Erotische Webseiten soll es ja eine Menge geben - freilich nicht bei TWODAY, wo man schon mal vornehm das Näschen rümpft, wenn es um Erotik geht. Doch sucht man nach Webseiten, die sich auf Großvaters lüsternen Blick konzentrieren, dann muss man lange suchen. Dabei war Großvaters Erotik noch wirklich sinnlich, begehrlich und so herrlich schmutzig, so wie in diesem Frühlingslied:
„Sie jubelt jauchzend, sie jaubelt juchzend,
und vor verhaltener Wonne schluchzend,
geht rasend dann die Jungfrau durchs Gefild’
Ihr ist so mild,
ihr ist so wild,
das Mieder quillt,
oh, welch ein Bild“
Über das Mieder werde ich demnächst noch mehr schreiben, und über all das, was Großvater sonst noch erregt haben mag. Hier aber erst mal eine „French Postcard“ und natürlich der link zu einem Blogger, der sich mit den Frivolitäten der Vergangenheit beschäftigt.
(c) unknown
„Sie jubelt jauchzend, sie jaubelt juchzend,
und vor verhaltener Wonne schluchzend,
geht rasend dann die Jungfrau durchs Gefild’
Ihr ist so mild,
ihr ist so wild,
das Mieder quillt,
oh, welch ein Bild“
Über das Mieder werde ich demnächst noch mehr schreiben, und über all das, was Großvater sonst noch erregt haben mag. Hier aber erst mal eine „French Postcard“ und natürlich der link zu einem Blogger, der sich mit den Frivolitäten der Vergangenheit beschäftigt.
(c) unknown
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
GQ, das ehemalige „Gentlemen's Quartely" und jetzige „Gentlemen's World tendiert in manchen Ausgaben zum Schnösel-Magazin dessen erotischste Beiträge in den Anzeigen zu finden sind und das durchaus auch in der Arztpraxis liegen könnte, ohne den Blutdruck in die Höhe zu treiben.
Diesmal freilich zeigt es wahrhaftig aufregende Bilder: für die Freunde der Fotografie ohnehin Kult, weil die Fotografin Ellen von Unwerth heißt, und für die Freunde der Erotik, weil Naomi Campbell hier etwas mehr zeigt als auf dem Laufsteg. Hinzu kommt das Arrangement, das Frau Campbell als fordernde, Peitschen schwingende Dominatrix zeigt - etwas für die lüsternen, lechzenden Sklavennaturen.
Anders Verena Kerth: Sie wurde als Freundin des Fußballers Oliver Kahn bekannt - vorher kannte man sie nur als Barfrau in der Diskothek P1. Fotografiert hat sie Giovanni Zaccagnini, doch das versprechen, man würde sie „so sehen, wie nur ihr Geliebter sie sieht" ist ein bisschen hoch gegriffen: Reichlich Weichzeichner-Nebel ertränkt die Nacktheit beim vollständigen Rückenakt und ein geschicktes Arrangement des Schattens verhindert, dass wie zu viel vom schönen Po der Verena K. sehen. Irgendwie erotisch wirkt sie dennoch.
Was sonst noch in GQ im Februar 2004 zu lesen ist? Nun, zwanzig „sichere“ Tricks für Verführer, die angeblich wissenschaftlich erwiesen sein sollen – doch davon ein andermal.
foto: © 2004 GQ / Ellen von Unwerth
foto: © 2004 GQ / Giovanni Zaccagnini
Ergänzung:
Ob die Dame Kerth selbst genügend Fähigkeiten hat, um im harten Show-Geschäft zu bestehen oder ob sie nur den Kahn-Effekt genutzt hat, wird sich demnächst erweisen: Beide haben sich mittlerweile getrennt.
Diesmal freilich zeigt es wahrhaftig aufregende Bilder: für die Freunde der Fotografie ohnehin Kult, weil die Fotografin Ellen von Unwerth heißt, und für die Freunde der Erotik, weil Naomi Campbell hier etwas mehr zeigt als auf dem Laufsteg. Hinzu kommt das Arrangement, das Frau Campbell als fordernde, Peitschen schwingende Dominatrix zeigt - etwas für die lüsternen, lechzenden Sklavennaturen.
Anders Verena Kerth: Sie wurde als Freundin des Fußballers Oliver Kahn bekannt - vorher kannte man sie nur als Barfrau in der Diskothek P1. Fotografiert hat sie Giovanni Zaccagnini, doch das versprechen, man würde sie „so sehen, wie nur ihr Geliebter sie sieht" ist ein bisschen hoch gegriffen: Reichlich Weichzeichner-Nebel ertränkt die Nacktheit beim vollständigen Rückenakt und ein geschicktes Arrangement des Schattens verhindert, dass wie zu viel vom schönen Po der Verena K. sehen. Irgendwie erotisch wirkt sie dennoch.
Was sonst noch in GQ im Februar 2004 zu lesen ist? Nun, zwanzig „sichere“ Tricks für Verführer, die angeblich wissenschaftlich erwiesen sein sollen – doch davon ein andermal.
foto: © 2004 GQ / Ellen von Unwerth
foto: © 2004 GQ / Giovanni Zaccagnini
Ergänzung:
Ob die Dame Kerth selbst genügend Fähigkeiten hat, um im harten Show-Geschäft zu bestehen oder ob sie nur den Kahn-Effekt genutzt hat, wird sich demnächst erweisen: Beide haben sich mittlerweile getrennt.
sehpferd - am Donnerstag, 15. Januar 2004, 21:25 - Rubrik: printmedien
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Italienische Wissenschaftler sind im Begriff, eine Pille zu entwickeln, die all die guten Inhaltsstoffe des Rotweins enthält – nur keinen Alkohol. Die Idee kam auf, nachdem in verschiedenen Studien festgestellt wurde, dass Rotwein die Entstehung mancher Krankheiten hemmt: Dazu gehören auch mehrerer Krebsarten sowie Herzkrankheiten.
Freilich glauben britische Ärzte, dass man sich doch lieber am Naturprodukt vergreifen sollte als an der Pille – solange man nicht zu viel davon „einnimmt“ - dies meint jedenfalls die BBC. Sinnlicher ist ein Glas Rotwein jedenfalls allemal.
Freilich glauben britische Ärzte, dass man sich doch lieber am Naturprodukt vergreifen sollte als an der Pille – solange man nicht zu viel davon „einnimmt“ - dies meint jedenfalls die BBC. Sinnlicher ist ein Glas Rotwein jedenfalls allemal.
sehpferd - am Donnerstag, 15. Januar 2004, 20:08 - Rubrik: seltsame welt
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Einstmals war Jazz für Deutsche Neger- und Urwaldmusik, und solange her ist dies noch gar nicht. Doch dann kamen die Aufklärer über uns und überhöhten den Jazz zu einer Kulturgattung ganz besonderer Art, so rein, wie es nie zuvor eine gegeben hatte.
Nun, als das ganze Getue mit den Herren Berendt und Schmidt-Joos und wie sie alle hießen, anfing, da sagten wir, die eingefleischten Fans, wieder Jatz: Geglaubt haben wir dennoch manches von dem, was die Herren Musikkritiker damals geschrieben haben: Jazzgeschichte frei nach Rousseau: Edel ist der afroamerikanische Musiker, hilfreich sein Einfluss und gut sind alle seine Absichten.
Deutsche Kulturkritik schafft es eben, alles zu überhöhen: Da stand Brahms gleich neben Brubeck und Arnold Schönberg neben dem Modern-Jazz-Quartett - alles nur Kunst für die Kunst. So wurde die Jazzgeschichte so niedergelegt, als hätte es keinen Rundfunk und keine Schallplattenindustrie gegeben: geschrieben mit dem Herzblut von Fanatikern, die eine Geschichte erzählten, denen die historische Wahrheit aber ziemlich gleichgültig war.
Doch wer waren wir? Jatz war für uns keine Musik, sondern eine Lebenseinstellung, die über allem stand. Dazu gehörten die Freunde, die Frauen, die Jazzkeller und das Bier, die ersten sexuellen Erfahrungen, die Sehnsucht. Sie verklärt heute manches - und dennoch: Wann immer jemand in Budapest, Helsinki oder Kopenhagen in die Tasten greift, wann immer eine vollbusige dunkelhäutige Sängerin auftritt, die auch tatsächlich singen kann, dann kommt das alte Gefühl manchmal zurück.
Die neuen Sängerinnen können sich die Kaninchenmacher der CD-Industrie meinetwegen schenken: hellhäutige Blondinen, die bestenfalls zur Barsängerin taugen? Nein, Danke. Da höre ich lieber eine alte Aufnahme von Billie Holiday: Die verfehlt ihre Wirkung nie, jedenfalls bei mir.
© 2003 by sehpferd
Sängerin im Jazz Garden, Budapest
Nun, als das ganze Getue mit den Herren Berendt und Schmidt-Joos und wie sie alle hießen, anfing, da sagten wir, die eingefleischten Fans, wieder Jatz: Geglaubt haben wir dennoch manches von dem, was die Herren Musikkritiker damals geschrieben haben: Jazzgeschichte frei nach Rousseau: Edel ist der afroamerikanische Musiker, hilfreich sein Einfluss und gut sind alle seine Absichten.
Deutsche Kulturkritik schafft es eben, alles zu überhöhen: Da stand Brahms gleich neben Brubeck und Arnold Schönberg neben dem Modern-Jazz-Quartett - alles nur Kunst für die Kunst. So wurde die Jazzgeschichte so niedergelegt, als hätte es keinen Rundfunk und keine Schallplattenindustrie gegeben: geschrieben mit dem Herzblut von Fanatikern, die eine Geschichte erzählten, denen die historische Wahrheit aber ziemlich gleichgültig war.
Doch wer waren wir? Jatz war für uns keine Musik, sondern eine Lebenseinstellung, die über allem stand. Dazu gehörten die Freunde, die Frauen, die Jazzkeller und das Bier, die ersten sexuellen Erfahrungen, die Sehnsucht. Sie verklärt heute manches - und dennoch: Wann immer jemand in Budapest, Helsinki oder Kopenhagen in die Tasten greift, wann immer eine vollbusige dunkelhäutige Sängerin auftritt, die auch tatsächlich singen kann, dann kommt das alte Gefühl manchmal zurück.
Die neuen Sängerinnen können sich die Kaninchenmacher der CD-Industrie meinetwegen schenken: hellhäutige Blondinen, die bestenfalls zur Barsängerin taugen? Nein, Danke. Da höre ich lieber eine alte Aufnahme von Billie Holiday: Die verfehlt ihre Wirkung nie, jedenfalls bei mir.
© 2003 by sehpferd
Sängerin im Jazz Garden, Budapest
sehpferd - am Donnerstag, 15. Januar 2004, 20:00 - Rubrik: kult und kultur
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen