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Wer nicht in der Bundesrepublik, nicht in der DDR und nicht im Deutschen Reich geboren wurde, wie ich, sondern in der amerikanischen Enklave der britischen Besatzungszone, wird es immer schwer haben, ganz Deutscher zu sein. Aber darum geht es nicht, sondern darum, jetzt endlich wieder zu beginnen

- Eigenverantwortung zu lernen oder wiederzugewinnen
- Gemeinschaftlich zu handeln für unser Land uns für Europa
- Die Belange der Stadt, des Landes und der Republik als „seine“ zu erkennen

Könnten wir nicht wenigstens dies als gemeinsame Grundlage anerkennen? Auch wenn ich hier, wie ich erwarte, von den Webextremisten verhöhnt werde: Auch ich bin Deutschland – aber ich bin darüber hinaus Europa, was noch bei weitem lohnender ist. Dennoch mache ich mit bei der Kampagne – „Du bist Deutschland“ – auch, wenn meine österreichischen, schweizer und andere deutschsprachige Leser davon natürlich recht wenig haben. Aber für sie bliebt ja noch, was ich sonst zu schreiben habe.

kampagne

Mit dem Logo soll auch eines ausgedrückt werden: Man muss den Blog-Ohnemichels deutliche Zeichen geben. Egoist zu sein und zu sagen "IHR - NICHT ICH" bedeutet auch, sich von der Gemeinschaft gelöst zu haben. Der Anspruch, zu sozialen Fragen Stellung zu beziehen, wird dadurch fragwürdig.
Hackmeck meinte am 25. Sep, 18:19:
Ach Gott, dieses neue Volksgemeinschafts-Geblubber ist ja furchtbar. Als Liberaler und Individualist sage ich: Ich bin nicht Deutschland, ich bin ich und sonst gar nichts. Das heißt nicht, dass ich nicht solidarisch sein kann mit anderen Menschen - aber dann entscheide ich doch ganz alleine und frei mit wem - und ich bin es sicher nicht mit allen Deutschen, nur weil sie das Glück hatten, als Deutsche geboren worden zu sein. 
sehpferd antwortete am 25. Sep, 18:29:
Da machen Sie ...
... schon den ersten Fehler: Es geht nicht darum, wer in Deutschland geboren wurde oder nicht, sonder darum, wer etwas für Deutschland tut oder nicht. 
Lisa Rosa antwortete am 26. Sep, 16:36:
Wer ist Deutschland?
Wo wohnt der, wie sieht der aus? Ich mache gerne was für andere Menschen. Deutschland ist ein historisches Konstrukt,ein Staat. Damit kann man weder kommunizieren, noch etwas für es tun. Und Deutschland ist auch nicht "die Gemeinschaft" und auch nicht identisch mit Gesellschaft. 
sehpferd antwortete am 26. Sep, 18:28:
Das sind, mit Verlaub, alles Ausflüchte - Argumente, um eben lieber nichts zu tun. Ich behaupte nicht, dass sie diese Argumente für sich selbst in Anspruch nehmen - aber es ist schlimm genug, sie zu verbreiten.

Wenn weder ihre Stadt, noch Ihr Land, noch die Republik, noch Europa von ihrem Wirken profitieren darf, wer bitte dann? 
Hackmeck antwortete am 27. Sep, 07:03:
Warum dieses enge Denken in Konstrukten wie Stadt, Land, Republik? Wenn ich ein guter Mensch bin, zu anderen gut, dann doch bitte unabhänig von deren Herkunft und unabhängig von irgendwelchen Grenzen in Köpfen.

Wenn weder ihre Stadt, noch Ihr Land, noch die Republik, noch Europa von ihrem Wirken profitieren darf, wer bitte dann?

Von irgendeinem Wirken profitieren können immer nur Menschen, nie künstlich geschaffene Konstrukte wie Deutschland oder Europa. Und außerhalb Europas gibt es auch noch eine Welt und die kann auch profitieren, wenn man sich z.B. in weltweit tätigen Organisationen wie ai, Reporter ohne Grenzen, Brot für die Welt etc. pp. engagiert.

Ich mag es nicht, wenn man "Deutschland", die "Gemeinschaft" oder irgendein anderes Konstrukt beschwört, um faktisch vorhandene Interessensgegensätze (Arbeitgeber/Arbeitnehmer z.B.) zu überdecken. "Wir" sitzen eben doch nicht alle in einem Boot und schon zu Kaiser Wilhelms Zeiten wurde gerne das Nationale als Gegengift zu inneren politischen und wirtschaftlichen Konflikten beschworen. Ein "wir" bedingt immer eine Abgrenzung nach außen, wer "wir" sagt, muss auch "die anderen" definieren, so lange er nicht von der Menschheit spricht - und ein gemeinsamer Feind war immer schon das einfachste und effektivste Mittel, eine Gemeinschaft zusammenzuschweißen. 
sehpferd antwortete am 27. Sep, 07:24:
Ums Thema herumschleichen
Sie reden doch ganz bewusst am Thema vorbei. Niemand hat etwas gegen das Engagement in weltweit tätigen Organisationen.

Aber: Das Denken für die eigene Stadt, für das eigene Land, für Deutschland und Europa ist doch das Denken für ihre Lebensgrundlagen - haben sie das schon vergessen?

Und aber: Wenn Sie sich von Feinden umzingelt sehen und erst das "andere" definieren müssen, bevor sie irgend eine Idee von einem "wir" haben, dann könnten Sie sich ja einmal überlegen, dass neben Interessengegensätzen auch gemeinschaftliche Interessen da sind. In beinahe jedem mittelständischen Betrieb finden Sie diese Auffassung vor.

Es ist eigentlich sehr schade, dass erwachsene Menschen dies nicht aus sich selbst heraus begreifen, sondern dass sie Anstöße von außen dazu brauchen. 
 

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