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Die Psychologen lehren gerne: „Sagen Sie „ICH“, wenn Sie sich meinen, sagen Sie nicht „du, man oder wir“. Sollte ich jetzt zu meiner Frau sagen: „Ich will einmal im Jahr nach London fliegen!“

Sage ich es, dann fragt sie mich ironisch: „Würdest du mich eventuell mitnehmen?“

Also sage ich gleich: „Wir könnten eigentlich mal zusammen nach London fliegen“. Das ist natürlich völlig falsch, würden die Psychologen sagen, nicht nur wegen des Gebrauchs von „wir“, sondern auch, weil ich „eigentlich“ verwende – aber sehen Sie, das kann ich ertragen.

Warum ich das alles schreibe? Weil wir vorsichtig sein müssen mit dem, was wir lehren. Selbstverständlich kann es gut sein, im Gespräch gelegentlich zu sagen, was man selber denkt, meint oder fühlt – es unterstreicht die persönliche Anteilnahme.

Das gleiche „ICH“ kann aber auch selbstherrlich oder sogar kindisch wirken. Von erwachsenen Menschen wird erwartet, dass sie mehr tun, als uns mit dem vollzudröhnen, was ihr ICH uns alles sagen will. Wir erwarten, dass sie sich im Dialog für uns interessieren, nicht nur für sich selbst.

(Wortgleich in "Changes")
 

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