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Irgendwie habe ich gestutzt: Fleshbots Kalender blieb am Freitag, 17. September 2004, stehen. Nichts Neues. Eine Recherche ergab, dass ich stets bei „Straight“ gucke, zu deutsch „Hetero“ oder „Stinknormal“.

Bei „Gay“ wurde ich dann am 22. September fündig. Sollte nun alle Welt schwul geworden sein? Keinesfalls. Fleshbot hat, wie es scheint, noch eine dritte geschlechtliche Orientierung: alle und alles.

Na bitte, und da kam dann wieder alles – zum Beispiel ein Nachruf auf Russ Meyer – und ein Bericht über eine verbotene Bier-Anzeige. Die war eindeutig auf Hetero-Bedürfnisse abgestellt – meint jedenfalls der Zensor. Die Anzeige des australischen Brauers „James Boag Beer“ suggeriere, dass Bier Frauen gefügig mache. Na denn.

Richard Kern wurde mit für die damalige Zeit offensiven erotischen Fotos von Großstadtfrauen bekannt. So etwas lässt sich natürlich vermarkten, vor allem im Web.

Doch auch Voyeuren bleibt noch ein Plätzchen: Es gibt eine „Free tour“, die durch Soho, Greenwich, die Wallstreet und Spanish Harlem führt – mit einem Ziel: Girls in the nude – und natürlich, um den Wunsch zu wecken, innen noch mehr zu sehen. Kostet 99.95 USD im Jahr (ohne Gewähr).

Wem ein Buch reicht: hier.

Wie erst jetzt bekannt wurde, verstarb der Altmeister des erotischen Films, Russ Meyer, am vergangenen Samstag in seiner Villa in Hollywood.

Meyer, der 82 Jahre alt wurde, war vor allem an „zwei hervorstechenden Merkmalen“ des weiblichen Körpers interessierst, die seit Beginn seiner Karriere sein Denken, Handeln und Filmen bestimmten.

Manche Artikel gäben den Stoff für eine Satire – und leider sind es immer wieder Psychologen, Soziologen und Philosophen, die das Rohmaterial dafür liefern.

So kann man noch nachvollziehen, dass Sophia, die Weisheit, weiblich ist, aber kaum noch, dass es mehr als 2000 Geschlechter geben würde, unter denen sich die Menschen nun für gerade mal eines von zwei erlaubten entscheiden müssten.

Freilich ist das alles noch gar nichts gegen den „fehlenden Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit“, in der sich ... Diskriminierung ausmache, die sich „durch einen Diskurs der vermeintlich individuellen Machbarkeit des eigenen Geschlechtes zu verstärken“ drohe.

Hoffentlich haben die Damen wenigstens gut gegessen, dort, bei den Frauenkulturtagen 2004 in Potsdam.

Die Hauptstadt hat bekanntlich ihre Schnauze – aber ganz besonders ausgeprägt scheinen die oft unpassenden Worte bei der „Berliner Zeitung“ zu sein: Berlin Mitte kann nämlich etwas „toppen“: 65 Mütter unter 18 Jahren in Berlin-Lichtenberg.

So nebenbei erfahren wir noch, wo das „Einstiegsalter beim Sex“ in Lichtenberg liegt: Bei Mädchen 1,1 Jahre unter dem Bundesdurchschnitt Ob das wohl auch noch „zu toppen“ ist? Geschrieben hat es Marcel Gäding.

In den letzten Tagen fiel mir erneut auf, wie eigenartig sich viele Bloggerinnen und Blogger verhalten.

So glauben manche, ich würde einige der hier schreibenden Zeitgenossinnen und Zeitgenossen verachten. Das soll hier korrigiert werden: Ich lese mit Freuden jeden gut geschriebenen Beitrag – und unter denen, die mich ab und an zu ärgern versuchen, sind erstaunlich viele gute Schreiberinnen und Schreiber.

Ob mich die Menschen, die da schreiben, für Freund oder Feind halten, ist mir wirklich gleichgültig. Wenn sie denn gute Geschichten schreiben: ich liebe Zeitzeugnisse, mag aber selber nur selten solche schreiben, und so bleibt mir dann eben die Freude, sie zu lesen.

Eine gute Story gefällig? Bitte schön, diese hier: Kommando Caipirinha. Der Autor hätte sich nicht geglaubt, dass ich ihn erwähnen würde. Er hasst mich – eigentlich schade. Hass ist nicht sehr produktiv, aber immerhin gut für meine Zugriffszahlen – die steigen immer, wenn ich angegriffen werde.

 

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