ausländerinnen, und niemand trägt immer seinen Pass bei sich. Auch den Weg des Geldes erkennt der Freier nicht – man bezahlt bekanntlich bei der Frau selbst, und wohin das Geld wandert, kann der Hurenkunde nicht einmal erahnen.

Die Gesellschaftsordnung und der Journalismus sind immer schnell bei der Hand, wenn es darum gehr, mit Worten herumzuschmeißen: Von der „Zwangsprostituierten“ bis zur „Sexsklavin“, doch sind beide Begriffe so unscharf wie das ganze Vokabular, dass die Gesellschaft gegenüber Huren kennt: Im Grund wird die Hure verachtet, was sich schon daran zeigt, dass sich kein Journalist (oder jedenfalls kaum einer) nach deren Meinung zum Gesetz erkundigt. Ginge es um Frauen, die zum Frisieren versklavt werden, würde man natürlich sofort die Friseurinnung anrufen.

Was ist das Gesetz nun eigentlich? Ein Anti-Friedman-Gesetz, ein Gesetz also, das den vermeintlich Kundigen veranlassen sollen, keine russischen Importhuren für Partys zu bestellen? Oder ist es etwa ein Anti-Prolo-Gesetz, das die Bumsbusse nach Tschechien stoppen soll? Siegfried Kauder hat sich zwar klar ausgedrückt, bei welchem Anlass er auf die Gesetzesidee kam, doch spielt der Anlass keine Rolle: Ist es nicht in Wahrheit ein Gesetz, dass die Prostitution generell stoppen soll, weil jeder mit einem Bein im Gefängnis steht, der auch nur Kontakt mit einer Hure aufnimmt?

Ich habe den Verdacht, dass in Wahrheit Letzteres gemeint ist. Der Hurenberuf soll aufs Neue diskriminiert werden, die Ausübung erschwert oder verunmöglicht werden. Man sagt zwar „Freier“ meint aber „Huren“ – Parallelen zu Schweden werden deutlich. Dort findet die Prostitution angeblich plötzlich nicht mehr statt, seit die in der Öffentlichkeit erkennbaren Freier mit Geldstrafen bedroht werden – sagen die Befürworter. Vielleicht glauben sie auch noch an Grimms Märchen, denn wo Freier in der Öffentlichkeit bedroht werden, gehen sie eben in Untergrund-Bordelle – was dort geschehen mag, stellen wir uns lieber nicht vor. Schwedische Doppelmoral eben: Was man nicht sieht, existiert auch nicht.

Ja, man könnte eine Glosse schreiben: Wird es jetzt einen Ausweis als „zertifizierte Qualitätshure“ geben? Muss man sich die Steuernummer geben lassen, um zu beweisen, dass man sich nicht „leichtfertig“ ihrer Dienste bedient hat? Nein, nein, so etwas sollte man gart nicht erst anfangen. Lieber sollte man mal hinhören, was die Huren selber zu dem Thema sagen, doch dass tun angesehene deutsche Parlamentarier natürlich nicht – die Gesetze werden von Leuten eingebracht, die sich in der Kriminalistik auskennen mögen, denen aber die einfachen Alltagsqualitäten fehlen: Hätten sie diese, so würden sie die Frauen auf der Straße und in den Bordellen anhören, bevor solche unsinnigen Gesetze eingebracht würden.

Anstoß war ein Artikel in der TAZ

Nein, ich weiß auch nicht, welche „Kaliber“ die Damen hätten haben sollen. Jedenfalls vermisste der Ex-Boxweltmeister René Weller eben jene weibliche Eigenschaft an den Kandidatinnen zur Miss-Germany-Wahl.

Doch ob ihr nun die dicken Kaliber fehlten oder die Augen so schön sind, wie ein anderes Jurymitglied meinte: Gewonnen hat die Misswahl Antonia Schmitz. Jene ist 19 Jahre jung, und lässt sich gerade zur Hotelfachfrau ausbilden. Breitmundig und blauäugig präsentierte sich die Königin dann den Fotografen und sprach von ihrer liebsten Jahreszeit: dem Winter.

Nun ja, vielleicht findet sie später mal einen Job als Hotelmanagerin in Alaska, da hätte sie einen langen Winter.

 

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