anstoss

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Moral ist gut, wenn sie dem Geschäft nützt: Erst wird man Miss, dann zieht man sich für Herrenmagazine aus. Wer es umgekehrt macht, verstößt gegen die Regeln einer Branche, die seit Jahrzehnten diese Art von Doppelmoral als Schutzschild verwendet: Bürgermief vergangener Jahrzehnte.

Meine Prognose: Die Miss-Macher können ihre Wettbewerbe in Kürze einstellen, weil sie keine Frauen mehr finden werden, die keine Aktfotos von sich haben machen lassen und dennoch noch eine „Miss“ werden wollen.


Der Auslöser stand bei: T-Online

Gerade habe ich über die Moral geschrieben, und dabei gedacht, was eigentlich wohl in anderen europäischen Ländern passiert ist. Ich hatte ja Deutschland im Sinn, genau genommen Westdeutschland, ein Land, in dem die bürgerliche Moral gerade zu Grabe getragen wird – endlich, wie ich meine, denn sie ist die Moral der Unbelehrbaren. Doch in Finnland, Norwegen und Schweden beispielsweise soll die Bürgermoral ja immer noch fest stehen wie ein Fels – ist dies noch so? Und wenn ja, woran liegt es? Werden in diesen Ländern die Fassaden besonders gepflegt? Oder gibt es sie dort wirklich noch, die Werte der bürgerlichen Familie?

Das alles und noch viel mehr würde Sehpferd gerne in Erfahrung bringen und er bittet seine Leser deshalb, sich zu äußern.

Nein, ich schreibe nicht über Schnee – aber ich habe einen Wettbewerb gesehen, in dem es um Schneemänner geht. Schneemänner? Oh, nicht nur – meist geht es um den begehrtesten Teil des Mannes – aus Schnee.

Dieses Exemplar gehört zur Serie, repräsentiert aber nicht unbedingt den übrigen Inhalt der Webseite.

schneemann
(c) 2003 by rotten.com

Die 18-jährige Rosie Reid ist offenbar bereit, ihr Jungfräulichkeit meistbietend zu versteigern, wie die britsche Sonntagszeitung News of the World* in einem groß aufgemachten Artikel berichtete. Das Mindestgebot muss jedoch bei 10.000 GBP liegen. Diese Summe decke, so die Studentin, etwa zwei Drittel der Kosten ihres Studiums ab. Nachdem der erste Versuch, die Jungfräulichkeit bei Ebay zu verauktionieren, nach drei Tagen am Widerstand des Betreibers gescheitert ist, soll die junge Frau nun versuchen, dies auf einer eigenen Webseite zu tun.

Ob die 18-jährige bekennende Lesbierin freilich wirklich bereit ist, ihre Jungfräulichkeit einem der 400 Interessenten zu verkaufen, scheint zweifelhaft: Derartige Aktionen wurden in der Vergangenheit oft genutzt, um Popularität zu gewinnen oder „Retter" auf den Plan zu rufen, für die 10.000 englische Pfund ein Zigarettengeld sind.

Die englische Zeitung, die behauptet, die Story exklusiv zu haben, gibt freilich an, die Sache sei absolut ernst gemeint, und sie ruft in einem Kommentar gleich dazu auf, es nicht zu tun: "Don't do it, think again, Rosie".

* Unglücklicherweise ist der Artikel in englischer Sprache im Web verlorengegangen: Nehmen Sie jetzt bitte diesen .

More Information in English from rainbow.net.

Hinzugefügt am 11.Februar 2004:

Wie unter anderem die BBC mittlerweile wissen will, hat sich ein Bieter gefunden: Für 8400 GPB (etwa 12.400 Euro) kann er Rosies Blümchen pflücken. Inzwischen soll sich sogar die Polizei für die schrullige Engländerin interessieren: sie will prüfen, ob die Dame gegen ein Gesetz verstoßen hat: man glaube aber man habe es mit „einer Grauzone“ zu tun.

Hinzugefügt am 21.März 2004:

Tatsächlich soll Rosie Reid nun das Gebot des höchsten Bieters angenommen haben: Wie alles geschah, will "News of the Wrold" am besten wissen. Oder die BBC.

 

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