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Natürlich hat sie genau gewusst, was sie tat, die norwegische Skilangläuferin Ingvild Engesland, und wenn es eines Beweises bedarf, dann ist er hier oder hier zu finden. Doch offenbar hat sie die Ablehnung ihrer norwegischen Landsleute gegenüber jeder Form der erotischen Darstellung unterschätzt: Jetzt jedenfalls sagte sie norwegischen Zeitungen, sie bedaure, was sie getan habe: sich nackt für ein Softporno-Magazin ausgezogen und sich dabei in Posen begeben, die wohl ein bisschen zu viel von jenen Körperstellen zeigen, die normalerweise nur ein Liebhaber oder Ehemann zu sehen bekommt.

Ach, wie wir sie lieben, diese Worte des Bedauerns: Nun möchte sie so gerne als Skisportlerin in Erinnerung bleiben, nicht als Nacktmodell. Meine Meinung: Beide Karrieren sind kurz und nicht immer gefahrlos, aber beim Ausziehen bricht man sich wenigstens nicht die Haxen.

Diese Meldung ist zwar uralt, aber sie gehört nun mal zu den wenigen, die aus Norwegen zu uns dringen, dort aber gierig verschlungen werden: Das Lifestyle-Magazin HENNE zeigte die Top-Golferin Suzann "Tutta" Pettersen nackt auf einem Rasen liegend, umgeben von Golfbällen. Warum sie es getan hat? Tja, darüber rätselt die Presse in Norwegen noch immer. Es war doch gar keine Wohlfahrtssache, nicht wahr? Ich kann mir das Gesicht einiger älterer Norwegerinnen dazu ziemlich genau vorstellen.

Ob es für eine Nacht, ein paar Nächte oder für immer sein soll – Frauen picken sich die männlichen Rosinen aus dem gärenden Napfkuchen der Begierden – meint jedenfalls Vanessa Burton in einem Artikel für „Ask Men“. Alles, so schreibt sie, sei eine Sache von Angebot und Nachfrage – und die Nachfrage der Männer sei ja gerade groß genug, wie jede Frau wisse.

Sie nennt zwei Gründe: Der Erste heißt Emanzipation durch die Pille und andere befreiende Maßnahmen. Als Resultat dessen könnten Frauen könnten jetzt den Mann frei wählen, mit dem sie schlafen wollen – und sie täten es auch. Der zweite Grund überrascht: Angst. Frauen wollen sicher sein, mit wem sie ins Bett gehen – immer noch kann zu viel passieren, was ihnen nicht gefällt, und immer noch fürchteten sie, sich nicht dagegen wehren zu können.

Was kaum überrascht: Die attraktivsten Frauen bekommen keinesfalls immer die Rosinen. Dafür bliebt uns die Kolumnistin die Begründung schuldig, also muss ich sie wohl anfügen: So genannte „attraktive“ Frauen reizen eher optisch und werden deshalb intensiv beflirtet. Jene aber, die sich und ihrem Mann für die Nacht besonders viel Freude machen können, nutzen kleine Gesten, um ihre Männer anzulocken, und sie werden deshalb vor allem von jenen beflirtet, die diese Gesten verstehen – und das sind eben die Männer, die im Alltag, vielleicht aber auch im Bett, mehr taugen als die lechzenden Gaffer.

Ich lebe seit Jahrzehnten nicht auf großem Fuß: bei Schuhgröße 39 ist dies nicht zu machen. Deswegen kaufe ich meine Schuhe seit diesem Jahr in Mittelmeerländern, wo man auch noch auf recht kleinem Fuß lebt.

Die Menschen, denen ich davon erzähle, schütteln meist ihre weises Haupt: sie wüssten, so sagen sie dann, dass ein gut sortiertes Schuhgeschäft doch in jedem Fall solche Schuhe haben müsste. Ja, manchmal: Entweder billigen Schund oder von 150 Euro beginnend aufwärts (für das Paar, wenn es jemanden beruhigt).

Neueste Version: „Ach, kaufen sie doch Damenschuhe“. Schöne Idee. Aber erstens ist mein Fuß zu breit, zweitens kann ich in High Heels so schlecht laufen und drittens macht es bei meinen Kunden keinen guten Eindruck.

In einem Artikel von Wolf-Dieter Roth in TELEPOLIS wird beschrieben, wie die Zukunft der Blogs aussehen wird: Kommerziell.

Begründet wird dies anhand von Schmuddelseiten und zwar: „So wie Erotikseiten auf "Amateur" getrimmt werden, weil die Leute ja Ferkeleien aus Überzeugung sehen wollen und nicht Ferkeleien gegen Geld, so werden nun Blogs kommerziell konzipiert“. Die Begründung ist für Blogs wenig stichhaltig: Wer sie liest, mag die persönliche Schreibe „seiner“ Autorin oder „seines“ Autors – dergleichen wird sich auch dann nicht ändern, wenn die Blogs kommerziell werden.

Ich freue mich auf die kommerziellen Blogs – in der Hoffnung, dass die Inhalte dann übersichtlicher und erträglicher werden. Heute suche ich mich durch hunderte von nichts sagenden Überschriften in Blogs um dahinter einen einzigen lächerlichen Satz zu finden. Manchmal habe ich Glück, dass er zum Thema passt, allzu oft aber eben auch nicht. Bei Onlinezeitungen gib es dieses Problem äußert selten: Hinter Überschriften stehen meist wenigstes ein paar Sätze, die auch dazu passen.

Einen anderen Aspekt der Professionalität beleuchtet eine Unternehmensberatung: Unternehmen müssen sich mehr um Blogs kümmern – und versuchen, Blogger für sich zu gewinnen: „Sicher ist: Die Bandbreite der Berichterstattung nimmt zu. Sowohl unerfahrene Amateure als auch renommierte Journalisten betreiben Blogs. Um so wichtiger für Unternehmenskommunikation, Kontakte zu wichtigen Bloggern aufzubauen und zu pflegen.“

Das geschieht natürlich längst. Wer hätte noch nie eine Email bekommen, in der jemand bittet, sein Produkt oder seine Webseite doch einmal lobend zu erwähnen? Und bevor ich vergesse, dieses zu erzählen: es muss nicht immer positiv sein. Manche Webseitenbetreiber freuen sich auch über kühne Verrisse. Sie bringen Neugierige.

 

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