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Kaum ist Volker Kauder aus einem Fettnäpfchen halbwegs ohne Federlassen heraus, schon tappt sein Bruder Siegfried in das Nächste hinein: Der Bruder will Freier bestrafen, die „leichtfertig nicht erkennen", dass sie Sex mit so genannten „Zwangsprostituierten“ haben (Ja, es hieß haben - das darf man sich gerne bildlich vorstellen). Die Strafen sollen drastisch ausfallen: der „leichtfertig Unwissende“ soll „bis zu“ zwei Jahren in den Knast, währen der „absichtlich Unwissende“ gleich bis zu fünf Jahren in den Kahn gehen soll. Und was sagt die angeblich so liberale Wochenzeitung DIE ZEIT dazu? Sie stimmt zu. Offenbar hat man die bürgerlich orientierten Frauenrechtlerinnen im Auge: typische ZEIT-Leserinnen. Zwar beginn der Beitrag von Martin Klingst als Glosse, er endet aber knallhart: "Die Richtung des Kauder-Vorschlags jedenfalls stimmt: Wer die Ausbeutung der Frauen unterbinden will, muss die Kunden treffen".

Merkwürdig, dass die CDU so etwas tatsächlich als Gesetzentwurf einbringen will, und dies schon im März dieses Jahres. Da sagt sogar die SPD (mit Recht) dass es „in der Praxis kaum“ gelingen werde, der bösen, bösen Freier habhaft zu werden. Damit erst gar keine Rückfragen entstehen: Ich bin ein absoluter Verfechter der Freiheit der Prostituierten und ein Gegner jedweden Menschenhandels – aber ich hasse Populisten.

Was die Sache zusätzllich sehr pikant macht: der Herr Siegfried Kauder sagte einer Zeitung, (Zitat aus derselben): „Ausschlaggebend für seine Initiative sei der damalige entsprechende Fall des Talk-Masters Michel Friedman“ gewesen.

Aha. Noch einer der auf dieser Welle reitet: Such die einen populären, aber weitgehend zwiespältig angesehen Prominenten, und koche dein Süppchen auf seine Kosten. Ich denke, ich muss nicht sagen, welche Empfindungen dies in mir auslöst, oder vielleicht doch? Ja, genau das, was sie denken, liebe Leser.

Meine Domänen sind diese Woche voraussichtlich nicht mehr erreichbar. Dafür habe ich meine Email-Adresse für die Zukunft eingestellt: sehpferd at sehpferd dot com.

Vorläufig versuchsweise.

Erinnern sie sich noch an den hellhäutigen, speckfaltigen, schwitzenden älteren Onkel, der den Jünglingen beim fünften Bier anvertraute, dass „nein“ bei einer Frau „vielleicht“ bedeute, und “vielleicht“ bei Frauen eben so gut wie „ja“ heiße?

Wenn nicht, sind sie ziemlich jung oder eine Frau, oder beides. Dann müssten sie sich aber erinnern, dass eine strenge büstenhalterlose Dame ihnen einmal gesagt hat: „Wenn eine Frau „nein“ sagt, dann ist es „nein“, hast du das endlich verstanden?“

Kommunikationstheoretiker bezweifelten die Aussagen des schwitzenden Onkels stets ebenso wie die der büstenhalterlosen Frau. Ist „niemals, was denkst du dir eigentlich?“ oder „das schlag dir aus dem Kopf“ nun eigentlich „nein“ oder „Mach ja weiter, ich will noch viel mehr davon hören?“

Immerhin, wenn „nein“ damals „nein“ hieß, dann müsste „ja“ eigentlich „ja“ geheißen haben. Nur sagt keine einzige Frau „ja, jetzt hüpfen wir ins Bett, gell?“ – so leicht machen sie den Männern das Spiel nun auch wieder nicht. Also müssen wir Männer weiter herausfinden, was Sätze wie „an was du jetzt denkst, kannst du dir ein für alle Mal aus dem Kopf schlagen“ bedeuten.

Wie war das? „Für moderne Feministinnen heißt „ja“ gar nichts“, sagt eine amerikanische Kolumnistin.

Wie ich darauf komme? Aufgrund eines Artikels von Caitlin Hall in der “Arizona Daily Wildcat”. Sie schreibt über Frauen und Pornografie. Dort stellte sie die provozierende Frage, ob es vielleicht sein könne, dass Frauen, die keine Pornografie mögen, falsch erzogen worden seien. Selber lesen, bitte.

Was trägt die brave Hausfrau in der Küche? Natürlich eine Schürze. Nur eine Schürze? Ja, warum eigentlich nicht. Die Damen und Herren, die hier kochen, tragen allesamt Schürzen – aber nichts sonst.

Wegen des toten Links - lesen Sie doch einfach weiter bei erotischen Schürzen.

In einer Gegend wie dieser hier gibt es drei brauchbare Möbelhäuser im Landkreis. Anfrage nach dem Modell „BOB“ von Flexform: Nein, haben wir nicht, wir haben nur den Sessel – können wir aber bestellen. Das zweite Möbelhaus. Ja, hatten wir mal, haben wir verkauft, können wir aber bestellen. Auf einen Anruf beim dritten verzichtete ich: Schon zuvor schlechte Erfahrungen gemacht.

Was sind, bitteschön, eigentlich Möbelhäuser? Bestellagenturen für Möbel? Sind die hohen Handelsspannen etwa dafür gedacht, dass sich eine Bürokraft hinsetzt und eine Bestellung an den Hersteller schreibt, ohne dass ich das Produkt im Ladengeschäft sehen kann?

So nicht, lieber Möbelhandel – so verlieren sie noch weitaus mehr Kunden, als dies in der Vergangenheit schon der Fall war. Ich jedenfalls werde mich jetzt nach Alternativen umsehen – darunter leidet in erster Linie der Hersteller, der nun eben ein „BOB“-Sofa weniger verkaufen wird. Vielleicht werde ich ein anderes Sofa kaufen, das irgendwo in einer Ausstellung steht und es mir gleich liefern lassen. Das Ding kostet schließlich ein kleines Vermögen. Angebote sind willkommen.

 

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