anstoss

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Ach, ich liebe Menschen, die anderer Leute Kreativität anzapfen wollen aber keinen Cent dafür bezahlen wollen, und dazu noch vor Arroganz platzen – lässt sich alles hier nachlesen.

Meine Vorschläge:

Anzeige vier: eine Reihe hässlicher Hausfrauen, inmitten darin eine schöne junge Hure.

Anzeige fünf: eine Reihe arroganter Werbefritzen, inmitten darin ein Schäferhund.

Wahrscheinlich wird der Kommentar zu Vorschlag 5 lauten, dass diese Anzeige nicht „überall verstanden“ wird. Dazu dann die Erläuterung: Der Schäferhund ragt wegen seiner Klugheit heraus.

Nicht witzig? Ich finde es nicht witzig, andere Blogger für die Vermehrung des eigenen Profits auszubeuten.

Ab und an kann sogar die „Welt“ humorvoll sein. Für Männer hat sie 10 Typen von Frauen anzubieten, von denen man besser die Finger lässt – die typische Zicke ist aber ebenso wenig dabei wie die etwas anspruchsvolle Mädchenfrau. Dafür rät das Kolumnistenpaar, die Finger von Frauen mit Kindern zu lassen. Guter Tipp. Auch nicht empfehlenswert: Töchter von Freundinnen der Mutter und die Klassenhübscheste, die man nach 20 Jahren wiedertrifft.

Bei den Männern wird ebenfalls von 10 Typen abgeraten. Es wird empfohlen, sich nicht an „unter 18-jährigen“ zu vergreifen – offenbar ist dies gerade in Mode gekommen. Doch auch wenn sie allzeit potent sind - die Kolumnisten empfehlen Mitleid mit der Jugend und sagen, „er wird der älteren Frau verfallen und nie wieder lieben können, sobald sie ihn verstößt“. Na ja, und das wird sie zweifellos tun. Schlecht schneiden auch Physiker und Informatiker ab: Die seien eigentlich auch immer noch kleine Jungs, hätten furchtbare Klamotten an und würden schreckliche Mengen an Alkohol vertilgen.

Wie die Berliner Morgenpost berichtete, schlägt das neue Konzept der Beate-Uhse-Gruppe ein: Der neue Erotik-Shop für Damen und Paare, Mea B., bekommt jedenfalls regen Zuspruch – vor allem von Demen zwischen 20 und 55.

Das Konzept ist einfach: Die Dinge fürs Kuscheln und sanfte Verführungen stehen vorn, die Gerätschaften für die Liebesspiele allein und zu zweit hinten - so verlieren die Kundinnen ihre Hemmungen, den berühmten „Schritt weiter“ zu gehen und sich auch die liebevoll präsentierten Lustspielzeuge anzusehen.

Das Konzept ist freilich nicht neu – schon seit einem halben Jahrzehnt wendet sich der Kopenhagener Innenstadt-Laden „Lust“ mit einem ähnlichen Konzept an überwiegend weibliche Kundschaft: Oben gibt es sanfte Verführdüfte, auf der halben Etage die Wäsche und im Keller das Repertoire für die Erfüllung weiblicher Sehnsüchte

Damit eines klar ist: Abtreibungen sind nichts Positives. Sind sie in erheblichem Ausmaß vorhanden, so zeigen sie einen gesellschaftlichen Mangel.

Doch worin besteht dieser Mangel? In der Bundesrepublik Deutschland ist die Zahl der Abtreibungen bei minderjährigen Mädchen zwischen 1998 und 2003 nach Regierungsangaben von 4.724 im Jahre 1996 auf 7.645 gestiegen. Im gleichen Zeitraum soll die Anzahl der Mädchen unter 15, die nach einer ungewollten Schwängerung abgetrieben haben, von 365 auf 715 gestiegen.

Es ist unwahrscheinlich, dass die Aufklärung fehlte, wie es auch kaum vorstellbar ist, dass Kondome nicht zur Verfügung standen. Wir müssen viel mehr feststellen, dass die Erziehung zur Eigenverantwortlichkeit versagt hat: Vom Sex wird man nicht automatisch schwanger. Nun wissen wir, dass Erziehungsbemühungen, gleich welcher Art, nicht immer fruchten, und so wird es immer einige Teenager-Schwangerschaften geben – aber so viele?

Bevor man an die Lösungen geht, sollte man über die Ursachen nachdenken – und dabei möglichst mit Fakten und nicht mit Vermutungen arbeiten. Denn die Ursachen können mit Sexualisierung, Konsumverhalten und leichtfertig zwar begründet, aber nicht bewiesen werden. Auch eine völlige Kehrtwende in der Sexualerziehung, wie sie in den USA gegenwärtig vollzogen wird, verspricht keinen Erfolg, weil auch dort die Ursachen für die frühen Schwangerschaften völlig unbekannt sind. Die gegenwärtige US-amerikanische Regierung musste inzwischen einräumen, dass die Anzahl der schwangeren Teenager durch die neue Keuschheitserziehung lediglich minimal zurückgegangen ist: Im weltweiten Vergleich liegt sie aber immer noch absolut jenseits der Norm: Etwa 6,7 Prozent der geschwängerten Frauen waren Teenager, und etwa ein Drittel dieser Mädchen entschied sich für eine Abtreibung.

Mag sein, man findet keine Ursachen. Mag sein, dass die Lebenswege der Menschen sich ändern. Dann wird man eine Lösung finden müssen, wie man den Geborenen eine schöne Zukunft geben kann – und die liegt sicherlich nicht in den Armen einer 15-jährigen Mutter. Redeten wir nicht schon lange über anonyme Geburten, problemlose Adoptionen und ähnliche Themen? Und haben wir jemals vernünftige, zukunftsweisende Antworten auf diese Fragen bekommen?

Von einschlägiger Seite wird der Regierung in Deutschland vorgeworfen, die wachsende Zahl der Abtreibungen, die an jungen Mädchen vorgenommen werden, würde die Regierung kalt lassen. Die Angriffe seitens einer Organisation, die der katholischen Kirche nahe steht, lesen sich dann so (Wortlaut):

„Die Regierung Schröder hat sich von Anfang geweigert, deutlich zu machen, dass das Leben ungeborener Kinder den gleichen Stellenwert besitzt wie das Leben geborener Menschen. Hauptursache für den Anstieg von Abtreibungen, insbesondere bei Teenagern, ist eine Politik, die einer ' Kultur des Todes' den Weg bereitet.“

Diese Eiferer vergessen, dass die Regierung allein gar nichts daran tun kann – ja, sie ist, soweit es die Schule betrifft, nicht einmal zuständig. Wenn überhaupt etwas hilft, so muss ein Konsens her, der die Eigenverantwortung der Jugendlichen stärkt. Nur, wenn Eltern, Schule und Medien optimal zusammenarbeiten, kann ein solches Vorhaben von Erfolg gekrönt sein. Die katholische Kirche wäre natürlich auch eine Kraft, die hier mitwirken könnte, aber sie hat ihren Kredit längst verspielt: Wer Schwangerschaften verhindern will, muss bereits den jungen Mädchen Kondome ins Handtäschchen stecken. Das Argument, dergleichen verführe nur zum Ausprobieren, zieht nicht: Man infiziert sich auch nicht absichtlich mit Erkältungsviren, nur, um einmal Aspirin ausprobieren zu können, und doch kommt der erste Sex so plötzlich wie der grippale Infekt: Verhinder können wir ihn nicht – aber seine Folgen abfedern, das können wir sehr wohl.

Der Erzbischof von Köln ¸ Kardinal Joachim Meisner , hat sich für die umstrittenen Äußerungen in seiner Dreikönigspredigt entschuldigt – allerdings halbherzig. Der Wortlaut:

Wenn ich geahnt hätte, dass mein Verweis auf Hitler missverstanden hätte werden können, hätte ich die Erwähnung unterlassen. Es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist“.

„Missverstehen“ ist wohl nicht das richtige Wort, denn der Sinnzusammenhang zielte rhetorisch absolut in die Richtung, die wir sehr wohl verstanden haben: die Abtreibung sollte mit Mord und Völkermord gleichgestellt werden. Aber belassen wir es mal dabei. Lange wird man den Text wohl nicht mehr im Original lesen können: Die entsprechende Textstelle soll aus Veröffentlichungen nun mehr gestrichen werden.

Mehr dazu im „Spiegel“. Der ursprüngliche Wortlaut findet sich noch an zahlreichen Stellen im Web – so schnell kann man das Gesagte nicht tilgen.

Ein Sprecher der Kölner Erzdiözese hat die Worte des Kardinals Meisner bei seiner mehr als umstrittenen Dreikönigstagspredigt relativiert. Offenbar müssen jetzt Spindoctors heran, um den Vergleich zwischen den Morden Hitlers und den heutigen Abtreibung zu rechtfertigen: In der Predigt habe es schließlich „keine Gleichsetzung“ gegeben, und der Kardinal habe auch „nichts relativiert“, berichtete die "Welt".

Das Schema bei Kardinal Meisner ist freilich immer das Gleiche: Erst hält er eine Predigt, die Minderheiten oder religiöse Gruppen auf die Barrikaden bringt, und hinterher wird dann beschönigt, was gepredigt wurde. Man darf sich die Originalpredigt gerne noch einmal ansehen. In der Predigt wird zwischen den Kindermorden des Herodes (nicht geschichtlich belegbar), den Morden Hitlers und der Abtreibung ein klarer Sinnzusammenhang aufgebaut.

Offenbar rechnet der Kardinal damit, dass man seine Budapester Predigt, die bereits zu einem Skandal führte, inzwischen vergessen hat. Nein, Herr Kardinal: Sie wurde nicht vergessen.

Edit:

Der Kardinal hat sich inzwischen nach massiven Protesten enschuldigt. - der Text soll in den offiziellen schriftlichen Veröffentlichungen gestrichen werden.

Bevor ich vergess, es Ihnen zu erzählen: Man soll immer das tun, was man wirklich gut kann – es stärkt das Selbstbewusstsein nachhaltig.

Soweit werden sie mir zustimmen, nicht wahr? Fragt sich, ob sie das auch noch akzeptieren, wenn sie dies gelesen haben. (Lesen Sie Punkt 3, meinetwegen auch alles. Aber es ist nichts für humorlose Menschen).

Seit dem Auftritt von Janet Jackson wissen wir, dass Sport und Brustpiercings nicht zusammengehören.

Offenbar aber nur, weil Frau Jackson das falsche Piercing trug. Sie hätte einen gewöhnlichen Ring nehmen sollen – dann wäre jeder sofort auf Basketball gekommen. Oder etwas nicht? Diese Leute aus Rotterdam sind es. Sie werben für ein örtliches Piercingstudio.



Via fleshbot via vk.mag

 

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