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Wenn Zitate besonders sperrig sind, werde ich immer hellhörig, weil dann meist etwas faul an der Aussage ist, so, wie in diesem Fall:

„Spezifische Männerbildung beinhaltet nieder- und hochschwellige Angebote und reicht von Vorträgen, Seminaren und Workshops bis zu vielfältigsten Aktionen und Projekten. Ein Ziel dabei ist, dass immer mehr Männer ihre persönliche Weiterentwicklung als Wert erkennen und bewusst die Möglichkeit dazu nützen“.

Geschrieben hat es ein Dr. phil. Mag. theol. Markus Hofer.

Was muss ich daraus als Mann entnehmen? Erstens wohl, dass bislang noch kaum irgendwelche Männer erkannt hatten, dass eine persönliche Weiterentwicklung stattgefunden hat. Zweitens, dass diese Entwicklung nicht einfach als bereichernd hingenommen werden darf, sondern als „Wert“ erkannt werden muss und drittens, dass man all dies nicht einfach geschehen lassen darf, sondern die „Möglichkeiten dazu bewusst nützen“ muss.

Ich, für meinen Teil, halte es mit Peter Rühmkorf. Der sagte einst im Angesicht von dergleichen, er kaufe das Ei des Kolumbus bei seinem Milchmann. Damals gab es noch Milchmänner. Sie werden wenig über den Wert ihrer persönlichen Entwicklung nachgedacht haben, schätze ich, sondern eher darüber, wie sie den Kaufpreis für ihren nächsten Dreirad-Lieferwagen zusammenbekommen konnten.

Wo ich das Ei des Kolumbus jetzt kaufe? Bei meiner Marktfrau. Die gibt es noch. Ich werde sie bei Gelegenheit fragen, ob sie ihre persönliche Entwicklung als Wert erkennt. Vielleicht schenkt sie mir dann ein Ei.
creature meinte am 13. Dez, 19:45:
ach gott, wenn ich heutzutage solchen dr. phil. mag. theol. zuhören müßte, bekäme ich schreckliche gähn-krämpfe. 
 

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