65.300 Einträge verzeichnet Google für die Wortkombination „Soziale Software". Schauen wir in das deutsche Onlinelexikon Wikipedia, so stellen wir schnell einige Kardinalfehler des deutschen Denkens fest (es ist nicht unbedingt der Fehler des Autors von „Wikipedia“, wie ich anmerken will):
„Als Soziale Software (englisch Social Software) werden (Software-)Systeme bezeichnet, die die menschliche Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit unterstützen.“
Erstens fällt auf, dass „Social Software“ völlig sprachblind mit „soziale Software“ übersetzt wird. Als „Sozial“ gelten aber in diesem Land nur Einrichtungen und Organisationen und Systeme, die sich dem Wohl der Allgemeinheit widmen – und natürlich widmet sich eine Software nicht dem Wohl der Allgemeinheit. Richtigerweise müsste es heißen: „gemeinschaftlich nutzbare Software“. Aber die kleinen Trickser, die das Wort im Mund führen, wissen genau, warum sie falsch übersetzen: Sie wollen den Glorienschein des Wortes „sozial“ für sich nutzen, der in den deutschen Köpfen eingeprägt ist.
Zweitens ist eine Software ein Gegenstand, und der ist nicht sozial, so wenig wie eine Kirche oder eine Veranstaltungshalle sozial ist. Alle sind bestenfalls sozial nutzbar, aber nicht selber sozial.
Drittens kann eine Software zwar die Interaktion (das gemeinschaftliche Handeln) und die Zusammenarbeit unterstützen, nicht aber „die menschliche Kommunikation“, sondern bestenfalls einen Teil davon, nämlich den schriftlichen Gedankenaustausch, und auch er wird nicht „unterstützt“, sondern bekommt lediglich ein neues Vehikel verpasst, das ihn möglicherweise beschleunigen kann und das vielleicht auch weiter reicht. Dass dabei auch jede Art von Schwachsinn „unterstützt“ wird, sei nur am Rande erwähnt.
Wie ich bereits sagte, ist dies keine Kritik an Wikipedia, sonder an den Leuten, die solche Begriffe anderweitig ungefragt in die Welt hinausposaunen, bevor sie in ihrem Gehirn den „EIN“-Schalter gefunden haben. Sie müssten sich nämlich darüber klar sein, dass „soziales Handeln“ zwar auf vielen Ebenen stattfinden kann – dass aber andererseits nur die Ebene persönlicher Anwesenheit und Verantwortung eine gewisse Garantie für Effektivität bietet. Wenn sie die großen Worte für 5 Cent haben wollen: Ich kann monatelang Foren dazu nutzen, ob ich meinen (Stief-)Enkeln ein Plüschtier schenken soll, aber ich kann es nur einmal wirklich tun – und meine (Stief)-Enkel interessiert nur dieser Moment.
Natürlich – wir haben von Anfang an bemerkt, dass es bei den Autorinnen und Autoren, die in „sozialer“ Software schreiben, mit der Fähigkeit zur (sozialen) Verantwortung nicht weit her ist: Allzu viele von ihnen verstecken sich (trotz Impressumspflicht) feige hinter der Anonymität. Dass sie etwas Soziales im Sinne haben, klingt wie ein Hohn, denn, was sie schreiben, reicht ausgesprochen nach Selbstgefälligkeit. Gemeinsame Ziele? Den meisten ist piepschnurzegal, wie es mit Deutschland und seiner Wirtschaft weitergeht. Wertvolle Initiativen wie „Du bist Deutschland“ werden vom Bloggern von vornherein in infamer Weise ausgebuht, ohne dass man sie überhaupt begriffen hat. Initiativen für soziales Handeln werden, wenn überhaupt, nur dann unterstützt, wenn dahinter ein Sozialistenverein steht – und wenn man schon gemeinschaftlich handelt, dann ist man anti und hetzt gegen Personen, wie jüngst gegen Jean-Remy von Matt.
Was ich von euch halte, die ihr so denkt? Dass ihr kleine Schelme seid. Und deswegen könnt euer Gedöns nennen, wie ihr wollt, könnt damit erbauen und niedermachen, was ihr wollt – und meinetwegen auch eine neue Webwelt erlügen, in der ihr die Realität mit ein paar Bits verbiegt. Nennt es meinetwegen „Club der weißen Online-Ritter“ - aber nennt es nicht „soziale Software“ – ihr macht damit höchstens noch den Begriff „sozial“ kaputt.
„Als Soziale Software (englisch Social Software) werden (Software-)Systeme bezeichnet, die die menschliche Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit unterstützen.“
Erstens fällt auf, dass „Social Software“ völlig sprachblind mit „soziale Software“ übersetzt wird. Als „Sozial“ gelten aber in diesem Land nur Einrichtungen und Organisationen und Systeme, die sich dem Wohl der Allgemeinheit widmen – und natürlich widmet sich eine Software nicht dem Wohl der Allgemeinheit. Richtigerweise müsste es heißen: „gemeinschaftlich nutzbare Software“. Aber die kleinen Trickser, die das Wort im Mund führen, wissen genau, warum sie falsch übersetzen: Sie wollen den Glorienschein des Wortes „sozial“ für sich nutzen, der in den deutschen Köpfen eingeprägt ist.
Zweitens ist eine Software ein Gegenstand, und der ist nicht sozial, so wenig wie eine Kirche oder eine Veranstaltungshalle sozial ist. Alle sind bestenfalls sozial nutzbar, aber nicht selber sozial.
Drittens kann eine Software zwar die Interaktion (das gemeinschaftliche Handeln) und die Zusammenarbeit unterstützen, nicht aber „die menschliche Kommunikation“, sondern bestenfalls einen Teil davon, nämlich den schriftlichen Gedankenaustausch, und auch er wird nicht „unterstützt“, sondern bekommt lediglich ein neues Vehikel verpasst, das ihn möglicherweise beschleunigen kann und das vielleicht auch weiter reicht. Dass dabei auch jede Art von Schwachsinn „unterstützt“ wird, sei nur am Rande erwähnt.
Wie ich bereits sagte, ist dies keine Kritik an Wikipedia, sonder an den Leuten, die solche Begriffe anderweitig ungefragt in die Welt hinausposaunen, bevor sie in ihrem Gehirn den „EIN“-Schalter gefunden haben. Sie müssten sich nämlich darüber klar sein, dass „soziales Handeln“ zwar auf vielen Ebenen stattfinden kann – dass aber andererseits nur die Ebene persönlicher Anwesenheit und Verantwortung eine gewisse Garantie für Effektivität bietet. Wenn sie die großen Worte für 5 Cent haben wollen: Ich kann monatelang Foren dazu nutzen, ob ich meinen (Stief-)Enkeln ein Plüschtier schenken soll, aber ich kann es nur einmal wirklich tun – und meine (Stief)-Enkel interessiert nur dieser Moment.
Natürlich – wir haben von Anfang an bemerkt, dass es bei den Autorinnen und Autoren, die in „sozialer“ Software schreiben, mit der Fähigkeit zur (sozialen) Verantwortung nicht weit her ist: Allzu viele von ihnen verstecken sich (trotz Impressumspflicht) feige hinter der Anonymität. Dass sie etwas Soziales im Sinne haben, klingt wie ein Hohn, denn, was sie schreiben, reicht ausgesprochen nach Selbstgefälligkeit. Gemeinsame Ziele? Den meisten ist piepschnurzegal, wie es mit Deutschland und seiner Wirtschaft weitergeht. Wertvolle Initiativen wie „Du bist Deutschland“ werden vom Bloggern von vornherein in infamer Weise ausgebuht, ohne dass man sie überhaupt begriffen hat. Initiativen für soziales Handeln werden, wenn überhaupt, nur dann unterstützt, wenn dahinter ein Sozialistenverein steht – und wenn man schon gemeinschaftlich handelt, dann ist man anti und hetzt gegen Personen, wie jüngst gegen Jean-Remy von Matt.
Was ich von euch halte, die ihr so denkt? Dass ihr kleine Schelme seid. Und deswegen könnt euer Gedöns nennen, wie ihr wollt, könnt damit erbauen und niedermachen, was ihr wollt – und meinetwegen auch eine neue Webwelt erlügen, in der ihr die Realität mit ein paar Bits verbiegt. Nennt es meinetwegen „Club der weißen Online-Ritter“ - aber nennt es nicht „soziale Software“ – ihr macht damit höchstens noch den Begriff „sozial“ kaputt.
sehpferd - am Donnerstag, 23. Februar 2006, 19:18 - Rubrik: blog nachrichten