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Wo eine weibliche Jungfrau ihr Blümchen im Internet zum Pflücken feilbietet, ist das männliche Pendant nicht fern: David Vardy heißt der 19-jährige Student, der nun einen Ebay-Versuch gestartet hat.

Vorbild war nach seinen Worten Rosie Reid, die lesbische Studentin, die ihre Jungfräulichkeit vor kurzem an einen Mann verhökert hat – falls die Geschichte stimmt und nicht nur von der Boulevard-Presse inszeniert wurde.

Fragt sich nur, wann ein Mann eigentlich Jungfrau ist, und auf welche Weise er seine Unschuld gerne verlieren würde. Hoffentlich hat er selbst darüber nachgedacht, sonst könnte es eine Überraschung geben.

Während die deutsche Boulevardpresse ansonsten jeden Gerichtsprozess nutzt, um ein Skandälchen daraus zu schmieden, hat sie das so genannte Skandal-Video von Severina Vuckovic noch nicht entdeckt: Google News (deutsch) ist seit Wochen absolut Vuckovic-frei. Das internationale Interesse freilich ist gigantisch: Bei Lycos ist die Kroatin unvermittelt auf Platz sechs der Hitliste geraten (Vorwoche Platz 10, aus dem Nichts), und Sehpferd verzeichnete inzwischen 20.000 Zugriffe auf den Artikel über die Sängerin.

Der Spiegel mokiert sich, wie ich meine mit recht, über das dummdeutsche Wort „Bereich“. Die Probe aufs Exempel: Google news (deutsch) findet 13900 Mal das Wort „Bereich“. Richtig verwendet, gilt das Wort dann, von von einem Gelände die Rede ist. Lassen könnte man das Wort auch noch für Geschäftsbereiche, obwohl man dort eigentlich Geschäftszweige sagen sollte - tut aber leider niemand mehr.

Ich persönlich benutzte dieses Wort auch dann und wann: „Mitgliederbereich“ heißt es bei mir offenbar allzu oft, doch kann ich mich damit herausreden, dass es sich wenigstens noch im einen virtuellen Ort handelt: 28 mal habe ich es bei „twoday“ getan, doch außer dem berühmten „Mitgliederbereich“ fand ich es meist in Zitaten.

Doch wann sagt der Deutsche „Bereich“? Erstens, wenn er die zutreffenden Wörter verlernt hat: von Abschnitt bis Zone, und dann, wenn es gar keine Bereiche gibt: Der Euro schwankt nicht in einem „Bereich zwischen“, er schwankt nur „zwischen“. Aktuelle Beispiele gibt es in Hülle und Fülle: Richtig ist „innerhalb der Familienberatung“ und nicht „im Bereich der Familienberatung“, ebenso muss es heißen „im Sport“ und nicht im „sportlichen Bereich“.

Die Krönung: „Im kirchlichen Bereich dürften Enttäuschungen über mangelnde Fortschritte im Bereich der Ökumene einen Schwerpunkt bilden“. Danke, das genügt.

Vielleicht schreibe ich bald so: „Im Erotikbereich werden die weiblichen Bedürfnisbereiche weitgehend ausgegrenzt“. Oder doch lieber nicht? Dieses Dummdeutsch, so scheint mir, haben nicht Journalisten erfunden, sondern Dummwissenschaftler, die nichts zu sagen hatten, aber eine Unmenge Wörter zu Papier bringen mussten.

Jeder neunte Schüler, so will der „Jugendreport Natur“ der Universität Marburg herausgefunden haben, glaubt, dass Enten gelb seien.

Selbstverständlich sind Enten gelb. Es sei denn, sie wären schwarz.

An Bord herrscht das Zwei-Klassen-System: Die Mannschaft erscheint uniformiert zum Dienst, während die Passagiere nackt ihre Speckfalten zeigen und ihren Körperschweiß überall verteilen dürfen: Die ersten Nudistenkreuzfahrt wurde medienwirksam inszeniert.

„Mit Erotik“, habe man nichts am Hut, meinte ein Sprecher des spanischen FKK-Verbandes. Das dachten wir uns eigentlich schon. Hoffentlich erträgt die arme Mannschaft ganztägig den Anblick der schwitzenden Leiber.

Radfahren ist gesund und Radfahrer handeln umweltbewusst. So weit, so gut. Da fährt man dann eben morgens auf dem linken Fußweg mit der vollen Geschwindigkeit, die so ein Fahrrad hergibt – und motzt, wenn Fußgänger nicht genügend rücksichtsvoll sind, am äußersten Gehwegrand zu spazieren. Neulich bin ich von einem älteren Radfahrer als Fußgänger gerammt worden. Auf einem ganz gewöhnlichen Fußweg. Kein „Entschuldigung“, sondern ein „gehen sie doch gefälligst weiter rechts“.

Nachts gibt es kaum einen Radfahrer, der das Licht einschaltet. Nicht auf der Straße, nicht auf dem Radweg, und schon gar nicht auf Fuß- und Waldwegen. Solche Radfahrer sind eine Gefahr für sich selbst und eine Gefahr für die Allgemeinheit, doch die meisten sehen es nicht ein, und dies verwundert. Denn mit wenigen Ausnahmen sind die Damen und Herren, die so handeln, keine Rotzlöffel, sondern gestandene Personen mittleren Alters.

Dies ist eine Beobachtung aus dem südlichen Deutschland, einer Gegend, die eigentlich wenig radfahrtypisch ist. Ich kann mich nicht erinnern, im radreichen Dänemark dergleichen erlebt zu haben.

 

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