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Der unter anderem von der Abgeordneten Ursula Vollmer, Wolfgang Thierse und Hermann Otto Solms eingebrachte Vorschlag eines „Kinderwahlrechts“ ist endlich vom Tisch: Am letzten Donnerstag lehnte das Parlament den überparteilichen Antrag einer Parlamentariergruppe ab.

Es ist seit Langem ein Rätsel, wer die eigentlichen Drahtzieher im Hintergrund der Kinderwahlkampagne sind – so absurd ist die ganze Sache. Selbst eine Liste der Abgeordneten, die sich für dieses merkwürdige Initiative eingesetzt haben, gibt keinen Aufschluss darüber, wer die eigentliche Interessenten an einem solchen Gesetz waren.

Selbst mit viel gutem Willen ist weder eine politische Absicht, noch eine politische Notwendigkeit hinter dieser Farce zu erkennen. Angeblich sollen so genannte „Kindergruppen“ involviert sein, doch welche politischen oder weltanschaulichen Kräfte wiederum hinter dieser Gruppierung stehen, bleibt ebenso rätselhaft.

Nach Presseinformationen wird unter anderem der "Familienbund der Katholiken" genannt, wenn von einem Wahlrecht von Geburt an die Rede ist.

Ich werde irgendwann aufgeben müssen, über alles zu bloggen: Das Europe City Blog braucht viel mehr Zeit, als ich jemals gedacht hätte – er muss sich entwicklen, indem sich Blogger entwicklen, nämlich von Wundertütenschreibern zu Fachleuten für bestimmte Interessengebiete, also zum Beispiel auch für Städtetourismus. Da sind wir noch lange nicht – es ist den Menschen nicht spektakulär genug.

Hier auf Twoday gab es eine Diskussion, die ich mit ebenso viel Spannung wie Befremden verfolgt habe: Die über Erotik-Blogs. Ich sage ihnen, meine Leserinnen und Leser, klipp und klar, dass Erotikblogs nichts Verwerfliches sind, sondern dass sie zur Kultur der Menschheit gehören – und ich wünsche, dass sie genau so behandelt werden.

Kultur aber ist gesellschaftlich gesehen förderungswürdig - und weil das so und keinesfalls anders ist, können auch in Österreich und Deutschland problemlos solche Zeugnisse der erotischen Kultur entstehen. Freilich muss man dann davon Abstand nehmen, vulgär zu sein und allzu genau zu beschreiben, wie Flüssigkeiten aus Körpern herausgepumpt und in oder auf andere gespritzt werden.

Ich will hier noch einmal aufgreifen, ob man nicht auch für die Erotik einen so genannten „Blog of the Blogs“ erstellen könnte, also ein Blog, in dem beständig vermittels RSS-feeds und eigener Bericht über Erotik-Blogs berichtet wird. Die neuen Blogger könnten hier wichtige Hinweise bekommen, und wer ausgelaugt ist vom Schreiben, dem können neue Themen angeboten werden – das geht ohne „Stöckchenwerfen“ viel schneller und effektiver mit einem Themenkatalog und stetigen Anregungen.

Mit dezenten Fotos, viel Humor und ein bisschen wissenschaftlichem Hintergrund könnte dann eine Seite entstehen, die nicht nur juristisch keinen Grund zur Beanstandung gibt, sondern die durchaus auch einen kulturellen Anspruch erheben kann.

Ich bin sehr gespannt, ob sich hier eine Diskussion entwickelt. Wer hier nicht schreiben will, kann eine email an sehpferd at sehpferd com schicken.

Wissen sie eigentlich, was ihre Frau am Arbeitsplatz macht? Oder was sie in Wirklichkeit tut, wenn sie sagt, sie ginge zu ihrer Freundin? Oder überlegen sie nicht doch häufiger, was ihre Tochter nach der Disco so macht?

Also, wenn sie den meinen, dass Vertrauen gut ist und Kontrolle besser, dann können sie sicher diesem Vater folgen: „Wir kauften (unserer Tochter) Sarah gleich ein paar von diesen Kontrollhöschen, so haben wir sie Tag und Nacht unter Kontrolle. Wenn ihre Körpertemperatur stark ansteigt, können wir sie mit dem Handy anrufen oder sie dort abholen, wo sie sich gerade befindet“.

Oder wie wäre es mit diesem Ehemann? Er erzählt, dass er im vergangen Winter den Verdacht gehabt habe, seine Frau sei vielleicht untreu. Na, und dann habe er ihr diese Kontrollhöschen gekauft und siehe – sie schlief fast jeden Tag mit einem Kollegen. Natürlich hat er die Sünden mit der Höschen-Software pantyMap® sogleich aufgezeichnet. Schließlich hat er sie mit diesen Fakten konfrontiert – und jetzt bereitet sein Anwalt gerade die Scheidung vor.

So, sie fühlen sich jetzt durch den Kakao gezogen? Aber, aber. Ich rede von einem 99-Dollar-Produkt: Da macht man keine Scherze. Also für die 99 Dollar bekommen sie ein Stück, und auch nur die mit Temperaturkontrolle – wenn sie zusätzlich eine Pulsschlagkontrolle haben wollen – nur 80 Dollar mehr – aber stellen sie sich mal vor, wie viel mehr sie dann von Ihrer Frau oder Tochter wissen werden.

Ach, sie meinen, ein Höschen reicht nicht, man müsse sie doch mal wechseln können? Natürlich, natürlich: die Wochenpackung 650 US-Dollar in der Einfachausführung, 1190 Dollar in der Luxusausführung. Die Marke heißt übrigens forget-me-not panties™.

Haben sie sich zum Kauf entschlossen? Ja? Oh, sie müssen leider warten. Wegen der großen Nachfrage hat man inzwischen Lieferfristen von mindestens 30 Tagen.

Sagte da jemand, die zu beobachtende Dame brauche das Höschen doch einfach nicht zu tragen oder sie könne es eine Freundin anziehen lassen, die ohnehin gerade abstinent leben würde? Also, wie können sie nur so etwas denken? Falls sie aber dieser Meinung sein sollten: Es gäbe noch die Möglichkeit konventioneller Keuschheitsgürtel. Auf Dauer billiger, im Übrigen.

Was, das ist Menschenverachtend? Nun, das dachte ich eigentlich von vornherein. Und vielleicht auch dies: Könnte es nicht doch eine Satire auf die amerikanische Keuschheitsbewegung sein?

Es ist für mich sehr schön, gelesen zu werden. Noch schöner wäre es, über die Grenzen der Blogs hinaus gelesen zu werden – so, dass die eigene Meinung überall hingetragen würde – in Zeitungen und Zeitschriften, beispielsweise. So, wie ich das Bloggen im Moment betreibe, bringt es aber nicht genügend Nutzen.

Gegenwärtig betreibe ich drei ernsthafte Projekte: das Stadtblog mit dem Budapest City-Blog, das mir nicht allzu viele Leser bringt und auch darunter leidet, dass ich nicht ständig in Budapest bin. Ich werde es dennoch behalten, denn dazu habe ich es ja gegründet: Irgendwann im nächsten Jahr gibt es ständige „Briefe aus Budapest“ mit und ohne Fotos.

Mein zweites Projekt steckt noch in den Kinderschuhen: Das Blog der Blogs der gemäßigten Erotik-Seiten. Ich will es aber doch schon mal ankündigen, und zwar als Kulturprojekt, denn Erotik ist Kultur (im Vergleich zum Sex, der zur Natur gehört) und Kultur kann erotisch sein. Auch dafür bitte ich schon mal um etwas Mithilfe – ja, ich weiß, Kooperation liegt nicht jeder Bloggerin und nicht jedem Blogger, hilft aber ungemein.

Wenn es dafür eines Beispiels bedarf, so ist es mein drittes Projekt, das allerdings nur bis zur Wahl reicht: Die Mitarbeit am Wahlblog ist mir sehr wichtig, denn was unsere Bürgerinnen und Bürger jetzt für Deutschland entscheiden, wird morgen sehr wichtig sein für Europa.

Was aber wird aus „Sehpferd auf Twoday“? Ja, ich habe Leserinnen und Leser – überall auf der Welt – und dennoch kann ich nicht umhin, festzustellen: Der Aufwand steht in überhaupt keinem Verhältnis mehr zum Nutzen, denn es wird, insbesondere im Bereich der Erotik, immer schwerer, geeignete Themen zu finden. Mein zweites Schwerpunktthema, die Blogger, interessiert niemanden – nicht einmal die Blogger selbst, und auch dann nicht, wenn sie direkt betroffen sind.

Nein, ich habe noch keine Lösung für diesen Konflikt, nur weiß ich dies: Von mir profitieren eine Menge Leute – es wird Zeit, dass ich auch von anderen profitiere. Wer eine schöne Idee hat, wie man zum Beispiel gemeinsam handeln kann, um effektivere Blogs zu bekommen, der möge mir schreiben oder hier seine Worte hinterlassen.

Wie nennen sie eigentlich die Maus auf ihrem Schreibtisch? Meine könnte Lotte heißen oder Lore oder Lola, weil sie aus dem Hause Logitech kommt. Aber es gibt eben Mäuse, die sind keine Mäuse, obwohl sie so aussehen und wiederaufladbar, extrem leise, klein und handlich sind – aber – wozu muss eine Computermaus eigentlich wasserfest sein? Diese hier ist es – und sehr geeignet für die Zeit, nachdem sie ihren Computer ausgeschaltet haben, Madame.

Sie sollten allerdings über ein erhebliches Budget für den Kauf derartiger Utensilien verfügen. In der Geschenkpackung ca. 129 Euro (unverbindlich) und in weiß, rot und schwarz erhältlich.

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(c) des Fotos 2005 beim Hersteller des Objekts

Eine der Begebenheiten, an die ich mich am deutlichsten erinnere, war mein erstes Problemlösungsseminar, das ich besuchte. Ich habe es sehr verinnerlicht und die Grundregeln, die ich damals gelernt habe, beherzige ich nicht nur noch heute, sondern lehre sie auch. Sehen sie, das war vor etwa 30 Jahren. Die guten Dinge des Lebens muss man nicht ständig neu lernen.

Ich komme darauf, weil ich mich gerade köstlich amüsiert habe. Am Ende der komplexen, mit Zahlen und Fakten angereicherten Lösung sollten wir uns damals nämlich fragen: „Und nun untersuchen sie ihren Vorschlag bitte noch einmal darauf hin, was der Hausmeister, ihre Großmutter oder ein alter Bauer dazu sagen würde“. Erst nach Jahren wurde mir die Bedeutung dieser Worte bewusst, denn sie ist zweifach: Was nicht verständlich gemacht werden kann, kann auch nicht umgesetzt werden und wer einfach und geradlinig denkt, findet leicht den Pferdefuß in einer Lösung, ohne sie vollends zu überblicken.

Doch nun zum Amüsement: Sprüche vom Landwirt: Von einer Escort-Dame (auch sie sind oft gute Pragmatiker) gesammelte Bauernregeln. Diesen bringe ich ihnen mal heute:

„Die Katze aus dem Sack zu lassen ist um Vieles einfacher, als sie wieder hineinzubekommen“.

Es gibt Dinge, die mir einfach gefallen – zum Beispiel: persönliche Entwicklungen, Fortschritte, Erfolge. Im Moment denke ich an Miss. Nein, daran habe ich keinen Anteil, aber ich freue mich.

Doch ich denke: Ich schreibe sehr viel, und unter den Dingen, die ich schreibe, ist nach wie vor mancher Fingerzeig. Vielleicht kann ich ganz gelegentlich doch ein klein wenig bewegen – nicht hier vielleicht, aber irgendwo da draußen.

 

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