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Machmal lächele ich, wenn sich vorgeblich gebildete Menschen darüber unterhalten, ob Kommunikation geschlechtsspezifisch ist. Sind Frauen und Männer etwa anatomisch gleich? Senden sie die gleichen Duft- und Lockstoffe aus? Sind ihre Bewegungen identisch?

Ich hoffe, sie haben drei Mal „Nein“ gesagt – dann haben sie drei Argumente dafür, dass es eine geschlechtsspezifische Kommunikation gibt. Aber das meinen die (Pseudo-?)Intellektuellen gar nicht, die darüber so gerne diskutieren – sie wollen vielmehr die Unterschiede im Alltag herausarbeiten und kommen dann auf den Gedanken, Frauen seien in erster Linie „am Ziel der Symmetrie interessiert“. Ander gehen noch weiter: Sie glauben, dass Frauen „alles“ tun, um sich in Gesprächen devot zu verhalten, also beispielsweise nicht auf eigene Themen und Meinungen zu bestehen und damit letztendlich auf Erfolg im Gespräch zu verzichten.

Soweit jedenfalls die Meinungen aus dem Elfenbeinturm, sinngemäß zitiert nach der Germanistin Senta Trömel-Plötz. Sie (Jahrgang 1939) wird immer noch als Kronzeugen zitiert, wenn es um Frauensprache versus Männersprache geht – doch ihre Beobachtungen liegen nun schon mindestens zwei bis drei Jahrzehnte zurück.

Inzwischen, so scheint mir, haben Frauen dazugelernt – und beherrschen das gesamte Repertoire der Kommunikation in all seinen Nuancen. Doch sie haben über das neue erlernte und sehr brauchbare Repertoire der Verhandlungskunst nicht vergessen, dass auch die früher als „typisch“ weiblich bezeichneten Eigenschaften durchaus zum eigenen Vorteil eingesetzt werden können. Beides zusammen, einmal grob als selbstbewusstes und charmantes Handeln bezeichnet, macht Frauen zu Verhandlungspartner, die kein Mann unterschätzen sollte.

Im Blog Changes wird das Thema etwas sachbezogener, aber ansonsten im gleichen Sinne behandelt.
 

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